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PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion

PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion

Titel: PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion
Autoren: Wim Vandemaan
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Anjumisten.
    »Eine Audienz? Hat er das so gesagt?«
    »Ja.«
    Rhodan schmunzelte. Er konnte sich denken, wer mit diesen erlesenen Worten um ein Gespräch bat.
    Er folgte Cantarella. Der Raum, in den der Genius ihn führte, war schmucklos, aber in dieser Schmucklosigkeit schön. Einfache, satte Farben überall. Ein blauer Boden, rote Trennwände, die den Raum nach einem nicht unbedingt einsichtigen Muster gliederten. Eine Mischung aus einem altjapanischen Restaurant und einem Sakralraum. Die Decke öffnete sich zu einer gläsernen Kuppel. Licht fiel ein. Zwei Sonnen am Himmel. Eine Projektion des Siamed-Systems.
    Inmitten von allem, unter der Kuppel, stand ein einzelner Stuhl. Rhodan räusperte sich, ging zu dem Stuhl und setzte sich.
    Auf der Seite, die dem Eingang gegenüberlag, öffnete sich eine hohe, schmale Tür. Der Spalt war eben groß genug, um die Quantronik durchschweben zu lassen. Sie verhielt in einigen Metern Entfernung.
    »Es erfreut mich, dass du Zeit für mich hast«, sagte die Maschine.
    »Für dich immer gerne, Jeremias«, sagte Rhodan.
    »Wir möchten dir danken«, sagte die Quantronik.
    »Wer ist dieses Wir? Die Anjumisten?«
    »Der Konvent der Quantroniken«, sagte Jeremias.
    Der Schirmteil seines lampenförmigen Körpers wuchs, breitete sich aus und wurde zu einer Fläche, farbenprächtig wie das Fensterbild einer gotischen Kathedrale. Die Farben sortierten sich, etwas gestaltete sich.
    Rhodan blickte in ein stark abstrahiertes, in Farbflächen unterteiltes Gesicht mit geschlossenen Lidern. »Perry Rhodan. Würdest du uns einen letzten Gefallen erweisen?«
    »Ihr habt mich instrumentalisiert, du und dein Konvent«, warf Rhodan der Quantronik vor.
    Das Gesicht der Quantronik blieb unbewegt. »Immerzu sind Menschen instrumentalisiert worden. Nur durch euch vermochten sich irdische Früchte wie Pflaumen oder Lychees auf den Planeten der Milchstraße zu verbreiten. Oder glaubst du, die Bananen hätten irgendwann selbst Raumschiffe gebaut? Gegen solche Art von Indienstnahme hast du nie protestierst. Warum nicht? Weil Bananen kein Bewusstsein haben? Dienst du lieber einer Banane als dem Konvent der Quantroniken?«
    Unwillkürlich musste Rhodan lachen. »Für einen Bewohner des Roten Imperiums kennst du dich erstaunlich gut in der Welt der terranischstämmigen Nutzpflanzen aus.«
    »Ich hatte einmal Kontakt zu einer Kollegin, die sich im Gartenbau versuchte.«
    »Um deine Frage zu beantworten: Womit sollte ich euch noch zu Diensten sein?«
    »Ich vermute, in deinem langen Gespräch mit dem verewigten Generalgouverneur habt ihr auch die Zukunft unseres Roten Universums thematisiert?«
    Rhodan zuckte mit den Achseln. »Ich denke nicht, dass ich dir etwas Neues verraten könnte.«
    »Wer weiß«, sagte die Maschine. Ihr Gesicht wirkte überaus vergnügt. »Aber Spaß beiseite. Ich bin nicht hier, um dich zu verhören. Tatsächlich möchte ich dich namens des Konventes um Folgendes bitten.«
    Aus der Stirnpartie des künstlichen Gesichtes trat ein hantelförmiger Gegenstand hervor und schwebte auf Rhodan zu. Es verhielt in Augenhöhe. Unwillkürlich griff Rhodan danach. Es war das Stundenglas aus der Schatzkammer von Velines.
    Als er es berührte, glaubte Rhodan wieder, die grandiose Vitalität zu spüren, die dem Artefakt innewohnte. Er konnte der Versuchung nicht widerstehen und hielt es sich gegen die Stirn, als vermöchte er so, den Stimmen zu lauschen, die darin flüsterten, und die Botschaften zu verstehen, die sie für ihn hatten.
    »Ihr habt herausgefunden, was es ist?«
    »Es ist ein holistisches Fraktal des Mentalen Symposions. Ein verkleinertes, aber voll funktionstüchtiges Replikat seiner selbst.«
    Rhodan legte sich das Gebilde in den Schoß. »Das heißt: Hierin ist eine ganze Welt beschlossen? Eine von Transpathein durchzogene, von Quantroniken gegründete, von Menschen bebaute Welt. Wie umfangreich ist diese Welt? Eine Stadt, ein Planet, eine ganze Galaxis?«
    »Das ist uns nicht erfindlich. Das Mentale Fraktal hat sich reaktiv versiegelt. Und es ist auf eine merkwürdige Weise hyperphysisch getarnt.«
    »Getarnt? Ich kann es sehen!«
    »Die Tarnung bezieht sich auf seine Erscheinungsweise in anderen Dimensionen. Von dort aus betrachtet, sieht das Artefakt partiell humanoid aus - geradezu rhodanesk.«
    »Ich verstehe nicht.«
    »Aus einem bestimmten hyperphysikalischen Blickwinkel betrachtet, sieht es aus wie eines deiner Organe. Wie eine kleine Extremität. Und es strahlt scheinbar die
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