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PR TB 012 Die Para Sklaven

PR TB 012 Die Para Sklaven

Titel: PR TB 012 Die Para Sklaven
Autoren: Perry Rhodan
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ging, aber nur ein kleines Stück.
Nach links dagegen ging es bedeutend weiter. Allerdings mußte
Thervanog sich anstrengen dabei. Aus diesem Grunde mochte er sich
gegen das Ding gestemmt haben, jedenfalls fiel er plötzlich aus
unerfindlichen Gründen vornüber.
    Gleichzeitig drang ein so schauerliches Geräusch an seine
Ohren, daß Thervanog davongelaufen wäre, hätte diese
Möglichkeit bestanden. Es klang, als knarrten Dutzende
Sumpfratteln zur gleichen Zeit und als stöhnten die Geister der
Verstorbenen aus dem dornigen Moogani-Dickicht.
    Bald jedoch siegte über den Schreck die Verwunderung darüber,
daß er nach vorn gefallen war, obwohl dort gar kein Platz dafür
sein durfte.
    Mit der Verwunderung kam die Wißbegierde.
    Thervanog ließ den Ring los, an den er sich bisher
geklammert hatte, und kroch weiter in die größer gewordene
Höhle hinein. Als hinter ihm das gleiche Knarren und Stöhnen
ertönte wie vorher, schrak er zwar erneut zusammen und drehte
sich um, kam aber dem Geheimnis der Geräusche verblüffend
schnell auf die Spur.
    Er bemerkte nämlich, daß die Wand sich hinter ihm
erneut geschlossen hatte, jedoch ebenfalls einen Ring besaß. Er
zog daran und überzeugte sich davon, daß er sich jederzeit
wieder aus dem scheinbaren Gefängnis befreien konnte. Dabei
entdeckte er auch, daß es die bewegliche Wand war, die jenes
schauerliche Geräusch verursachte und daß dies offenbar
harmlos war. Nun hielt ihn nichts mehr von der weiteren Erkundung
seiner Umgebung ab.
    Als er auf die nächste Wand und den nächsten Ring stieß,
reagierte er richtig. Aber dann warf er sich schreiend zu Boden,
Grelles Licht war aufgeflammt, kurz nachdem er die zweite Wand
geöffnet hatte. Geblendet und schreckerfüllt barg er den
Kopf zwischen den gekreuzten Armen und wagte sich eine Zeitlang nicht
zu rühren.
    Knarrend schloß sich die Wand wieder, und das Licht erlosch.
    Nach einer Weile wagte Thervanog den Kopf zu heben. Er dachte über
das Phänomen nach und kam zu dem einzigen für ihn möglichen
Schluß.
    Hinter der zweiten Wand mußte die Oberfläche beginnen.
Das Licht konnte nur jenes von Blauauge sein. Demnach mußte er
eine ganze Rotzeit bewußtlos auf dem unteren Vorsprung gelegen
haben.
    Thervanogs Lippen verzogen sich zu einem ironischen Lächeln.
Was war er doch für ein Feigling, daß er sich vor Blauauge
fürchtete!
    Erneut zog er an dem Ring.
    Diesmal schreckte ihn die Lichtflut nicht. Unerschrocken öffnete
er die Wand vollends und wartete, bis sich seine an die vollkommene
Dunkelheit gewöhnten Augen angepaßt hatten. Dann
allerdings bekam er einen neuen Schreck.
    Erstens schien ihm nun das Licht gar nicht mehr so hell wie das
von Blauauge. Zweitens verspürte er nicht die geringste
Wärmestrahlung - und drittens befand er sich nicht im Freien.
    Vor ihm erstreckte sich ein langer, regelmäßig
geformter Gang aus glattem, fugenlosem Stein. Das Licht kam aus
blauschimmernden Öffnungen in der Decke, und weit hinten schien
sich ein Loch zu befinden.
    Ein Dorfbewohner wäre sicherlich in panischer Angst geflohen,
wenn er überhaupt bis hierher gekommen wäre. Aber Thervanog
hatte in seinem Leben oftmals ungewohnte Situationen meistern müssen.
Die Lebensgefahr war dabei zur Alltäglichkeit geworden.
    Und hier schien die Gefahr geringer zu sein als in der Steppe.
    Thervanog erhob sich und hinkte den Gang entlang.

5.
    Die Karawane zog stumpfsinnig durch die glühende, ausgedörrte
Steppe.
    Vom Himmel strahlte Blauauge als kaum fingernagelgroße,
gleißende Scheibe herab und biß mit imaginären
Fangzähnen unbarmherzig in Graswedel und in die Schultern der
zweibeinigen, lastengebeugten Wesen.
    Schwärme summender Insekten und ekelerregender Gestank
hüllten die Karawane ein. Herkamer schritt ganz am Anfang der
langen Reihe. Er trug mit Santovan zusammen eine geflochtene Bahre,
auf der ein ausgewachsener Hituh lag. Der Hituh spürte die Hitze
allerdings nicht, denn er war tot. Genauer gesagt, er war schon
mindestens seit drei Blauzeiten tot gewesen, als man ihn gefunden und
auf die Bahre gelegt hatte. Das, was ihn jetzt ab und zu ein Ohr oder
ein Stück Fell bewegen ließ, waren die Tausende zuckender,
fressender, fetter Madenleiber, die in dem Kadaver wühlten.
    Herkamers Knie zitterten vor Erschöpfung. Der Schweiß
rann ihm in wahren Bächen über den ganzen Körper und
brachte ihn nahe an den Rand des Wahnsinns, denn die Haut juckte und
kribbelte unerträglich.
    Dazu kam der bohrende Hunger.
    Zwar trug
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