Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 027 Ein Teil Der Ewigkeit

PR TB 027 Ein Teil Der Ewigkeit

Titel: PR TB 027 Ein Teil Der Ewigkeit
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
sie es zum drittenmal versuchen. Kapitän Bhugol
berichtete Rool und dem in seinem Körper enthaltenen Geist
Wurghs die Tatsachen und die Vermutungen. Beide waren sofort bereit,
den Menschen zu helfen. Letzten Endes würden sie sich damit nur
selbst helfen.
    »Wir sind bereit!« meldete Wurghs Geist nach einigen
Minuten.
    »Sofort!« flüsterte Aissa. Er mußte
sprechen, wenn er sich verständigen wollte. Das erleichterte den
gedanklichen Kontakt mit den beiden vereinten Wesen.
    Die Menschen legten sich lang auf den Boden und faßten sich
bei den Händen. Kapitän Bhugol fühlte seine
Handflächen feucht werden. Er preßte krampfhaft und
unbewußt Annas Hand und schluckte, als sie den Druck erwiderte.
    letzt nicht ablenken lassen! dachte er verzweifelt. Und alle diese
Gedanken in die Tiefen des Unterbewußtseins verbannen. Niemand
brauchte sie zu lesen, wenn sie eins wurden - wie schon einmal.
    Es gelang ihm, sich ganz auf die kommende Aufgabe zu
konzentrieren. Nur einmal schweiften seine Gedanken erneut ab, als er
ein spöttisches Kichern Wurghs zu vernehmen glaubte.
    Dann entspannte er sich.
    »Fertig!« flüsterte Sam.
    »Fertig!« murmelte Francois.
    »Fertig!« hauchte Anna nach einer Pause.
    Aissa schloß die Augen. »Jetzt!« befahl er.
    Er spürte den Schwindel, der ihn packte und über einem
bodenlosen Abgrund rotieren ließ. Wie aus weiter Ferne drang
Keuchen, Wimmern und Stöhnen an sein Ohr. In kreatürlicher
Reaktion wollte sein Körper sich aufbäumen.
    Doch da ließ die imaginäre Hand los. Haltlos taumelte
er, dann begann der rasende Sturz in den Abgrund.
    Sein Körper aber lag starr und steif auf dem Boden - wie die
Körper der Gefährten. Glanzlos blickten die Augen zur
Decke. Dumpf gluckste es in den schmalen Behältern.
    Der Roboter Ben blickte mit glühenden Augenlinsen seinen
Herrn an und begann die verstreichenden Sekunden zu zählen...
    *
    Wie schon einmal - war es einen Tag, eine Woche oder eine Ewigkeit
her? - begann sich allmählich eine Vorstellung zu formen. Nur
waren die Menschen diesmal darauf vorbereitet.
    Ich bin wir - wir sind ich! raunte es unhörbar. Ich bin
Aissa, Sam, Anna und Francois zugleich. Ich bin das WIR!
    Wurgh... ?
    Ja, ich bin bei euch.
    Die Gedanken des Thutas hatten die geistige Vereinigung der
Menschen gleich einem reißenden Strom mitgerissen. Der
Therapie-Projektor ergriff sie, formte sie um und baute die
Gedankenbrücke über den Abgrund von Raum und Zeit.
    Dem WIR erschien es noch immer wie der Sturz in einen finster
gähnenden Schlund. Aber die Individuen waren nicht länger
allein. Zwar existierten noch Spuren ihrer individuellen
Daseinsformen, aber es gab keine Einzelwesen mehr, nur noch die
geschlossene geistige Form des WIR.
    Irgendwo am unsichtbaren Ende des Abgrunds erschienen tanzende
Glutpunkte. Plötzlich schien sich die Fortbewegungsebene um
neunzig Grad zu drehen. Aus dem Sturz wurde ein sanftes Dahingleiten.

    Es ist wie damals, dachte das WIR, und dennoch nicht genauso.
    Jedesmal ist es ein wenig anders, antwortete Wurghs Geist.
    Das WIR entsann sich, daß es Wurghs dritte Reise in die
andere Dimension war.
    Im nächsten Augenblick waren die tanzenden Glutpunkte heran.
Sie wuchsen dem WIR entgegen gleich sich entfaltenden Blüten.
Vielfarbig schimmernde Wolken schwebten empor, sandten grelle
Dissonanzen aus, schrumpften zusammen und erloschen mit einem
schrillen Mißton. Eine der »Blüten« nahm
plötzlich den ganzen Raum ein. Das WIR stürzte hinein und
versank in einem Meer undefinierbarer Empfindungen. Tonfontänen
schillerten in goldüberhauchtem Schwarz, violette Schatten
huschten mit seltsamen abgehackten Klagelauten vorüber, ein
Abgrund zerriß mit dem Laut einer zerspringenden Harfensaite.
    Von fern tauchte das Oval einer farblosen Linse auf. Die Ränder
bewegten sich konvulsivisch, dehnten sich einmal über das ganze
Universum aus, näherten sich ein andermal so weit, daß sie
sich berührten. Dann wieder schwangen sie im gleichen Rhythmus
wie ein dumpfes, an Trommelwirbel erinnerndes Tremolo.
    Und dann - Stille...
    Aus dem Nichts stieg Panik auf wie ein vielköpfiges
Ungeheuer, schlang seine imaginären Fangarme um das WIR und
marterte es mit der Furcht vor dem Verlorensein.
    Wurgh!
    Pause. Dann ein hysterisches Gelächter, das abrupt abbrach.
    Wurgh! Der Ruf fand keine Resonanz.
    Undeutliches Wimmern.
    Ein unartikulierter Schrei.
    Wo bin ich? Wo seid ihr?
    WIR sind bei dir, Wurgh. Aus den Trostsuchenden waren Tröster
geworden. Halte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher