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PR TB 024 Baumeister Des Kosmos

PR TB 024 Baumeister Des Kosmos

Titel: PR TB 024 Baumeister Des Kosmos
Autoren: Perry Rhodan
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lähmende
Strahl und versetzte einen Teil des Körpers in dumpfe
Empfindungslosigkeit. Seine Vermutung bestätigte sich. Herr
benutzte das Fernsehauge zum Zielen. Jetzt war ihm die Sicht
verdeckt, und er feuerte planlos in alle Richtungen, um die beiden
Gefangenen unschädlich zu machen. Auch Jelly hatte das
inzwischen begriffen. In grotesken Sprüngen hetzte er quer durch
den Raum und dicht unter den Wänden entlang und hielt sich
nirgendwo länger als eine Sekunde auf.
    Seit dem Beginn der Aktion war etwa eine halbe Minute vergangen,
und noch hatte Herr kein Wort darüber verloren. Lon erreichte
die Wand, hinter der der Lautsprecher verborgen lag, und verschnaufte
einen Augenblick. Da dröhnte es dicht neben ihm auf:
    „Ich habe Sie gewarnt! Es ist lächerlich zu glauben,
Sie könnten mir entkommen." Es war Herr, der da sprach, und
seine Stimme klang vor Zorn verzerrt.
    „Sie sind mir lästig. Ich habe wichtigere Dinge zu tun,
als mich ständig um Sie zu kümmern. Der Angriff gegen TERRA
ist im Gang. Schreiben Sie sich Ihr Schicksal selber zu."
    Lon machte eine halbe Drehung und schlug mit der geballten Faust
gegen die Stelle der Wand, von der die Stimme kam. Das scheinbar so
solide Baumaterial brach unter der Wucht des Schlags. Prasselnd
fielen Hunderte kleiner Mauerstücke zu Boden und gaben eine
Nische frei, in der das Lautsprechersystem angebracht war. Lon
erkannte einen mittelgroßen Lautsprecher und zwei
Hochleistungsmikrophone. Er hob eine der Schüsseln auf, die
Jelly in der Nähe abgestellt hatte, und hämmerte damit auf
die Geräte ein. Zuerst zertrümmerte er die Mikrophone, dann
machte er den Lautsprecher unbrauchbar. Er ließ erst ab, als er
sicher war, daß Herr ihn weder sehen noch hören, noch zu
ihm sprechen konnte.
    Dann fiel ihm auf, daß er seit einer Minute an derselben
Stelle stand, ohne daß der Lähmstrahl ihn ein einziges Mal
berührt hatte. Das konnte nur eines bedeuten: Herr hatte seine
Taktik geändert. Wahrscheinlich waren eine Handvoll seiner Leute
schon auf dem Weg hierher.
    „Jelly!"
    Jelly stand vor ihm und hatte seine Montur auf dem Arm.
    „Wir sind unbeobachtet", erklärte ihm Lon. „Was
wolltest du mir sagen?"
    Jellys behaarte Hand fuhr in eine der Taschen und brachte einen
flachen Gegenstand zum Vorschein.
    „Der Mikrokom ...!" staunte Lon. „Wo hast du ...
ach was, keine Zeit. Gib her!"
    Jelly reichte ihm das winzige Gerät, das er irgendwie an sich
gebracht haben mußte, bevor Lon durchsucht wurde. Lon
aktivierte den Sender, hob die kleine Scheibe zum Mund und rief das
Kodezeichen der FARRON.
    „Rif Al-Malik, hier spricht Lon Jago! Wir haben keine Zeit
zu verlieren. Luke, Squirmey und ich sind gefangen. Ob wir uns jemals
nach draußen durchschlagen können, ist zweifelhaft. Die
Offensive gegen die Erde ist in vollem Gang. Sie wird nicht von
dieser Welt aus geführt, sondern von einer anderen, die der
Gegner REVENGE nennt. Versuchen Sie, REVENGE zu finden und zu
vernichten. Informieren Sie TERRA nach Ihrem Gutdünken. Ist das
verstanden?"
    Rif meldete sich sofort.
    „Verstanden, Sir. Vor zwei Stunden wurden an einem Ort in
zwölfhundert Lichtjahren Entfernung Raumschiffsbewegungen
geortet. Die Hyperimpulse sind unverkennbar. Ich nehme an, daß
der Planet REVENGE sich in der Nähe dieses Punktes befinden muß.
Die Einheiten M-1 bis M-4 sind schon dorthin beordert."
    Lon atmete auf.
    „Vorzüglich, Rif", lobte er. „Kümmern
Sie sich nicht um uns, schließen Sie sich den Robotschiffen
an."
    „Aber Sir ...", versuchte Rif zu protestieren.
    „Das ist ein Befehl, Captain", unterbrach ihn Lon.
    „Jawohl, Sir."
    Jelly wurde plötzlich unruhig.
    „Chaiiij...", sagte er leise.
    „Sie kommen uns holen", erklärte Lon hastig. „Ich
glaube, unsere Aussichten sind ziemlich schlecht. Lassen Sie sich
dadurch nicht stören. Sagen Sie mir nur noch eines - wie lange
stecken wir schon hier?"
    „Sie verließen die FARRON vor einer Woche, Sir."
    „Chaiij - ckaaa", machte Jelly eindringlich.
    „So ungefähr habe ich mir's vorgestellt",
antwortete Lon dumpf und niedergeschlagen. „Sieben Tage."
Schon im nächsten Augenblick hatte seine Stimme wieder den alten
Klang. „Verschwinden Sie, Rif. Sehen Sie zu, daß Sie
REVENGE finden. Ende!"
    „Ende, Sir", wiederholte Rif, dann brach die Verbindung
ab.
    Jelly hatte sich der Stelle der Wand zugedreht, hinter der sich
die Tür verbarg. Blitzschnell fuhr Lon in seine Montur und
schätzte seine Chancen ab. Er konnte sich dicht neben der
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