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PR TB 012 Die Para Sklaven

PR TB 012 Die Para Sklaven

Titel: PR TB 012 Die Para Sklaven
Autoren: Perry Rhodan
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Fremden bei ihrem Fahrzeug anstellten.
    Aber ein Desintegrator macht fast kein Geräusch und erzeugt
auch keine sichtbare Strahlung. Und so säuberten die fünf
Fremden in aller Ruhe den Landeplatz ihres Fahrzeuges von den dort
vereinzelt stehenden dornigen Blumenpflanzen...

6.
    Die kleine heiße, hellblaue Sonne sank allmählich zum
Horizont, als die fünf Männer das kleine Verbindungsboot
verließen und der Heckenschneise zustrebten.
    Brix Bender, der Kosmopsychologe der kleinen Gruppe, schnupperte
in die immer noch ziemlich heiße, von den Gerüchen
vertrockneter Pflanzen, aller möglichen Blumen und faulenden
Aases geschwängerte Luft.
    „Ich kann mir nicht helfen“, murmelte er bedrückt,
„aber hier geht mir alles auf die Nerven.“ „Wie
meinen Sie das, Brix?“ fragte Nuub Hakmet, der Kosmopathologe,
und wandte sein schmales gebräuntes Gesicht mit der Adlernase
dem Kollegen zu. Bender zuckte mit den Schultern. „Nun, zuerst
einmal ist da die ungewöhnliche Tatsache, daß der
eigentliche lebensspendende Stern Wilan gar nicht das Zentralgestirn
des Planeten ist, sondern die Nachbarsonne Wilanet. Wilan, das Isan
einmal vor langer Zeit geboren hat, ist nur noch der Schatten einer
Sonne und vermag gerade noch die Nächte mit rötlichem
Dämmer zu durchdringen... “
    „Was soll daran ungewöhnlich sein!“ fiel ihm der
untersetzte Rothaarige ins Wort. „Wenn Sie soviel herumgekommen
wären wie ich, wüßten Sie, daß dieser Fall hier
im galaktischen Zentrum ziemlich oft vorkommt. Manchmal spenden sogar
drei oder vier gar nicht zum System gehörende Sonnen einem
Planeten Licht und Wärme.“
    „Das mag alles sein, Sir“, entgegnete Bender
streitlustig. „Aber immerhin bedeutet das eine völlig
anders geartete kosmische Beeinflussung der entsprechenden
Intelligenzen.“
    „Schön!“ Bully, denn kein anderer war der
Untersetzte, lächelte ironisch. „Dann möchte ich
dagegenhalten, daß die Isaner sich erstens nicht hier
entwickelt haben, sondern die Nachkommen arkonidischer Kolonisten
sind und daß sie zweitens vor hundertfünfzig Jahren ein
völlig normales Benehmen an den Tag legten, also auch nicht
unter der arkonidischen Degeneration litten.“
    „Vielleicht“, warf Hakmet gedehnt ein, „sind sie
erst vor wenigen Generationen davon erfaßt worden, Sir.“
    Bully schüttelte heftig den Kopf.
    „Sie vergessen, Hakmet, daß die Arkoniden
degenerierten, weil ihre hochstehende Technik sie zur geistigen
Trägheit verführte. Wollen Sie das etwa allen Ernstes auch
von den Isanern behaupten?“
    Hakmet verzog den schmallippigen Mund zu einem schiefen Lächeln.
    „Ich stelle nur Vermutungen an, Sir.“
    „Das freut mich“, erwiderte Bully sarkastisch. „Aber
mit Vermutungen ist weder uns noch den Isanern gedient. Was wir
brauchen, sind exakte Forschungsergebnisse, und dazu habe ich Sie
mitgenommen, wenn ich mich recht erinnere.“
    Hakmet wandte sich beleidigt ab und schwieg von da an. Diese
Bemerkung Bullys hatte seinen Stolz verletzt und zugleich seinen
Ehrgeiz geweckt. Er nahm sich vor, es dem Stellvertreter des
Administrators schon zu zeigen.
    Und diese Reaktion war genau die, die Bully hatte hervorrufen
wollen.
    „Verdammter Blödsinn, das ganze Dorf mit einer
Dornenhecke zu umgeben!“ schimpfte Harding, der Funker des
Verbindungsbootes, und schnippte seinen Zigarettenstummel in das
Gestrüpp.
    Bully fuhr herum.
    „Sind Sie wahnsinnig geworden, Harding! Sie wollen wohl die
ganze Ortschaft einäschern, was! Oder können Sie sich nicht
denken, daß die Hecke nach einem so heißen Tag trocken
wie Zunder ist?“
    „Verzeihung, Sir“, sagte Harding betreten.
    Der am Schluß der Gruppe stehende Pilot hatte sich gebückt.
    „Schon erledigt. Die Pflanze hat sich selbst geholfen. Sehen
Sie...“, er deutete zwischen die dornigen Ranken, „...
eine der Blüten hat ein wenig Flüssigkeit ausgeschwitzt und
die Glut gelöscht.“
    „Das ist eigentümlich“, meinte Bender. „Es
sieht so aus, als hätte die Pflanze die Gefahr gewittert. Die
Glut hatte nämlich schon um sich gegriffen.“
    Hakmet lachte.
    „Sie müßten eigentlich gemerkt haben, daß
dieses Gewächs kein Riechorgan besitzt, mit dem es Witterung
nehmen kann. Dafür besitzt es allerdings etwas anderes, und ich
frage mich, ob die Isaner um die Gefahr wissen, der sie sich täglich
aussetzen, wenn sie die Schneise passieren.“
    Bully schaute den Pathologen gespannt an.
    Hakmet brach vorsichtig einen der langen Dornen ab und hielt
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