Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane

PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane

Titel: PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane
Autoren: Wim Vandemaan
Vom Netzwerk:
hatte er es mehr als verdient, mal auszuspannen und die angenehmen Seiten des Lebens zu genießen.
    In den folgenden Tagen kam er zu dem Schluss, dass es durchaus was hatte, geruhsam in den Cafes von Atlan Village oder entlang der Thora Road zu sitzen und den hübschen Studentinnen der Universität Terrania nachzuschauen. Das Wetter war großartig, für die nächsten acht Wochen hatte die Wetterkontrolle makellosen Sonnenschein geplant: Entsprechend gefällig war der Anblick, der sich dem Auge bot.
    Es hatte auch durchaus was, durch die luxuriösen Einkaufspassagen zu bummeln, sich mit der neuesten Mode von Hunderten von Welten zu verlustieren, Delikatessen zu probieren, von denen er trotz seines langen und bewegten Lebens noch nie gehört hatte, sich einfach mittreiben zu lassen in dem bunten Strom von Wesen aus allen Ecken der Milchstraße, und schließlich in aller Seelenruhe das eine oder andere zu kaufen. Doch, daran konnte man sich gewöhnen. Und es gab noch so viel zu entdecken in dieser Stadt - die zahllosen Kunstgalerien zum Beispiel, oder die vielen Museen.
    Die böse Überraschung kam eine gute Woche später: Eine Warn-mitteilung der Bank, sein Konto nähere sich dem Nullpunkt.
    Überzeugt, dass das nur ein Irrtum sein konnte, kontrollierte er die Buchungen und stellte zu seiner Bestürzung fest, dass man ihm kein Gehalt mehr überwies! Und zwar schon seit geraumer Zeit; ja, auf den aktuell einsehbaren Listen tauchte überhaupt kein Gehalt mehr auf, nur Abbuchungen, Kosten, Ausgaben. Seine Einkaufstouren hatten große Löcher ins Budget gerissen, natürlich, aber alles was recht war, so ging das ja nicht. Jetzt hatte irgendjemand den Bogen überspannt, und zwar weit.
    Diesmal versuchte er, Rhodan direkt zu erreichen, auf dessen persönlichem Interkom.
    »Die Verbindung mit diesem Anschluss«, belehrte ihn eine Syn-tronstimme, »erfordert die Authentizierung durch eine Stimmanaly-se. Bitte nenne deinen Namen.«
    »Fellmer Lloyd«, sagte er.
    »Bitte wiederholen«, forderte ihn die Maschine auf.
    »Fellmer Lloyd, Mitglied des Mutantenkorps«, bellte er.
    »Identifizierung fehlgeschlagen. Du stehst nicht auf der Liste der zugelassenen Anrufer für diesen Anschluss. Eine Verbindung kann nicht hergestellt werden.« Ohne weiteren Kommentar wurde der Schirm dunkel.
    Jetzt. jetzt war er wirklich perplex. Alles hatte er Rhodan zugetraut, aber dass der ihn einfach so. fallen ließ, das war nicht zu fassen. Was um alles in der Welt hatte er denn getan, um eine so schäbige Behandlung zu verdienen?
    Eine Weile ging er rastlos auf und ab, die Hände damit beschäftigt, an seinem Gürtel zu nesteln, der Kopf damit, zu grübeln, ohne dass ihm etwas einfiel. Dann kam ihm zu Bewusstsein, was er da eigentlich tat. Hatte er das nötig? Wie eine Memme zu schlottern vor Schiss, der große Rhodan könnte böse auf ihn sein?
    Ha! Wer war denn überhaupt dieser Perry Rhodan? Höchste Zeit, dass das mal einer fragte. Seit Jahrhunderten hieß es immer nur Rhodan, Rhodan, Rhodan. Immer und überall war Rhodan der Erste, Größte, Wichtigste; der Großadministrator, der Ritter der Tiefe, der Resident. Und dabei verstand dieser Mann es stets, sich nicht nur in den Vordergrund zu spielen, sondern es sogar noch so aussehen zu lassen, als folge er dabei nur gnädig und aufopferungsvoll einem allgemeinen Wunsch.
    Dabei - was hatte Rhodan denn vorzuweisen? Nichts! Keine einzige Mutantenfähigkeit. Dass er trotzdem anfangs eine Zeit lang offizielles Mitglied des Mutantenkorps gewesen ist, als angeblicher »Sofortumschalter« und, ach ja, »schwacher Telepath«, war nur wieder typisch für den Kult, der seit Jahrtausenden um ihn veranstaltet wurde, ein Kult, der sich inzwischen längst verselbstständigt hatte.
    Gut. Es musste wohl so gewesen sein, dass er irgendwann irgendwas gesagt, gemacht, nicht gesagt oder unterlassen hatte, was dem großen Rhodan nicht gefallen hatte, und daraufhin hatte der große Rhodan ihm seine Gunst entzogen. Drauf geschissen. Und erst recht darauf, dass Rhodan es so hintenrum machte, so ruchlos, so niederträchtig. Ohne klare Ansage, ohne Erklärung, ohne Aussprache: Das war infam, aber wenn Rhodan Angst vor Konflikten hatte, war das sein Problem.
    Bloß das mit dem Geld, das ging zu weit. Darauf hatte er Anspruch. Jedes Schulkind lernte, dass Fellmer Lloyd Mitglied des Mutantenkorps war, und zwar eines seiner Gründungsmitglieder, von allem Anfang an dabei - zum Teufel, was das Dienstalter anbelangte, übertraf
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher