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PR TB 013 Sternkolonie Troja

PR TB 013 Sternkolonie Troja

Titel: PR TB 013 Sternkolonie Troja
Autoren: Perry Rhodan
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die terranischen Kreuzer. Raoul
Derringer hatte von dem vorgeschriebenen Beobachtungsposten aus
schwache Streufelder angemessen, die nur von starken, hybriden
Energieverbrauchern herrühren konnten. Die Geräte waren,
das bewies die Ortung, auf TROJA stationiert, und die Siedler, das
war Derringer bekannt, besaßen keine Geräte dieser Art.
Der Schluß, daß sich außer den Kolonisten auf TROJA
noch ein mit modernsten Mitteln ausgerüsteter Unbekannter
niedergelassen hätte, lag auf der Hand.
    Die Siedler waren mittlerweile nach Rockabye Bend zurückgekehrt.
Noch vor Sonnenuntergang hatten sie die Straße von den
widerlichen Stengeln der Würge-mäuler befreit und begonnen,
die Trümmer der von nächtlichen Explosionen zerrissenen
Häuser aufzuräumen.
    Der Krieg war vorüber. Fünftausend Aras, eine
wohlausgerüstete, bis an die Zähne bewaffnete Division
hatte der ältesten Waffe des Menschen nicht standhalten können:
dem Feuer.
    Raoul Derringer landete seine Schiffe auf der Ebene jenseits des
Flusses. Er selbst kam mit einigen Offizieren herüber. Die
Siedler, die die Landung beobachtet hatten, erwarteten ihn und
begrüßten ihn mit dem
    Überschwang der Verlorenen, die endlich die Verbindung zur
Heimat wiedergefunden hatten. Raoul hatte eine lange Unterredung mit
Tiff. Er gab sich keine Mühe, seine Enttäuschung darüber
zu verbergen, daß er zu spät gekommen war. Tiff tröstete
ihn und machte ihm klar, daß es für ihn und seine Männer
auf TROJA noch eine Menge Arbeit gäbe. Die Oberfläche des
Planeten mußte nach überlebenden Aras abgesucht, der
Stützpunkt des Gegners erforscht werden. Kalo und Pebbe waren zu
befreien. Es galt, Geräte und Aufzeichnungen

    des Stützpunktes zu sammeln und nach TERRA zu bringen.
    Derringer ging sofort ans Werk. Er schickte ein Kommando von
zwanzig Leuten in den giftgasverseuchten Kessel von Eighteen Holes
und ließ sie durch den geheimen Stollen in den Stützpunkt
eindringen. Kurz vor Mitternacht fanden die Leute Kalo und Pebbe und
brachten sie in einem ihrer Fahrzeuge nach Rockabye Bend. Bei einer
kurzen Befragung sagten die beiden aus, sie hätten seit Stunden
keinen Ara mehr zu sehen oder zu hören bekommen. Das wies darauf
hin, daß an dem Angriff auf die Wagenkolonne tatsächlich
alle Gegner teilgenommen hatten und, bis auf wenige Ausnahmen,
umgekommen waren.
    Kalo und Pebbe machten einen niedergeschlagenen, sonst aber
gesunden Eindruck. Nach der Befragung nahm Tiff sie beiseite und
sprach mit ihnen über das, was ihre beiden Kinder getan hatten
und wie sie gestorben waren. Ihr Erstaunen schien größer
als ihr Schmerz. Tiff nahm es ihnen nicht übel. Für sie
waren die Kinder stets Fremde gewesen. Ihr Tod ging ihnen kaum mehr
zu Herzen als der Tod eines Haustiers. Aber die Heldentat, die die
beiden fremden Wesen noch kurz vor ihrem Tod verrichtet hatten,
erfüllte sie mit Stolz.
    Nachdem Pebbe gegangen war, hielt Tiff Kalo noch für einen
Augenblick zurück.
    „Du weißt über Sari Bescheid?“ fragte er.
    Kalo nickte und wich seinem Blick aus.
    „Dann weißt du, was für ein Narr du gewesen bist.
Ich hab' den Mund gehalten und niemand von deinem unsinnigen
Abenteuer erzählt. Der Weg liegt also offen vor dir.“
    Ein kleines Lächeln schlich sich auf Kalos Gesicht. Er sah
Tiff an und streckte ihm die Hand hin. Tiff ergriff sie und drückte
fest zu. Kalo ging hinaus.
    Vier Tage später war das Schiff, mit dem Tiff zur Erde
zurückkehren sollte, startbereit. Tiff verabschiedete

    sich von den Siedlern, die seine Rolle mittlerweile kannten, und
versprach, TROJA bei Gelegenheit zu besuchen.
    Als die TORONTO in den Weltraum hinausstieß und der grüne
Planet rasch zu einer leuchtenden Kugel zusammenschrumpfte, zog Tiff
das Papier aus der Tasche, das Derringers Leute am Tag zuvor in einer
der Wohnkabinen des Ara-Stützpunkts gefunden hatten. Es war in
der Mitte geknickt und trug auf der Außenseite die Aufschrift:
„An Tiff“. Innen stand:
    „Du hattest recht, Tiff. Es war alles mein Fehler, nicht der
der anderen. Ich verlasse diesen Stützpunkt jetzt und gehe
hinaus in die Wildnis. Ich möchte nicht vor ein irdisches
Gericht gestellt und bestraft werden. Ich nehme mir von den Aras ein
paar Geräte, die ich brauchen kann, und ein Fahrzeug. Vielleicht
finde ich irgendwo auf dieser weiten, leeren Welt einen Platz, an dem
ich in Frieden leben kann. Und ein Leben in der Einsiedlerei ist
Strafe genug für das, was ich getan habe, nicht wahr? Leb wohl.
    Sari“
    Tiff
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