Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion

PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion

Titel: PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion
Autoren: Wim Vandemaan
Vom Netzwerk:
Säuglings. Pochte es nicht sogar ein wenig wie ein ganz junges Herz? Oder war das der eigene Puls, den er zwischen Daumen und Zeigefinger schlagen fühlte?
    Arche oder Büchse der Pandora? Er musste sich entscheiden.
    Rhodan hatte sich kein wirkliches Bild von dem Rudimentären Tor gemacht. Das Gebilde ähnelte einem urtümlichen Faradayschen Käfig und einer archaischen britischen Telefonzelle, nur dass das rote Gitterwerk, aus dem das Gehäuse aufgebaut war, aus flüssiger Energie zu bestehen schien.
    Jeremias war wieder auf Lampengröße geschrumpft und schwebte in der Nähe des Tores. Cantarella sprach mit einigen Wissenschaftlern, sowohl Terranern als auch Druuf. Eine Terranerin trug eine Uniform der Raumflotte des Roten Imperiums, hatte aber die Dienstgradabzeichen von den Schultern entfernt.
    Ein Druuf kam herüber, auf gleitende Art leichtfüßig - wahrscheinlich trug er keinen Mikrogravitator, der die Schwerkraft auf das ihm gewohnte Maß regelte.
    »Wir sind so weit«, sagte Cantarella und wandte sich wieder ab, seinen Kontrollkonsolen zu.
    Das Gehäuse hob sich zweieinhalb oder drei Meter in die Höhe. Eine niedrige, runde Plattform wurde sichtbar, vielleicht einen halben Meter im Durchmesser. Cantarella machte eine einladende Geste. Rhodan trat auf die Plattform. Das Gehäuse senkte sich über ihn.
    Die Wissenschaftler und ihr Technikerteam arbeiteten an den Kontrollen und Schalttafeln.
    Rhodan dachte zurück an seinen Aufenthalt im Roten Universum. Seine Ankunft, seine Entführung, seine illegale Reise zur Knochenstadt; seine Gespräche mit dem Genius der Anjumisten; seine Gefangenschaft im Mentalen Symposion; sein Zweitleben als Ry Walker und die Begegnung mit seiner Schwester. Vor neun Tagen erst hatte er sich aus dem Mentalen Symposion befreit und war von Johari Ifama in den Raum gestoßen worden. Die Rettung durch Cantarella und die Prophetenmaschine. Die Landung auf Utgard. Die letzte Legion der Ofosuapia. Seine Reise durchs Kristalleis im Baquu. Als Baquu. Vorgestern sein Kampf gegen Velines.
    Und jetzt? Er schaute auf.
    Cantarella stand vor ihm. »Also dann?«
    »Also dann«, sagte Rhodan und nickte Cantarella zu. »Zurück nach München, wie versprochen?«
    Cantarella nickte. »So gut wie ohne Zeitverlust. Für die Beobachter deiner Welt wird es so aussehen, als ob du das Fenster wenige Sekunden nach deinem Eintritt wieder verlässt.«
    Aber ohne Begleiter, dachte Rhodan. Wiesel ist tot.
    »Also gehe ich jetzt hinüber, gebe Ellert unterwegs das mentale Gefäß in Verwahrung, und alles wird in gewisser Weise auf null gestellt?«, fragte Rhodan mehr sich als Cantarella oder die Maschine.
    »Wer weiß«, sagte Jeremias.
    Rhodan horchte auf. »Wer weiß was?«
    »Wer weiß, ob alles auf null gestellt wird. Möglicherweise wird dein Universum von deinem Besuch in diesem Kosmos berührt. Vielleicht kommt es zu winzigen, topochronologischen Abweichungen. Temporalen Scherzen. Unsere Modelle halten das für nicht ausgeschlossen.«
    »Temporale Scherze?« Rhodan seufzte. Er hasste Zeitreisen. »Scherze derart, dass plötzlich Alexander der Große sich nicht zu Tode trank, sondern in hohem Alter vom Thron eines griechisch-indischen Reiches stieg? Die Historiker werden mich hassen.« Er grinste matt.
    »Werden sie nicht«, beruhigte Jeremias ihn. »Sie hätten ja keine Möglichkeit, eine derartige Änderung wahrzunehmen. Ja, von ihrer temporalen Warte aus würde es keine Änderung gegeben haben.«
    »Hm«, sagte Rhodan, ernster. »Wer bestimmt euren Modellen nach, wie sich der Ablauf der Dinge ändert, wenn er sich denn ändert?«
    Er spürte die Belustigung der Quantronik. »Du. Natürlich nicht willentlich, das wird nicht möglich sein. Aber es bestehen subconsziente Rückkopplungen zwischen dir und deiner Welt. Wenn du meinen Tipp hören möchtest: Das Universum wird so, wie du es in Erinnerung hast.«
    »Interessante Vorstellung«, sagte Rhodan. »Dann wollen wir hoffen, dass ich mich in keinem wesentlichen Punkt irre.«
    »Und wenn schon«, sagte Jeremias. »Vielleicht hat es sogar sein Gutes...«
    »Was sollte es Gutes haben?«
    »Nun, zum Beispiel: Unseren Modellen zufolge hat es in tiefster Vergangenheit ein Attentat auf einen US-amerikanischen Präsidenten gegeben.«
    »Gab es immer wieder, ja.«
    »Unseren Modellen zufolge ist jener Präsident seinen Verletzungen erlegen - und ist es zugleich nicht. Eine interessante Paradoxie, nicht wahr? Sie betrifft einen Mann namens John Fitzgerald
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher