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PR NEO 0057 – Epetrans Geheimnis

PR NEO 0057 – Epetrans Geheimnis

Titel: PR NEO 0057 – Epetrans Geheimnis
Autoren: Christian Montillon
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siegreichen Hertasonin weiß. Es wird sich weisen. Ich bringe Sie inzwischen hinaus.« Kishori führte ihn aus dem dreifachen Ringgebäude bis auf den weiten Wiesenplatz davor. »Auf ein Wort unter uns«, bat er dort.
    Rhodan nickte. »Sehr gerne, ehrenwerter Lehrer.«
    »Nennen Sie mich nicht so.«
    »Aber Sie sind es«, sagte Rhodan. »Wieso sollte ich das verleugnen?«
    »Sie kennen mich«, widersprach Kishori.
    »Eben deshalb.« Er sah dem alten Arkoniden in die Augen.
    Dieser erwiderte den Blick. »Wie gerne hätte ich gesehen, dass Ihr Extrasinn aktiviert wird.«
    »Ich habe nie damit gerechnet.« Rhodan gab mit diesen Worten erneut ein Stückchen seiner selbst preis. Es kam ihm vor, als sei Kishori es wert. Sie teilten inzwischen ohnehin Geheimnisse, die das Leben des jeweils anderen zerstören könnten. Aber sie sorgten sich deshalb nicht.
    »Vielleicht erfahre ich vor meinem Tod noch, wer Sie wirklich sind und woher Sie kommen. Es gäbe alldem möglicherweise einen Sinn.« Der Alte machte eine umfassende Handbewegung, die offensichtlich nicht nur das ganze Faehrl umschloss, sondern auch sein gesamtes Leben. »Und was Ihre Suche angeht – seien Sie vorsichtig!«
    »Das werden wir beherzigen.«
    In diesem Moment entstand im inzwischen fast dunklen Himmel über dem Faehrl ein Bild, in etwa dort, wo die Pyramiden der Taa zu sehen wären, wenn der Schirm sie nicht ausblenden würde.
    »Was – was ist das?«, entfuhr es Kishori.
    Rhodan könnte es ihm sagen, auch wenn er es sich nicht zu erklären vermochte. Denn was er sah, war das Bild eines Berges, das über dem Faehrl schwebte. Der blaue, so gar nicht zur Iprasa-Nacht passende Himmel dahinter war ihm unendlich vertraut. Am Rand des bizarren Bildes ging soeben die Sonne auf ...
    ... seine Sonne. Dies war ein Bild aus seiner Heimatwelt.
    »Ich muss sofort das Faehrl verlassen«, sagte er.
     
     
    Atlan
     
    »Es ist der Mount Tamalpais«, sagte Iwan Goratschin. Er sprang auf, deutete über das flackernde Lagerfeuer auf das ungeheuerliche Bild am Himmel. Sein Arm schien über den Flammen zu leuchten. Das Bild schwebte über einer der riesigen Taa-Pyramiden. »Der Mount Tamalpais bei Sonnenaufgang. Dort habe ich Ishy zum ersten Mal getroffen. Sie muss es sein. Sie projiziert uns eine Botschaft aus ihrer Erinnerung, damit wir sie finden können.«
    Ich wechselte einen Blick mit Onat da Heskmar, dem Mann, der die Erkenntnis auf anderem Weg erlangt hatte und den wir so unverhofft gefunden hatten. Oder hatte nicht vielmehr er uns gefunden, als er davon überzeugt war, dass wir es verdienten?
    »Es geht Ihrer Gefährtin gut«, versicherte der Gelehrte. Seit seiner Offenbarung wirkte er weniger hinfällig. Die Flut seiner schwarzen Haare verlieh ihm etwas Unwirkliches. »Die Taa stehen zu ihrem Wort.«
    Gemeinsam ritten wir los, dem Ort entgegen, über dem das Bild des Berges schwebte: Balishen, Iwan, Onat und ich.
    Auch Oradia begleitete uns. »Ich will das Ende dieses Dramas miterleben«, sagte die junge Nomadin. »Und vielleicht einige Taa wiedersehen. Wie damals.«
    Doch dieser Wunsch erfüllte sich nicht. Wir fanden Ishy allein und völlig erschöpft. Sie fiel Iwan in die Arme, und im selben Moment löste sich das Himmelsbild auf, das ein absonderliches Stück Tageslicht in die Nacht geworfen hatte. Oradia stand abseits und lächelte.
    Das Bild der irdischen Sonne wich der Nacht, aus der sich in wenigen Stunden meine Heimatsonne erheben würde. Selten war mir klarer gewesen, dass ich zu einem Kind zweier Welten geworden war.
    Wer stand mir eigentlich näher? Menschen der Erde wie Iwan und Ishy – oder Arkoniden wie Onat da Heskmar, Balishen und Oradia? Vielleicht findest du eine Antwort, kommentierte mein Gedankenbruder. Irgendwann.
    Doch damit nicht genug. Es gab ein weiteres Wiedersehen. Zuerst eilte Chabalh mit weiten Sprüngen herbei, wenig später folgte Perry Rhodan. »Die Recherche hat euch nicht gerade weit geführt«, sagte er. Die Neugierde stand ihm ins Gesicht geschrieben.
    Wenn du wüsstest, dachte ich, wer der Mann neben mir ist. Aber noch offenbarte ich es ihm nicht; das konnte noch ein paar Minuten warten. Auf Iprasa hatten wir gefunden, was zu finden war. Jetzt galt es weiter vorzudringen, näher an das Zentrum der Macht des Imperiums ... allerdings wohl weiterhin getrennt in zwei Gruppen.
    Doch zuerst erkundigte ich mich nach Belinkhar.
    »Sie ist nach wie vor im Faehrl«, sagte Rhodan. »Aber ich bezweifle, ob sie noch allein ist ...«

»Du
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