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PR Lemuria 06 - Die längste Nacht

PR Lemuria 06 - Die längste Nacht

Titel: PR Lemuria 06 - Die längste Nacht
Autoren: Hubert Haensel
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Perry?« Solina Tormas stand plötzlich neben ihm, ohne dass er sie bemerkt hatte. »Haben wir eine Chance?«
    Er sah die nur mühsam verhaltene Furcht in ihren Augen, aber auch ihren Willen, nicht aufzugeben. »Ich weiß es nicht«, antwortete er ehrlich und ebenfalls so leise, dass niemand außer der Akonin es hören konnte.
    Sie nickte stumm.
    Im selben Moment erklang ein Aufschrei. Perry fuhr herum.
    Zwei Bestien hatten den Raum betreten. Er kannte sie; es waren die beiden, die sie gemeinsam mit Ion Lissos durch den Transmitter gerettet hatten.
    Gerettet ...?Das war zweifellos der falsche Begriff. Beiden trugen schwere Intervallstrahler in den Armbeugen, und es war unmiss-verständlich, was sie von ihren Gefangenen wollten. »Mitkommen!«
    Perry musste die Aufforderung seinen Begleitern nicht übersetzen. Sie hatten auch so verstanden. Ein Wink mit der Waffe war unmissverständlich. »Wohin bringt ihr uns?«
    Er erhielt keine Antwort. Allerdings packte einer der Riesen unvermittelt zu und zerrte ihn vorwärts. Janna Pagneil stürzte neben ihm zu Boden, raffte sich auf und taumelte wortlos weiter.
    »Beeilt euch! Wir haben nicht ewig Zeit!«
    Ein rascher Blick zurück zeigte Rhodan, dass sie wenigstens mit den Verwundeten vorsichtiger umgingen.
    Andere Bestien hasteten wortlos vorbei. Rhodan glaubte, eine angespannte Hektik wahrnehmen zu können. Aus der Ferne rollte das dumpfe Dröhnen von Raumschiffstriebwerken heran.
    Er zweifelte nicht mehr daran, dass einer der subplanetaren Hangars ihr Ziel war.
    In die monotone Kulisse mischte sich zum ersten Mal der Donner einer Explosion.
    Soeben setzten zwei terranische 200-Meter-Kreuzer zur Landung an. Sie hatten die oberirdischen Bauten unter Beschuss genommen und dabei einen deutlich erkennbaren Einflugschacht freigelegt. Levian Paronn brachte den Jäger in einem wahren Gewaltmanöver auf den Boden. Für den Einflug in den Schacht war der Jäger zu groß, bestenfalls kleinere Gleiter hätten hier in die subplanetaren Bereiche vorstoßen können.
    Levian schnallte sich das Tornisteraggregat um, als er die Maschine verließ. Augenblicke später sank er im Schutz eines Individualschirms, vom Antigrav getragen, langsam in die Tiefe. Er verließ den Schacht auf einer der mittleren Etagen, jeden Augenblick gegenwärtig, angegriffen zu werden. Die Räumlichkeiten unterschieden sich kaum von jenen der Bestienstationen der Vergangenheit.
    Beinahe wäre es ihm nicht aufgefallen. Er stieß eine Verwünschung aus. Nun dachte er auch schon von seiner Zeit als »Vergangenheit«, als hätte der Admiral es tatsächlich geschafft, ihn zu beeinflussen.
    Weiter!, redete er sich ein. Nicht darüber nachdenken. Er kannte Takhan Mechtan von Taklir so gut wie kaum ein anderer, vor allem seine ausgeprägte Dominanz.
    Levian hatte erwartet, sehr schnell von Bestien angegriffen zu werden, doch er schien der Einzige zu sein, der sich in diesem Bereich der Station aufhielt.
    Minuten später stieß er auf die ersten Toten. Die Terraner lagen im Zugang zu einer Ortungsanlage und sahen aus, als wären sie von einem Shift niedergewalzt worden. Levian kannte solche Bilder, hatte aber gehofft, sie nie wieder sehen zu müssen. Wohin die Bestie, die das getan hatte, verschwunden war, ließ sich nicht feststellen. Selbst in der Infrarotoptik verwischten ihre Spuren.
    Er hastete weiter, den Weg, den er einschlug, eher dem Zufall überlassend als sachlichem Kalkül. Dass er so nicht wirklich weiterkam, wurde ihm allerdings sehr schnell klar. Er zwang sich zur Ruhe, als er erkannte, dass sein Helmfunk nach wie vor auf der gebräuchlichen akonischen Frequenz arbeitete. Das war ein Fehler, der ihm früher nie unterlaufen wäre.
    »Unentschuldbar«, glaubte er Mechtan von Taklirs Stimme zu hören. Aber nicht der General redete, sondern endlich konnte er die Terraner belauschen.
    Mehrere Stoßtrupps durchkämmten die Anlage.
    »Immer noch nichts. Die Bestien müssen ihnen die Raumanzüge und die Funkgeräte abgenommen haben.«
    »Oder sie werden völlig abgeschirmt.«
    »Hat jemand daran gedacht, dass sie ihre Gefangenen fortgeschafft haben könnten? Wenn sie den Transmitter benutzt haben ...«
    »Wo steht das Ding?«
    Levian hörte nicht mehr hin. Er stürmte weiter. Wenn er den Aufbau der Station wirklich richtig im Gedächtnis hatte, gab es nur zwei Orte, an denen ein Transmitter stehen konnte. Natürlich wäre Zufall es gewesen, ausgerechnet dort auf Perry Rhodan zu stoßen, aber vielleicht fand er
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