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PR TB 024 Baumeister Des Kosmos

PR TB 024 Baumeister Des Kosmos

Titel: PR TB 024 Baumeister Des Kosmos
Autoren: Perry Rhodan
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sagte Herrs Stimme: „Sie
sind für mich von einiger Bedeutung. Deswegen bin ich darauf
bedacht, Ihnen den Aufenthalt den Umständen entsprechend
angenehm zu machen. So bedeutend sind Sie allerdings auch wieder
nicht, daß ich mir von Ihnen ungestraft Schwierigkeiten machen
ließe. Noch ein solcher Versuch, und es ist aus mit Ihnen."
    Lon hockte sich aufs Bett. Die Schüsseln enthielten
synthetische Nahrung erster Qualität. Er versuchte einen Löffel
voll orangefarbenen Breis und spürte, wie das unterdrückte
Hungergefühl ihn wie ein aus dem Schlaf geschreckter Tiger
ansprang. Mit vollem Mund rief er Jelly zu:
    „Komm unter dem Bett raus, du Angsthase, sonst bleibt für
dich nichts übrig."
    Im Nu saß Jelly neben ihm auf der Bettkante, und ein paar
Minuten später waren alle Teller und Schüsseln bis auf den
Grund geleert.
    Lon stand auf und reckte sich. Er hatte gut daran getan, seine
Ungeduld zu unterdrücken. Mit vollem Magen ließ sich
leichter denken und arbeiten. Er schlenderte quer durch den Raum und
warf dabei einen auffälligen Blick auf die Stelle der Wand, auf
die Polan gesehen hatte, als Herr ihn ansprach.

    *

    „Ich bin überzeugt, daß der Solare Gerichtshof
mit Ihnen den kürzesten Prozeß machen wird, den es in der
Geschichte des Imperiums je gegeben hat. Über die Strafe besteht
kein Zweifel. Vor Leuten Ihres Schlages muß die Menschheit
geschützt werden."
    Hoch aufgerichtet stand Perry Rhodan vor Dr. Ribeira, den Mercant
zu einem vorläufigen Verhör in sein Arbeitszimmer gebracht
hatte. Mercant stand in der Nähe des großen Fensters.
Ribeira war flankiert von zwei Mitgliedern der Sonderwache des
Großadministrators.
    Er sah nicht aus wie einer, der soeben gehört hatte, daß
der höchste Gerichtshof des Imperiums ihn zweifelsohne mit dem
Tod bestrafen würde.
    Er schlug die Beine übereinander und stützte das Kinn in
die rechte Hand.
    ,,Es scheint Ihnen da einiges zu entgehen, Sir", erwiderte er
so ruhig und höflich, wie es seine Art war. „Zum Beispiel,
daß mit meinem Tod auch mein Unterbewußtsein zu
existieren aufhört. Ein von meinem Unterbewußtsein
gesteuertes Sechserfeld aber verleiht Hunderten von gestaltlosen
Himmelskörpern in meinem Universum Existenz und Stabilität.
Tötet man mich, verschwindet das Feld. Die Körper, die sich
in einem Zwischenzustand zwischen Energie und Materie befinden,
kehren zur rein energetischen Daseinsform zurück. Mit anderen
Worten: Hunderte von Sonnenmassen werden sich zum gleichen Zeitpunkt
in Energie verwandeln. Diese gewaltige Explosion wird die Grenzen
meines Universums sprengen und in diesen Kosmos herübergreifen.
Überlegen Sie sich, ob Sie eine solche Energieentfaltung,
sozusagen unmittelbar vor Ihrer Haustür, gebrauchen können."
    Perry brachte es fertig, seine Bestürzung zu verbergen. Von
dem Augenblick an, in dem Ribeira ihm vorgeführt wurde, hatte er
gewußt, daß er noch einen Trumpf in der Hand hielt. Jetzt
hatte er die Karten auf den Tisch gelegt.
    Ribeira durfte nicht getötet werden, sonst mußte in der
Katastrophe, die sein künstliches Universum zerriß, auch
ein Teil der Galaxis untergehen.
    Perry Rhodan besaß nicht genug Sachkenntnis, um zu
entscheiden, ob Ribeiras Behauptung richtig oder falsch sei. Aber mit
jenem Hauch von telepathischer Begabung, die sich sein Verstand im
Laufe der Jahrhunderte angeeignet hatte, erfaßte er, daß
Ribeira die Wahrheit sagte.
    „Schaffen Sie ihn fort", befahl er den beiden Posten.
    Ribeira erhob sich freiwillig. Die beiden Offiziere brachten ihn
hinaus. Perry sah zu, wie sich die Tür hinter ihm schloß.
Dann erwachte er mit der Geschwindigkeit einer Explosion zu voller
Aktivität.
    „Allan - schaffen Sie Damiette herbei, ganz egal, was er im
Augenblick tut! Streichen Sie alle Urlaube für das Mutantenkorps
mit Ausnahme der reinen Paramechaniker. Machen Sie Damiette klar, daß
er von seinen Mitarbeitern diejenigen mitbringen soll, von deren
Können er überzeugt ist. Und sehen Sie zu, daß alles
im Laufe der nächsten halben Stunde geschieht."
    Mercant stand vor ihm, und seine Verwirrung wuchs von Sekunde zu
Sekunde.
    „Sir", brachte er schließlich hervor, „glauben
Sie nicht, daß Ribeira ..."
    Perry unterbrach ihn mit einer ungeduldigen Geste.
    „Nein!" antwortete er scharf. „Ribeira spricht
die Wahrheit. Wir haben ihn gefangen, aber er hat uns in der Hand -
jetzt genauso fest wie zuvor."
    Roberts' ruhige Stimme meldete sich aus dem Interkom.
    „Eine dringende Ordonnanz an
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