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PR TB 047 Höllentanz Der Marionetten

PR TB 047 Höllentanz Der Marionetten

Titel: PR TB 047 Höllentanz Der Marionetten
Autoren: Perry Rhodan
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den
Aufdruck LE REVENANT trug. Der Gleiter wurde auf einem reservierten
Platz abgestellt, und ein Mädchen mit langem, dunkelblondem Haar
stieg aus. Sie ging sehr schnell auf das Hafengebäude zu, stieß
beinahe mit Rogier zusammen und sagte kurz:
    „Verzeihung!“
    „Oh, bitte“, erwiderte Rogier und lächelte. „Auch
eine Art Empfang.“
    Er drehte sich um und sah ihr nach, dann stieg er in einen
Mietgleiter und lehnte sich im Beifahrersitz zurück.
    „City, Mac?“ fragte der Pilot, ein hagerer Terraner.
    „Ja. Kennen Sie das Kalamazoo-Gebäude?“
    „Natürlich. Sie wohnen dort?“
    Rogier sah den Fahrer von der Seite an und sagte dann: „Ja.
Ist ran etwas Besonderes?“
    „Sie gehören nicht gerade zu den ganz Armen, nicht,
Mac?“
    Rogier grinste kurz.
    „Nicht ganz. Ich habe in der Nähe meine Arbeitsstelle.“
    „Aha.“
    Der Gleiter schoß los. Am südwestlichen Hang des
Küstengebirges lag die Stadt Rajpat, die Perle des Kontinents.
Achthundert Meter fiel der Abhang bis hinunter auf die weiße,
halbmondförmige Hafenstraße und den goldenen Sand
dahinter. Die Stadt war hier geformt wie ein Teil eines weißen
Amphitheaters, durchsetzt mit dem dunklen Grün der tropischen
Pflanzen, die hier wucherten. Der Gleiter schwebte nach rechts, eine
breite Straße entlang und nach Süden. Zweieinviertel
Millionen Einwohner besaß die Stadt, und die Witterung sorgte
dafür, zusammen mit der Werbung, daß vieroder fünftausend
Gäste täglich kamen oder abflogen.
    „Netter Ausblick, nicht wahr?“ fragte der
Gleiterpilot.
    „Doch, ganz zufriedenstellend“, gab Rogier zu. Er
betrachtete die Bootsstege, die in die runde Bucht hineinragten, und
die kleinen Punkte, unter denen man sich Motorboote und
Wasserskifahrer vorstellen konnte. Eine silberne Space-Jet fegte
heulend über die Stadt in Richtung auf den Raumhafen.
    Eine Welt uneingeschränkten Vergnügens … so sah es
aus.
    Rogier wußte ein klein wenig mehr darüber; aber es war
noch zu wenig. Entschieden zu wenig.
    Er betrachtete den dunklen Fleck des Schiffshafens mit den Kränen,
den Docks und all den technischen Einrichtungen. Von hier brausten
die Gleitboote los, um auf den Inseln des Amrrha-Archipels nach dem
seltenen Isotop Zr.-96 zu suchen. Die Stadt barst beinahe vor
Bewegung, Farben und Menschen aller Rassen und Hautfarben. Der
Gleiter flog jetzt etwas langsamer, umkreiste einen Park hinter einer
Lochmauer aus echtem Stein und schwebte über die Zufahrt auf das
Hochhaus zu, das durch die Baumkronen leuchtete.
    „Hier - Kalamazoo-Haus“, sagte der Pilot.
    Rogier stieg aus und holte das Kleingeld aus der Tasche, legte die
Zeitschrift und den Stadtplan auf das Dach und fragte:
    „Wieviel bekommen Sie, Mac?“
    Der Pilot grinste. „Neun Solar, Mac.“
    „Stimmt“, sagte Rogier und gab ihm zwei
Fünf-Solar-Stücke. Er wandte sich um, blickte an der
riesigen Fassade empor. Weiß mit kleinen roten Vierecken; es
waren winzige Balkons. Der Eingang lag Rogier direkt gegenüber.
Der Gleitermotor heulte auf, und die weiße Schale schwebte aus
dem Park hinaus. Mit zögernden Schritten ging Rogier auf die
Glastür zu, wartete, bis sie sich geöffnet hatte und blieb
dann vor dem Robotpförtner stehen.
    „Sir?“ fragte die Maschine.
    „Mein Name ist Rogier Stahl-Keevan. Für mich ist eine
Leerwohnung im fünfzehnten Stück reserviert. Mein Gepäck
wird gleich kommen. Ich brauche die Schlüssel.“
    Eine metallene Hand legte drei kurze Spezialschlüssel auf die
Theke.
    „Soll ich Sie nach oben bringen, Sir?“ fragte der
Robot höflich.
    „Ich finde es allein“, versprach Rogier.
    Er fühlte sich unruhig, abgespannt und müde. Hinter ihm
lagen die Jahre einer langweiligen Tätigkeit auf einer Welt, die
qualitativ am jenseitigen Ende der Schöpfung stand. Die Einöde
von Geist und Verstand kollidierte binnen dreier Wochen mit Terrania
zuerst, dann hier mit Rajpat. Rogier war noch nicht völlig zur
Besinnung gekommen — er bewegte sich in einer Art
intellektueller Trance. Er brauchte eine eingerichtete Wohnung,
zwanzig Stunden Schlaf und eine Flasche Alkohol.
    Er verließ den Antigravschacht, entdeckte an einer Tür
ein Pappschild mit dem Namen Rogier Stal-Kefaan, fluchte erbittert
und riß das Schild ab. Bis auf die Einbauten war die Wohnung
leer. Sie roch schlecht. Rogier ging durch den Raum und drückte
auf eine Taste neben der Fensterwand; summend glitten die großen
Glasflächen herunter. Rogier setzte sich vor das schmutzige
Visiphon und wählte
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