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PR NEO 0057 – Epetrans Geheimnis

PR NEO 0057 – Epetrans Geheimnis

Titel: PR NEO 0057 – Epetrans Geheimnis
Autoren: Christian Montillon
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führen.«
    »Das glaube ich allerdings auch.« Iwan Goratschin klang sehr zufrieden.
    »Aber ehe wir das tun, muss ich mit Belinkhar allein reden«, sagte ich.
    Sie sah mich nur fragend an.
    Die Zentrale war zwar der größte Raum in Crysalgiras Jacht, aber bei Weitem nicht groß genug, um darin ein privates, ungestörtes Gespräch führen zu können. Sie durchmaß lächerliche vier Meter und wölbte sich halbkreisförmig über uns. Von außen gesehen ragte sie aus der Spitzkeilform der TIA'IR heraus.
    Ich zog mich mit Belinkhar zu einer Seitenwand zurück und bekam so symbolischen Abstand zu den anderen. »Es gibt einen Planeten im Arkon-System, den ich nicht kenne.«
    Ihre Augen weiteten sich. Sie öffnete den Mund, sagte aber nichts.
    »Ich rede von dem Planeten, der seine Umlaufbahn senkrecht zum Tiga Ranton zieht.«
    »Die Elysische Welt«, sagte Belinkhar verblüfft. »Du bist ... dir ... dir ist ...« Sie schloss die Augen, schüttelte den Kopf. »Entschuldige. Ich verstehe. Ich war nur so überrascht, weil ... wie soll ich es sagen ... weil jeder Arkonide sie kennt. Oder besser: Jeder Arkonide weiß, dass sie existiert. Zumindest jeder, der nicht seit zehntausend Jahren von der Heimat entfernt im Exil lebt.«
    »Also alle außer mir«, meinte ich trocken.
    »Das trifft es wohl ziemlich gut.«
    »Was hat es mit dieser Elysischen Welt auf sich?«
    »Es ist ein Geheimnis.«
    Wieso überrascht mich das nicht?
    »Ein Geheimnis, das wohl nur die Imperatoren kennen«, fuhr Belinkhar fort. »Die Elysische Welt trägt außerdem noch einen Eigennamen.«
    »Und der wäre?«
    »Arkon«, sagte Belinkhar. »Wir nennen sie einfach nur Arkon.«

»Sehen wir nach, ob unsere Retter
    oder unsere Henker auf uns warten.«
    Trker-Hon
     
     
    2.
    Dr. Seltsam
    Atlan
     
    »Arkon«, wiederholte ich tonlos. Den Planeten mit diesem Namen zu benennen, sagte genug über seine Bedeutung aus – es klang noch viel zentraler, viel grundlegender als etwa Arkon I, die Kristallwelt. Und ausgerechnet von ihm hatte ich nichts gewusst.
    Es erschütterte mich in einem Maß, das mich selbst verwunderte, bis ich begriff, warum ich so empfand – es zeigte, wie fremd ich an diesem Ort war. Ich kannte die elementarsten Fakten nicht: Oh, Arkoniden haben meist rote Augen, sie tränen bei Erregung, weißt du, und dann ist da noch die Elysische Welt.
    Zehn Jahrtausende bildeten offenbar eine unüberbrückbare Kluft, und ich war mir sicher, dass dieser erste Eindruck lediglich die Oberfläche angekratzt hatte. Es warteten noch eine Menge Entdeckungen auf mich, und ich ging nicht davon aus, dass viele davon erfreulich sein würden.
    »Über dem Planeten liegt ein Energieschirm«, fuhr Belinkhar fort. »Er ist undurchdringlich, und er verwehrt den Blick auf Arkons Oberfläche. Ortung ist ebenso unmöglich, versteht sich.«
    »Also betritt niemals jemand diese Welt?«, fragte Rhodan verblüfft. So viel dazu, dass ich mit Belinkhar ungestört unter vier Augen hatte reden wollen. Egal.
    Die Arkonidin wandte den Blick nicht von mir ab. »Niemand, außer einem.«
    »Dem Imperator«, vermutete ich.
    »Einem Imperator, genauer gesagt. In unregelmäßigen Abständen, aber nur einmal in der Regierungszeit eines Herrschers, öffnet sich der Schirm, und der Imperator verbringt drei Tage und Nächte auf der Elysischen Welt. Was er in dieser Zeit erlebt, ist keinem bekannt.«
    »Außer eurem geschätzten Imperator selbst«, sagte Goratschin mit abfälliger Stimme.
    Belinkhar hob in einer verblüffend menschlich anmutenden Geste die Schultern. »So ist es.«
    »Was ist mit dem Regenten?«, fragte Goratschin.
    »Der Schirm hat sich noch nicht geöffnet, seit er die Macht übernommen hat«, antwortete Belinkhar. »Obwohl das bereits zwölf Jahre zurückliegt. Niemand kann sagen, ob sich Arkon dem Regenten überhaupt öffnen wird ...«
    Auf den Punkt gebracht, kommentierte der Extrasinn, lassen sich die Fakten über die Elysische Welt also in einem Satz bündeln: Sie ist ein Geheimnis.
    Eines, das ich lösen werde, antwortete ich gedanklich.
    Soso. Mein Extrasinn schien gut aufgelegt zu sein; Diskussionen mit ihm waren in diesen seltenen Fällen stets vergnüglich. Nur dass mir der Sinn nicht nach Vergnügungen stand.
    »Zurück zum eigentlichen Thema«, forderte Perry Rhodan.
    »Haben wir das je verlassen?«, fragte ich.
    Er warf mir einen kurzen Blick zu, lächelte knapp. Wir verstanden uns auch ohne viele Worte – und das hieß, dass wir eben nicht genau dieselben
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