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PR Lemuria 01 - Die Sternenarche

PR Lemuria 01 - Die Sternenarche

Titel: PR Lemuria 01 - Die Sternenarche
Autoren: Frank Borsch
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Hangar aufgetaucht und hatte einem Techniker bei der Wartung eines Kriechers geholfen.
    Rhodan war der freundlichste und umgänglichste Passagier, den die PALENQUE seit langer Zeit gehabt hatte, und doch konnte Alemaheyu sich nur mit Mühe davon abhalten, vor Aufregung zu stottern, wenn er mit ihm sprach. Es war zum Aus-der-Haut-Fahren.
    Alemaheyu widmete sich wie die übrige Zentralebesatzung wieder seinen Pflichten. Es gab nicht viel zu tun. Die Kriecher verrichten die eigentliche Arbeit. Die PALENQUE stand für den Fall in Bereitschaft, dass etwas Unvorhergesehenes geschah. Akonen auftauchten oder so, was aber bestimmt nicht geschehen würde, solange sie Rhodan an Bord hatten. So war das Leben eben: Konnte man auf etwas verzichten, hängte es sich einem an die Fersen. Suchte man es aber, war es nicht zu finden.
    »Leichter Hypersturm«, rief der Orter. »Sektoren 72Z bis 84R.«
    Nicht gerade unvorhergesehen. Hyperstürme waren in diesem Gebiet eher die Regel als die Ausnahme. Alemaheyu rief die Orterdaten auf. Kein Grund zur Beunruhigung. Der Sturm war nicht stark genug, um die Kriecher zu gefährden. Außerdem befand sich nur einer von ihnen in dem betroffenen Gebiet.
    »Kriecher XI!«, nahm Alemaheyu Kontakt auf.
    »Was gibt's, Mama?«
    »Auf eurem Kurs braut sich ein Hypersturm zusammen. Eher schwach, nichts, was eurer Kiste was antun könnte.«
    »Okay. Wieso funkst du uns dann an, Mama?«
    »Weil Mama sich immer Sorgen macht.« Die beiden Männer, Ale-maheyu Kossa auf der PALENQUE und Mikch Theyner auf dem Kriecher, lachten. Der Witz war mittlerweile mehr als abgedroschen, aber sie konnten es nicht lassen. Es war Mikch gewesen, der Ale-maheyu mit seinem Spitznamen ausgestattet hatte. »Im Ernst«, fuhr der Funker fort. »Möglicherweise bricht der Stream für ein paar Minuten ab. Wollte euch nur Bescheid sagen, damit ihr euch keine Sorgen macht.«
    »Zu spät, unsere Hosen sind schon ganz verklebt und stinken. Bis dann!«
    »Bis dann!«
    Alemaheyu hatte kaum zu Ende gesprochen, als der Stream abbrach. Der Sturm hatte den Kriecher erfasst. Das Gefährt würde jetzt ganz schön durchgeschüttelt werden. Würde Mikch und seinen Leuten gut tun. Erinnerte sie daran, wie bequem sie es auf der PALENQUE hatten und wo sie hingehörten. Viel schief gehen konnte nicht. Der Kriecher war zwar ohne die Leitung durch die PALENQUE ortungstechnisch gesehen so gut wie blind, befand sich aber im langsamen Unterlichtflug. Es würde noch Stunden dauern, bis er in die Nähe eines Mondes oder Planetens kam.
    Sharita Coho und Rhodan hatten sich in den rückwärtigen Teil der Zentrale zurückgezogen und unterhielten sich flüsternd. Alemaheyu versuchte sie zu belauschen, aber sie waren zu weit weg. Er schnappte nur ein paarmal das Wort »Akonen« auf.
    Das leise Fiepen erinnerte den Funker daran, dass es wieder Zeit für seinen Routinecheck war. Er vertiefte sich in die Arbeit, wech-selte ein paar Worte mit den Besatzungen der verschiedenen Kriecher. IV meldete sich zurück. Das Boot hatte den Planetenschatten verlassen und leitete nach der optischen Erfassung der gesamten Oberfläche die Landung auf einem vielversprechenden Hochplateau ein.
    Alemaheyu wünschte der Besatzung einen fetten Fund. Und stutzte. Was war mit Kriecher XI los? Der Stream war noch immer ausgefallen. »Ortung!«, verlangte Alemaheyu. »Was ist mit dem Hypersturm? Noch im Gange?«
    »Ja«, kam die Rückmeldung. »Erreicht in ungefähr einer Stunde seinen Höhepunkt.«
    »In Ordnung«, sagte Alemaheyu. Dann kam ihm ein Gedanke. »Standort?«
    »Hat sich verlagert nach Sektor. «
    »Verlagert? Was ist mit dem Gebiet, in dem er entstanden ist?«
    »Beinahe wieder normale Werte.«
    Alemaheyu rief das Funkmodul auf den Holoschirm, versuchte, Kontakt mit Kriecher XI herzustellen. Keine Reaktion, weder von der Besatzung noch vom Syntron. Der Funker gab volle Sendeleistung auf den Hypersender, bündelte den Strahl auf die Sektoren, in denen der Hypersturm gewütet hatte. Keine Reaktion. Es war, als ob Kriecher XI niemals existiert hätte.
    Ein Klumpen bildete sich in Alemaheyus Hals. Am liebsten hätte er einen Joint aus der Hosentasche gezogen und angezündet, um seine Nerven zu beruhigen. Doch das hätte sie nicht weitergebracht, sondern ihm nur einen Wutanfall von Sharita eingebrockt. Der Funker gab sich einen Ruck und eilte zu Rhodan und der Kommandantin.
    »Sharita«, sagte er, als sie ihn zornig anblickte, »entschuldige die Störung. Aber ich glaube, wir haben
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