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PR TB 013 Sternkolonie Troja

PR TB 013 Sternkolonie Troja

Titel: PR TB 013 Sternkolonie Troja Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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aus seinem Kind geworden
war. Ein Monster ohne Kopf und mit einer kräftigen Stimme!
    Er ging weiter. Die kleine Stadt war bald zu Ende. Rechts zog sich
eine Strecke grauschwarzen Bodens mit verkohlten Baumstümpfen
darin bis zum Wald hinüber. Links lag Lof tys Funkbude mit der
mächtigen Antenne dahinter.
    Die Tür der Bude flog plötzlich auf. Lofty kam
herausgeschossen, ein kleiner, schmaler Mann mit einem asketischen
Gesicht und spöttisch funkelnden Augen. Er schwenkte ein Stück
Funkstreifen in der Hand.
    „Sie sind da!“ schrie er voller Begeisterung und baute
sich vor Kalo auf.
    „Sie sind schon im Orbit.
    In ein paar Stunden werden sie landen.“
    Kalo blieb nicht einmal stehen. Ohne Lofty anzusehen, schob er ihn
beiseite und ging weiter. Lofty ließ die

    Hand mit dem weißen Streifen sinken und starrte ihm nach.
    Hinter ihm kamen eilige Schritte über die Straße.
    „Was ist los?“ murmelte Lofty verwundert. „Was
hat er?“
    „Ilsa hat vor ein paar Stunden entbunden“, sagte eine
sanfte, dunkle Stimme hinter ihm.
    Lofty fuhr herum. Wie jedesmal, nahm ihm Saris Anblick für
eine Sekunde den Atem.
    „Das ... das hatte ich ganz vergessen“, stotterte er.
„Was ist es? Ein Junge?“
    Sari zuckte mit den Schultern. Sie bewegte dabei den Kopf, und die
lange, weiche Strähne braunen Haares, die ihr sonst vor dem
linken Auge hing, glitt zur Seite.
    „Weiß nicht. Niemand hat bis jetzt etwas gehört.“
    Sari schlug Lofty freundschaftlich auf die Schulter.
    „Reden wir von was anderem“, schlug sie vor. „Was
hast du da?“
    Lofty reichte ihr den Streifen.
    „Stell dir vor, das Versorgungsschiff ist da! Sie kreisen
auf Umlaufbahn. Zwischen acht und elf Ortszeit wollen sie landen.“
    Sari runzelte die Stirn.
    „Morgen früh erst? Warum?“
    „Du weißt doch, sie nehmen einen tiefliegenden Orbit
und machen erst ein paar Stunden lang Aufnahmen. Die Fotografien
bekommen wir, das heißt Babbo und Hinner drüben in
Eighteen Holes, und sie ergänzen ihre Landkarten damit.“
    Sari starrte die Straße hinunter.
    „Hm“, machte sie. „Was Interessantes an Bord?“
    Lofty grinste.
    „Wie man's nimmt, Mädchen“, gluckste er. „Wir
bekommen einen Mann Zuwachs! Einen Narren, der glaubt, daß er
auf TROJA sein Glück finden könnte.“
    Sari war plötzlich ganz ernst. Ohne noch ein Wort zu sagen,
wandte sie sich um und kehrte zu ihrem kleinen Haus zurück, das
neben Loftys Funkbude lag. Lofty

    sah ihr nach. Dann machte er sich kopfschüttelnd auf den Weg
stadtaufwärts. Babbo wer der erste, der die Nachricht zu hören
bekommen sollte. Unterwegs kam Lofty an seinem eigenen Haus vorbei.
Nana stand unter der Tür. In der Hand hielt sie das Strickzeug,
mit dem sie aus Sichelnußfaser ihr wöchentliches Soll an
Hemden fertigte.
    „Ich habe nachher mit dir zu reden, Mister Lofty O'Keefe!“
rief sie.
    Lofty nickte nur.
    Es war ziemlich schwierig, mit Sari Lajeune zusammen gesehen zu
werden und ungeschoren davonzukommen.
    Babbo war von der Nachricht nicht sonderlich beeindruckt. Kurz
zuvor hatte er Georges Bericht bekommen, und seine einzige Sorge war,
warum als erstes Kind in Rockabye Bend ausgerechnet eine Mißgeburt
zur Welt kommen mußte.
    Ein böses Vorzeichen? Wehrte sich die Natur des Planeten
gegen die Anwesenheit des Menschen auf TROJA? Babbo dachte
angestrengt darüber nach, auch während er Loftys
Funkstreifen las. Die Neuigkeit von dem Kind ohne Kopf würde
blitzschnell die Runde machen, heute abend in Rockabye Bend und heute
nacht in Eighteen Holes. Die Auswirkungen waren noch nicht abzusehen.
    Babbo war ein ruhiger, bedächtiger Mann. Unter den Siedlern,
die vor knapp einem Jahr auf TROJA gelandet waren, war er mit
zweiundvierzig Jahren der älteste. Sie mußten ihn auch für
den klügsten gehalten haben, denn die erste allgemeine
Abstimmung hatte ihn fast einstimmig zum Chef der Siedlung Rockabye
Bend erwählt. Ruhig, bedächtig und weise hatte Babbo
bislang die Geschicke der kleinen Stadt gelenkt. Die ersten
Schwierigkeiten hatte er gehabt, als er die Absicht einiger
Kolonisten, fünfunddreißig Kilometer von der Stadt
entfernt eine zweite Siedlung anzulegen, weder für Hochverrat
noch sonst etwas Verwerfliches gehal

    ten, sondern im Gegenteil die Pläne nach Kräften
unterstützt hatte. Der Zweck der Kolonisation war Ausbreitung.
Man kam zu nichts, wenn man generationenlang nur in einer einzigen
Stadt hockte. Eighteen Holes hatte sich kräftig entwickelt. Drei
Kinder waren dort schon auf

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