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PR TB 015 Ich, Rhodans Mörder

PR TB 015 Ich, Rhodans Mörder

Titel: PR TB 015 Ich, Rhodans Mörder
Autoren: Perry Rhodan
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hinein. Von irgendwoher erklingt das Wispern unzähliger
feiner Stimmchen. Mit einem Schlag wird es dunkel.
    „Keine Angst”, klingt Forchs beruhigende Stimme aus
der Finsternis.

EPILOG
    Forch kam aus der Hütte. Wie schon so oft blieb er auch
diesmal mit seinem breiten Schwanz in der Tür hängen. Ich
hörte ihn wütend schimpfen, dann watschelte er hinüber
zu den Bäumen, wo wir unsere Meßgeräte aufgestellt
hatten.
    Ich zog den Riesenkrebs vorsichtig aus der Falle und brach seine
Scheren ab. Mit meiner Beute kletterte ich aus dem Wasser. Ich
hinterließ eine feuchte Spur, als ich mich Forch langsam
näherte. Sein Fell glänzte im Licht der Doppelsonne
rötlich.
    Witternd hob er den Kopf.
    „Aaahh!” machte er genüßlich, als er den
Krebs roch. „Es sieht so aus, als würde in kurzer Zeit
meine Spezialität zum Mahl gereicht werden.” Für
Forch gab es auf dieser Welt mindestens dreißig verschiedene
Spezialitäten, und er wurde nicht müde, sie sich von mir
zubereiten zu lassen.
    Eifrig notierte er die einzelnen Werte, die unsere Geräte
anzeigten. Als er fertig war, schloß er einen Augenblick
befriedigt die Schutzhaut über seinen drei rosafarbenen Augen.
    „Ist das nicht ein herrlicher Körper?” fragte er
und streckte sich.
    Ich schaute nachdenklich auf meine Schwimmfüße hinab.
    Forch winkte ab und übergab mir die Notizen. „Ich werde
Holz sammeln, damit wir uns ein Feuer machen können.”
    Ich wußte genau, daß er mühelos ein Feuer von
jeder gewünschten Größe innerhalb einer Sekunde
entstehen lassen konnte. Doch es bereitete ihm einen viel größeren
Spaß, seinen Körper echt nachzuleben. Am liebsten hätte
er sogar auf die Hütte verzichtet, doch selbst er war nicht in
der Lage, nur von einem Wasserloch aus zu operieren.
    „Eigentlich bin ich der Hilfsarbeiter”, sagte ich.
„Ich werde Holz beschaffen.”
    Er ließ sich nicht beirren. Ich trug den Krebs zusammen mit
den Notizen in die Hütte. Dort hatte sich Forch eine Art
Bodenaquarium gebaut, in dem er nach dem Essen zu ruhen pflegte. Für
meine Begriffe war Forch ausgesprochen faul.
    Ich nahm den Krebs auseinander. Bald darauf hörte ich Forch
vor der Hütte rumoren. Als er hereinkam, war er über und
über mit Schlamm beschmiert. Er warf mir einen schuldbewußten
Blick zu und ließ sich mit einem Seufzer in sein Aquarium
fallen. Das Wasser schwappte über. Eine Weile planschte er
herum, dann kletterte er heraus.
    Er kam zu mir und betrachtete die einzelnen Teile des Krebses.
    Ich dachte, daß jetzt ein günstiger Zeitpunkt gekommen
war, um ihm wieder einmal einige Fragen zu stellen.
    „Kommen wir mit unserer Arbeit voran?” erkundigte ich
mich.
    „Es geht”, erwiderte er ausweichend.
    Das sagte er jedesmal, wenn ich ihn fragte. Einmal hatte ich
heimlich in Forchs Eintragungen nachgeschlagen. Was dort stand, war
sehr dürftig. Forch hatte mir jedoch zu verstehen gegeben, daß
er wenig dafür übrig hatte, wenn man ihm nachspionierte.
    „Warum kann ich mich nicht erinnern?” fragte ich
Forch. „Ich weiß nicht, auf welchem Planeten ich zuletzt
war. Ich habe nur eine schwache Erinnerung an meine Körperform.
Außerdem weiß ich noch, daß ich zu einer
Außenstation zurückkehrte und von dort aus zusammen mit
dir hierhergeschickt wurde.”
    „Jede Erinnerung belastet nur dein Gehirn”, sagte
Forch. „Du sollst mit deinem augenblicklichen Körper
zufrieden sein und deine Arbeit erledigen. Das kannst du nicht, wenn
du dich ständig an etwas erinnerst, was vielleicht viel schöner
war als dein jetziges Leben.”
    Ich schob die Schale des Krebses entschlossen zur Seite.
    „Du kannst dich an alles erinnern”, warf ich ihm vor.
„Dabei mußt du die verantwortungsvolle Arbeit leisten.”
„Natürlich”, gab Forch zu. „Du bist für
die ganz großen Burschen auch noch ein Anfänger. Ich habe
dagegen schon eine ganze Menge hinter mir.”
    Es war sinnlos, ihn weiter auszufragen. Ich würde nie etwas
von ihm erfahren. Ärgerlich machte ich mich wieder an meine
Arbeit. Forch ging hinaus und machte Feuer vor der Hütte. An
dieser Stelle des Flusses waren’ wir die einzigen
„Eingeborenen”. Weiter flußabwärts lebte ein
ganzer Stamm, doch Forch sorgte dafür, daß sie nicht zu
uns heraufgeschwommen kamen. Wenn wir in unseren Wasserlöchern
schliefen, wurde ich oft von wilden Träumen geplagt. Schon oft
hatte mich Forch wecken müssen. Er war dann immer aufgeregt und
sehr freundlich.
    „Das ist bei allen Anfängern so”,
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