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PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion

PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion

Titel: PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion
Autoren: Wim Vandemaan
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Zürich war wie auch der Rest der Belegschaft längst in die Alpenbunker evakuiert, nur die Herren Grynaeus, Bondeli-Bothmer und Häberlin hatten die Stellung gehalten, in der - wie sich nun zeigte - leider völlig vergeblichen Hoffnung, die Dolans würden eine altehrwürdige Kulturlandschaft wie die Schweiz respektieren.
    »Meine Herren, es dürfte für eine effektive Flucht zu spät sein«, sagte Bondeli-Bothmer und hob die geöffnete Flasche Blauburgunder in die Luft. Grynaeus und Häberlin hielten ihm die Gläser entgegen; er schenkte ein und stellte die Flasche ab.
    Sie standen vor dem Panoramafenster und blickten über den See hin.
    Häberlin nippte und nickte. »Herr Bondeli-Bothmer, was mich immer interessiert hat, ist die Frage: Was verwahren wir eigentlich in dem Tiefentresor, zu dem nur Sie Zugang haben, und wer ist dieser einzige Kunde? Jetzt können Sie es doch sagen. Wir werden, wie ich fürchte, keine Gelegenheit mehr haben, es weiterzuerzählen.«
    Grynaeus räusperte sich leise und sagte in seinem melodischen Hoch-Interkosmo: »Finden Sie nicht, dass dies eine höchst indiskrete Frage ist, Herr Häberlin?« Er fuhr sich durch das wellige weiße Haar.
    Die Dolans wurden sichtbar, bevor man sie hörte, zwei winzige weiße Sterne, die aus dem Westen herüberleuchteten, größer wurden...
    »Lassen Sie gut sein, Herr Grynaeus. Unser lieber Kollege hat recht: Jetzt kann ich es sagen.« Er lächelte viel versprechend und gestand: »Ich habe nicht die leiseste Ahnung!«
    Jeder der beiden Dolans löste einmal seine Intervallkanone aus. Die Hyperstrahlung zermalmte das Bankhaus und die Straßenzüge der Umgebung zu Staub und wühlte sich Hunderte Meter tief ins Erdreich vor. Der Tiefentresor aber blieb, wie Ellert es vorhergesehen hatte, unbeschädigt.
    Die Verbindung zum Tresor war gekappt und verschüttet. Beim Wiederaufbau der Stadt suchte niemand danach. Der Tresor und sein Inhalt fielen, wie man so sagt, der vollkommenen Vergessenheit anheim.
    Wir aber wissen es besser. Wir wissen, dass es einen Menschen gibt, der ab und an, wenn auch sehr selten, darüber nachsinnen wird, wohin Ernst Ellert die Sphäre mit dem Fraktal des Mentalen Symposions gebracht haben mochte.
    Und der ab und an, wenn auch sehr selten, darüber nachdenken wird, was dieses Fraktal eigentlich darstellte: Das letzte Relikt des Roten Universums? Büchse oder Arche?
    Vielleicht, überlegte dieser Mann, Perry Rhodan, hatte der Bibliothekar recht, und das Mentale Symposion ist die Sphäre, in die unser nächster Schritt führen wird.
    Dann könnte das Fraktal der Keim für diese neue Welt sein. Eine Welt, die - hoffentlich - noch sehr weit in der Zukunft liegt.
    Er musste bei diesem Gedanken lächeln.
    Und wenn unsere Zukunft wirklich in einer solchen Welt liegt, die rein mental ist, die sich selbst denkt und dadurch erschafft, dann hätte die Menschheit schon ein wenig vorgesorgt. Dann besäße sie mit dem Fraktal etwas wie einen Vorposten dort.
    Eine Zukunftsbastion.
    ENDE
     

 
     
     

     
    Created with Writer2ePub
    by Luca Calcinai
     
     
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