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PR TB 013 Sternkolonie Troja

PR TB 013 Sternkolonie Troja

Titel: PR TB 013 Sternkolonie Troja
Autoren: Perry Rhodan
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die Welt gekommen, und alle waren normal.
    Babbo schlug vor Zorn mit der Faust auf den Tisch, daß Lofty
erschreckt zusammenzuckte.
    „Wann kommt also dein verdammtes Schiff?“ brüllte
    er.
    Lofty verzog das Gesicht.
    „Es ist nicht mein Schiff, weißt du“, antwortete
er beleidigt. „Ich kann ihnen die Landung verbieten, wenn du es
so haben möchtest.“
    Babbo lehnte sich in seinem quietschenden Sessel zurück und
strich sich über die Stirn. Das Zimmer, in dem
    er arbeitete, war klein und lag in seinem eigenen Haus. Rockabye
Bend hatte noch nicht genügend Mittel, um dem Ortschef ein
besonderes Amtsgebäude zur Verfügung zu stellen. Durch das
quadratische Fenster fiel der rote Schein der untergehenden Sonne.
    „Tut mir leid“, murmelte Babbo. „War nicht so
gemeint. Natürlich freuen wir uns alle auf das
Versorgungsschiff.“
    „Natürlich“, antwortete Lofty mit heller Stimme.
„Ich kann's deutlich sehen.“
    Er räusperte sich.
    „Sie landen morgen früh zwischen acht und elf.“
    „Gut“, sagte Babbo. „Gib Bescheid nach Eighteen
Holes. Hinner und seine Leute werden dabeisein wollen, wenn das
Schiff landet. Wir bekommen einen Mann Zuwachs, wie?“
    „Ja“, sagte Lofty.
    „Na schön. Einer ist besser als keiner. Hoffentlich
taugt er was.“
    Er rückte den Sessel näher an den Schreibtisch heran,
was Lofty als Hinweis auffaßte, daß er entlassen sei.
Leise ging er hinaus. Der Weg führte durch die klei

    ne Küche, in der Oliva, Babbos Frau, damit beschäftigt
war, aus selbstgemahlenem Maismehl einen Teig zu bereiten.
    „Wie war's mit einem Kaffee?“ fragte sie und strich
sich die Haare aus der Stirn.
    Oliva war eine ansehnliche Frau. Zehn Jahre jünger als Babbo,
hoch und schlank gewachsen, machte sie Babbo zu einem vielbeneideten
Mann.
    Lofty schüttelte den Kopf.
    „Sonst gerne, danke. Nana wartet auf mich. Sie will mit mir
reden.“
    Oliva verzog das Gesicht.
    „Du meine Güte! Sie hat dich nicht etwa mit Sari
sprechen sehen?“
    Es passierte selten, daß Lofty richtig wütend wurde.
Aber diesmal wurde er es. Er sagte ein ziemlich unanständiges
Wort, riß die Tür auf und stapfte hinaus auf die Straße.
Oliva sah ihm nach und lachte.
    Kalo wußte nicht, wohin und wie weit er ging. Ringsum war
Wald. Die Sonne schien längst nicht mehr. Es war finster. Kalo
bewegte sich auf einem schmalen Pfad, den die Jäger geschlagen
hatten und in mühevoller, täglicher Arbeit vor dem Zugriff
des Dschungels bewahrten. Von solchen Pfaden aus erlegten sie den
täglichen Fleischbedarf der Siedlung, von Allerweltsdingen wie
Blaubär bis zu den Delikatessen wie Diamantechse oder Waldkröte.
Kalo war selbst oft hiergewesen. Er gehörte zu den
erfolgreichsten Jägern von Rockabye Bend, und in den vergangenen
Monaten war er auf seinen Jagdzügen so oft und so lange von
Hause fortgewesen, daß die Männer ihn auszulachen begannen
und im Spott behaupteten, das Kind, das Ilsa erwartete, wäre
wohl doch nicht sein eigenes.
    Das Kind!
    Kalo taumelte aus dem Wald heraus. Er stolperte über
schwarzen, unebenen Boden. Die geschlossene Wand des Dschungels wich
nach allen Seiten zurück, und Kalo stand plötzlich auf
einer weiten, unfruchtba

    ren Ebene. Er ließ sich fallen, wo er stand. Er drückte
das Gesicht in den Boden und spürte den brandigen Geschmack der
Erde auf den Lippen.
    So lag er da, reglos, eine ganze Nacht lang.
    Die Sonne ging auf. Von Stunde zu Stunde wurde es wärmer.
Kalo spürte nichts davon. Er blieb liegen. Er hatte weder Hunger
noch Durst, er war weder müde noch sonst etwas. Nur leer,
entsetzlich leer. Er wollte liegenbleiben, bis er starb, aber ein
letzter Funke Vernunft sagte ihm, daß das nicht so einfach sein
würde. Vor dem Sterben kam eine Menge unangenehmer Dinge, die
ihn schließlich doch auf die Beine treiben würde.
    Kalo zog die Beine an und stand auf. Die Nacht hatte ihre Spuren
hinterlassen. Sein braunes Haar war an den Schläfen grau
geworden. Er stand da im Glanz der Sonne, sah sich um und überlegte,
was er jetzt tun solle.
    Da hörte er über sich hohles Rauschen. Verwirrt hob er
den Kopf und starrte hinauf in den blauen Himmel. Es war ihm, als
sähe er einen winzigen, schwarzen Punkt direkt über sich.
    Zum erstenmal wurde ihm bewußt, daß er auf dem
Landefeld des Raumschiffes stand, das vor knapp einem Jahr die ersten
Siedler nach TROJA gebracht hatte. Die glühenden
Korpuskularströme aus den Düsen des Schiffes hatten in
einem Kilometer Umkreis alle Vegetation
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