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PR Lemuria 01 - Die Sternenarche

PR Lemuria 01 - Die Sternenarche

Titel: PR Lemuria 01 - Die Sternenarche
Autoren: Frank Borsch
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verteilen.
    Bald saßen beide Gruppen, Terraner links vom Mittelgang, die Akonen rechts. Der Kommandant der Akonen machte einen Versuch, auf seine terranische Kollegin zuzugehen, doch Sharita verbannte ihn mit einem eisigen Blick zurück auf seinen Stuhl.
    Die Barrobots schwärmten aus. Beide Seiten bestellten, froh darüber, etwas zu tun zu haben, als ob es kein Morgen gäbe, und bald bogen sich die Tische unter Schalen und Gläsern. Die verstohlenen Blicke, die man einander zuwarf, wurden zunehmend offener, aber immer noch wagte es niemand, den Mittelgang zu überqueren.
    Das Show-Programm begann mit dem unvermeidlichen Duo Ertruser-Siganese. Terraner und Akonen besannen sich auf ihre Höflichkeit und klatschten artig Beifall. Maahkora war eben Provinz, und solange etwas auf der Bühne geschah, war man wenigstens nicht gezwungen, das Verhältnis zueinander zu bestimmen.
    Alemaheyu achtete kaum auf das ungleiche Paar auf der Bühne. Seine Augen suchten und fanden Eniva ta Drorar. Die Akonin mit der sich unentwegt windenden Frisur winkte ihm freundlich zu, zeigte auf die Bühne und grinste aufmunternd.
    Der Terraner wünschte, er wäre so unbefangen gewesen wie Eniva. Am liebsten wäre er aufgestanden und geflohen. Oder hätte so viel Bier in sich hineingeschüttet, dass er nicht einmal mehr zur Bühne wanken konnte. Aber es half nichts.
    Er hatte es Eniva versprochen, vor ihr mit seinem Können geprotzt. Die gesamte Besatzung der PALENQUE wusste davon, und mit Sicherheit auch die der LAS- TOOR.
    Es gab kein zurück mehr.
    Und außerdem musste ja jemand den Anfang machen, das Eis brechen.
    Dann war es so weit. Während sich auf der Bühne ein Matten-Willy mit Körperkarikaturen prominenter Politiker - unter anderem auch von Rhodan, der sich unerkannt im Publikum vor Lachen kaum halten konnte - abmühte, die Befangenheit des Publikums zu erschüttern, kam der Wirt an Alemaheyus Tisch und legte ihm die Hand auf den Arm: »Du bist als Nächster dran. Mach dich bereit!«
    »In Ordnung.«
    Alemaheyu erhob sich und ging durch die Tische zum Seiteneingang der Bühne. Ihm war, als durchbohrten Dutzende von Blicken seine Rücken. Als er hinter der Bühne ankam, klebte ihm das Hemd schweißnass am Körper. Ein Helfer kam auf ihn zu: »Nervös, was? Macht nichts, ich hole dir ein neues!«
    »Was.?«, fragte Alemaheyu verwirrt.
    »Hemd. Deines ist. «
    Der Funker schüttelte seine Benommenheit ab. »Ist schon in Ordnung. Es passt zu dem, was ich vorhabe.«
    Der Helfer zuckte die Achseln. »Wie du meinst. «
    Alemaheyu checkte den Syntron des Drunken Sailor, während der Matten-Willy seinen Auftritt mit einer Karikatur des Arkoniden-imperators Bostich beendete, der bei einer seiner geliebten Truppenparaden über seinen Zierdegen stolperte.
    Der Check war erfolgreich. Die Software war korrekt initialisiert. Jetzt gab es nur noch einen Risikofaktor: ihn selbst, Alemaheyu Kossa.
    Der höfliche Applaus für den Matten-Willy ebbte ab. Alemaheyu holte tief Luft und trat auf die Bühne. Die Scheinwerfer blendeten ihn, verhinderten, dass er sein Publikum sah. Vom anderen Ende aus, für das Publikum unsichtbar, winkte ihm Eniva zu.
    Der Funker knöpfte das schweißnasse Hemd auf, zog es aus und rollte es zusammen. Dann band er es sich um die Stirn, um seine Mähne aus den Augen zu halten.
    Alemaheyu Kossa verbeugte sich. »Liebe.« Er stockte. Liebe was? Freunde? Zweckverbündete? Ex-Erzfeinde? Rivalen? Er ließ die Anrede unvollendet. »Das hier ist ein Stück, das einige von euch vielleicht schon kennen. Eine alte terranische Volksweise. Sie heißt 'All along the Watchtower«.
    Er schloss die Augen, konzentrierte sich ganz auf seine Fingerspitzen. Er musste die Gitarre in seinen Händen spüren.
    Von links kamen Rufe. »Zeig's uns, Alemaheyu! Gib uns die Luftgitarre!« Alemaheyu gab sie ihnen.
    Seine Finger, die noch eben ins Leere gegriffen hatten, fühlten die Saiten der Luftgitarre, als existiere sie als physisch greifbares Objekt. Die ersten Töne bohrten sich kreischend in den Saal des Drunken Sailor.
    Alemaheyu getraute sich, wieder die Augen zu öffnen. Der Wirt hatte die Scheinwerfer herunter gedimmt, gestattete es ihm, das Publikum zu sehen. Die terranische Hälfte hielt es schon nicht mehr auf den Sitzen. Und die Akonen? Alemaheyu glaubte zu sehen, wie einige verstohlen mitwippten.
    Gut, sie wurden warm. Und gleich. er gab Eniva das verabredete Zeichen.
    Die Akonin trat gemessen auf die Bühne. Winzige Antigrav-projektoren
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