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PR Lemuria 01 - Die Sternenarche

PR Lemuria 01 - Die Sternenarche

Titel: PR Lemuria 01 - Die Sternenarche
Autoren: Frank Borsch
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uneinladend erwiesen, um Begehrlichkeiten zu wecken. Die Anzahl lebenstragender Welten war gering, die Häufigkeit von Hyperstürmen hoch und der strategische Wert gleich null. Wer den Ochent-Sektor besetzte, handelte sich nur jede Menge diplomatischer Verwicklungen und horrende laufende Kosten für den Betrieb seiner neuer Basen ein, in denen sich teuer ausgebildete Soldaten zu Tode langweilen würden.
    Doch der Sektor war keinesfalls verlassen. In den letzten Jahren hatte er eine zunehmende Zahl von Prospektoren angezogen: Terraner, Blues, gemischte Crews, die sich keiner gemeinsamen Herkunft zuordnen ließen und die nur die Aussicht auf den großen Fund einte, sowie neuerdings Akonen. Bislang hatten die Prospektoren lediglich viel Arbeit und Kapital in den Sand gesetzt, doch die Wahrscheinlichkeit, dass sich das schlagartig änderte, wuchs mit jedem Tag.
    Ein Vorkommen fünfdimensional strahlender Quarze. die High-Tech-Hinterlassenschaften eines ausgestorbenen Volkes.
    ein Erzvorkommen von hoher Reinheit - jeder dieser Funde konnte ein Wettrennen der galaktischen Mächte auslösen und den unerklärten Kalten Krieg, der die Milchstraße im Griff hatte, in einen heißen umschlagen lassen.
    Rhodan war auf die PALENQUE gekommen, um den Kontakt zu den Akonen zu suchen, die Krise zu entschärfen, bevor sie ausbrach. Er wollte das Forum Raglund, zu dessen wichtigsten Mitgliedern die Akonen zählten, auf die Seite Terras ziehen.
    Alemaheyu hatte laut lachen müssen, als er davon erfahren hatte. Wie naiv war der Unsterbliche eigentlich?
    Der Ochent-Sektor war eines der wenigen verbliebenen Niemandslande in der Galaxis. Erwartete er von den Akonen - und von den Blues, die einander selbst in ihrer Geschichte noch nie grün gewesen waren -, dass sie auf sein Wort hin abzogen und sich vielleicht den Fund ihres Lebens entgehen ließen? Alemaheyu hatte weiß Gott nichts für die Tellerköpfe und die hochmütigen Akonen übrig, aber einfach auf eine bloße Bitte und einen Verweis auf die galaktopolitische Lage abzuziehen? So verrückt waren nicht einmal sie.
    »Sie werden sich schon noch zeigen«, sagte Rhodan an die Kommandantin gewandt.
    »Ja, früher oder später«, entgegnete Sharita. Es war ihr anzusehen, dass ihr die Aussicht, den Unsterblichen wochenlang an Bord zu haben, nicht gerade behagte.
    Alemaheyu beobachtete Perry Rhodan aus dem Augenwinkel. Der Terraner war ein mittelgroßer Mann mit dunkelblondem Haar. Er trug eine einfache Kombination, die nichts von seiner Stellung verriet. Wäre Alemaheyu ihm auf Terra auf der Straße begegnet, er hätte ihn nicht als den Mann erkannt, der die Menschheit vor beinahe 3000 Jahren zu den Sternen geführt hatte. Rhodan wirkte wie ein gewöhnlicher Mensch.
    Eigentlich.
    Der Funker der PALENQUE fand keine Worte dafür, aber irgendetwas veränderte sich in der Zentrale des Schiffs, jedes Mal, wenn Rhodan sie betrat. Da waren natürlich die Äußerlichkeiten. Die Zentralebesatzung bemühte sich mit unterschiedlichem Erfolg, das Flu-chen zu unterlassen, der Umgangston war weniger rüde, überhaupt wurde weniger gesprochen. Nichts davon war aber unerklärlich. So waren Menschen eben: Sie suchten enge Gemeinschaften, und sobald sie sie gefunden hatten, verschlossen sie sich Außenseitern.
    Aber da war noch mehr. Alemaheyu ertappte sich dabei, dass er kerzengerade vor seinem Pult saß, anstatt wie sonst eher nachlässig gegen die Sessellehne gelehnt zu liegen als zu sitzen. Und auch durch sein Inneres ging ein Ruck. Nicht, dass er sonst in Versuchung geriet, die Kriecher aus dem Auge zu lassen - eine Mama tut alles für ihre Kleinen, nicht? -, doch er erledigte selbst die lästigen kleinen Pflichten gewissenhaft, von denen kein Menschenleben abhing.
    Und das alles nur wegen Perry Rhodan.
    Alemaheyu erging es wie der Kommandantin der PALENQUE. Es gelang ihm nicht, das Wissen aus seinem Bewusstsein zu verbannen, dass Rhodan in seinem langen Leben einer unüberschaubaren Zahl von Menschen begegnet war und Gefahren und Prüfungen gemeistert hatte, die Alemaheyu nur erahnen konnte. So sehr sich der Funker der PALENQUE darüber ärgerte, es gelang ihm einfach nicht, sich in Rhodans Gegenwart gehen zu lassen - und das, obwohl der Unsterbliche mit keiner einzigen Silbe oder Geste angedeutet hatte, dass er von Seiten der Besatzung eine Sonderbehandlung erwartete. Im Gegenteil, Rhodan schlief in einer Standardkabine, aß das Standardessen, verrichtete Standarddienste. Am Vortag erst war er in einem
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