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PR TB 012 Die Para Sklaven

PR TB 012 Die Para Sklaven

Titel: PR TB 012 Die Para Sklaven
Autoren: Perry Rhodan
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Herkamer, wie jeder in der Karawane, einen Fellbeutel
mit getrockneten Fleischstreifen sowie Früchten über der
Schulter. Doch seit er sich zweimal kurz hintereinander übergeben
hatte, zog er den Hunger vor. Auch jetzt noch reizte der Gestank der
Kadaver seinen Magen zu würgenden Kapriolen, aber es war
wenigstens nicht ganz so schlimm wie vorher.
    Herkam er verfluchte im stillen sein Schicksal. Hulkin hatte ihnen
die Geschichte von dem Immunen, der sich in Nichts auflöste,
nicht geglaubt. Alle an der erfolglosen Jagd beteiligten Jäger
waren zur Teilnahme an der Karawane verurteilt worden. Der Sinn
dieses Unternehmens bestand in der Beschaffung von Tierkadavern, die
das Dorf dringend zur Düngung der Moogani-Hecken brauchte.
Dahinter stand sogar die Beschaffung von Frischfleisch zurück,
denn seit jeher war es erstes Gebot des Dorfes gewesen, für
Bestand und Vermehrung der lebenswichtigen Moogani zu sorgen.
    Wenn Herkamer es recht betrachtete, so hatte dieses Gebot dazu
beigetragen, die Streitigkeiten zwischen den einzelnen
Nachbardörfern, die hin und wieder auftraten, sehr rasch wieder
beizulegen.
    Niemand hatte Zeit, zusätzlich Kräfte zu vergeuden.
    Nichtsdestoweniger wünschte sich Herkamer ins heimatliche
Dorf zurück. Darum atmete er auf, als er an einigen Zeichen der
Landschaft die Nähe des Dorfes erkannte. Er blieb stehen und
warf die Last ohne Rücksicht auf Santovan ab.
    Der Gefährte sprang schimpfend beiseite. Ein Schwärm
grünlich schillernder Insekten stieg zornig brummend von dem
Hituh-Kadaver auf, ließ sich jedoch bald wieder herab. Hinter
ihnen wurden ebenfalls die Lasten niedergelassen.
    „Was fällt dir ein?“ fluchte Santovan. „Mußt
du mir das Zeug noch auf die Beine werfen? Nicht genug, daß ich
den Gestank die letzte Zeit direkt vor meiner Nase hatte!“
    „Wir können die Plätze wechseln“, sagte
Herkamer großzügig. „In spätestens drei Teilen
Blauzeit sind wir zu Hause. Ich erkenne den Baum wieder, von dem aus
Nasrillog damals den Immunen entdeckte.“
    „Verflucht sei er!“ schimpfte Santovan. „Nur er
ist schuld daran, daß wir uns mit den stinkenden Kadavern
abschleppen müssen.“
    „Beim nächstenmal sind andere dran“, erwiderte
Herkamer, „und außerdem muß diese Arbeit
schließlich getan werden, wenn das Dorf leben soll.“
    „Du hast recht.“ Santovan nickte. „Gehen wir
weiter!“
    Sie hoben die gräßliche Last wieder auf ihre Schultern.
Die Nähe des Dorfes machte alles plötzlich leichter, und
sie schritten rascher aus als zuvor.
    Vielleicht anderthalb Teile Blauzeit waren sie marschiert. Schon
ragten in der Ferne die stumpfen Kegeldächer der Hütten
über die Graswedel, da zuckten die Jäger erschrocken
zusammen.
    Über den grellen Himmel zog sich plötzlich eine noch
hellere Lichtbahn wie eine gigantische Narbe. Und dann prallte
tosender Donner über die Steppe und die Karawane herein.
    Alle Jäger warfen in heller Panik ihre Lasten nieder und
kauerten sich auf den Boden, die Gesichter in den Händen
verborgen. Sie wußten, daß jetzt der grimmige Dämon
mit dem verbotenen Namen in die Steppe kommen würde, alles Leben
bedrohend. Jedesmal, wenn der Donner ertönte, war es so gewesen,
und ein ungeschriebenes, unausgesprochenes Tabu zwang die Männer,
das Gesicht vor dem heißen Odem des Dämonen zu verbergen.
    Aber diesmal verrollte der Donner rascher als sonst.
    Als wieder völlige Stille eintrat, hoben die Männer
vorsichtig die Köpfe. Nun erst sahen sie den Strich am Himmel.
Sie sahen aber auch, daß die Wolken fehlten, die sonst immer
zusammen mit dem Dämonen erschienen. Erleichtert atmeten sie
auf.
    Herkamer wollte gerade wieder seine Enden der Trage aufheben, als
er eine huschende Bewegung über der Steppe wahrzunehmen glaubte.
Er kniff die Augen zusammen und sah genauer hin. Tatsächlich!
Ein blitzender, seltsam flacher Gegenstand senkte sich in der Nähe
des Dorfes nieder.
    Gleich danach traf ein hohes, singendes Summen die Ohren.
    Wie alle Dorfleute glaubte auch Herkamer an alle möglichen
Dämonen und Totengeister. Von einem Geist solchen Aussehens
hatte er jedoch noch nichts gehört.
    In der Ahnung, daß ganz außergewöhnliche Dinge
geschehen waren, trieb er Santovan und die anderen zu größerer
Eile an.
    *
    Die Dorfbewohner wichen vor den fünf Fremdlingen bis zum Dorf
platz zurück.
    Dann bildeten sie einen Halbkreis und harrten teils ängstlich,
teils erstaunt der Dinge, die da kommen würden.
    Die Fremdlinge nahmen sich jedoch
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