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PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane

PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane

Titel: PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane
Autoren: Wim Vandemaan
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betagten Ara mit ter-ranischer Staatsangehörigkeit.
    »Auf den Boden legen! Mit dem Gesicht nach unten! Los, los! Und die Arme ausstrecken! Wenn keiner Dummheiten macht, geschieht niemandem etwas.«
    Er sah nur fassungslose Blicke. Die Schrecksekunde. Keiner der Anwesenden, das konnte er in ihren Gedanken lesen, hat je im Traum daran gedacht, dass etwas wie das hier passieren könnte.
    »Los!«, schrie er wieder und wünschte sich, er hätte einen Warnschuss abgeben können. Er hatte seine Dienstwaffe nicht mehr an dem Platz vorgefunden, an dem sie hätte sein müssen: Vermutlich hatte sie einer der anderen Mutanten in Rhodans Auftrag geholt, als er nicht zu Hause gewesen war. Deswegen hatte er sich heute früh in einem Laden für Sammler eine Replik besorgt, funktionslos, aber echt genug aussehend, um einem Gegenüber Angst einzujagen.
    Sie starrten ihn immer noch entgeistert an. Die Blicke des alten Ara zuckten unruhig umher, die seiner jungen Angestellten hielten unverhohlen Ausschau nach den robotischen Sicherheitsanlagen, die jetzt eingreifen mussten.
    Er folgte ihrem Blick. Ja, nun sah er es auch. Felder, die sich aufbauten. Der Wachsyntron hatte verstanden, was vor sich ging. Das, was da herumruckte und sich auf ihn einstellte, war eine mit einer Lähmeinrichtung kombinierte Kamera.
    Doch ein geistiger Impuls von ihm genügte, das Ding in seine Einzelteile zerplatzen zu lassen. Eine beeindruckende Explosion, die das kostbar ausgestattete Innere des Geschäfts mit winzigen Metallsplittern übersäte.
    Jetzt reagierten die Leute. Streckten die Arme aus, sanken auf die Knie, legten sich hin.
    »Du nicht!«, herrschte er den Inhaber an.
    Dessen von schütterem Haar umflorter Schädel glänzte feucht, und seine spinnendürren Finger bebten. Er dachte unentwegt an das Kostbarste, was sich gerade in seinem Besitz befand und von dem er hoffte, dass der Räuber, der ihm ungeheure Angst einjagte, nichts ahnte: Eine Bestellung hochreiner, geschliffener Howalgonium-Kris-talle für einen arkonidischen Adligen, von dem er vermutete, dass er in dunkle Geschäfte verwickelt war und diesen Kauf deswegen über Larsaf III abwickelte.
    »Das Howalgonium«, herrschte er ihn an. »Aber schnell!«
    Der Ara hatte, aller Angst zum Trotz, den Nerv, den Ahnungslosen zu spielen. »Howalgonium?«, stieß er hervor in einem Ton, der einen Nichttelepathen zu der Überzeugung gebracht hätte, der Juwelier habe dieses Wort gerade zum ersten Mal in seinem Leben gehört. »Ich habe kein.«
    »Du hast hinten in deinem Safe Schmuckhowalgonium für vierzig Millionen Galax. Her damit!«
    Die albinoroten Augen des Mannes schienen ihre Farbe zu verlieren. »Großer Mo!«, ächzte er. Er gab auf. »Ja. Hinten, in meinem Büro.«
    »Na also. Ich komme mit.« Ein geistiger Impuls, und alle anderen sanken in Bewusstlosigkeit. Wie er das machte? Er wusste es selbst nicht, so wenig, wie er wusste, auf welche Weise er vorhin die Sicherheitsanlage ausgeschaltet hatte. Aber jetzt war nicht die Zeit darüber nachzudenken.
    Der Rest war leicht. Der Ara war gebrochen; öffnete widerstandslos seinen Tresor. Natürlich war dessen Kombination in seinem Geist deutlich lesbar, aber wozu sich Arbeit machen? Gleich darauf hielt er eine längliche Schatulle mit acht gleißend geschliffenen Steinen in Händen: Howalgonium, das zu Edlerem bestimmt war als dazu, in Hyperenergieanlagen verheizt zu werden, und das entsprechend um ein Vieltausendfaches teurer war. Im Geist des Ara hätte er eine komplette Enzyklopädie des Howalgoniums und seiner zahlreichen Unterarten, Erscheinungsformen, Eigenschaften und Verwendungsmöglichkeiten nachlesen können, aber dazu hatte er nicht die Geduld. Er schickte ihn mit einem suggestiven Impuls schlafen, spazierte aus dem Laden und verschwand einfach in der Menge -seelenruhig nach außen, innerlich aber bebend vor Hochgefühl.
    Er konnte nicht schlafen in dieser Nacht. Jede Zelle seines Körpers schien zu vibrieren, von ungeheurer Energie erfüllt. Rastlos durch-streifte er die Räume der Wohnung, in der er Zuflucht gesucht hatte. Wieder und wieder betrachtete er die erbeuteten Howalgonium-Kristalle, fasziniert von ihrem Feuer. Er war überzeugt, Fieber zu haben, doch die Medoeinheit im Badezimmer beharrte darauf, seine Werte seien normal. Er suchte Abkühlung auf dem Balkon, das war noch das Beste: An der Brüstung zu stehen, das Gesicht in die kühle Nachtluft zu halten, die in dieser Höhe wehte, und sich im Anblick des endlosen,
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