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PR Andromeda 05 - Der Schattenspiegel

PR Andromeda 05 - Der Schattenspiegel

Titel: PR Andromeda 05 - Der Schattenspiegel
Autoren: Frank Borsch
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brauchte einige Sekunden, bis er verstand. Erst als Tess immer wieder »Wir sind durch! Wir sind durch!« jubelte, dämmerte ihm, dass sie es geschafft hatten. Sie hatten den Abwehrring überwunden, der Weg in den Hyperraum, in die Sicherheit war frei.
    Er sprang auf, wollte zu Tess laufen und sie umarmen, als eine Stimme ihn aufhielt.
    »Benjameen!«
    Es war Raye Corona.
    »Raye! Wir sind durch!«, sagte Benjameen. »Was machst du so ein Ge-sicht?«
    »Perrys Verletzungen sind ernster, als ich befürchtet habe. Er braucht umgehend qualifizierte medizinische Hilfe. Hier auf der SPIRIT kann ich nichts für ihn tun.«
    Benjameen sank zurück auf den Sessel. War alles umsonst gewesen? Starb Perry, nachdem sie so viel gegeben hatten, um ihn zu retten? »Spätestens in ein, zwei Stunden sind wir auf Attorua«, sagte der Zeroträumer. »Wenn wir Glück haben, schaffen wir vorher ein Rendezvous mit der JOURNEE. Dann .«
    »Wir haben keine Stunden, Benjameen. Vielleicht nicht einmal Minuten.«
    »Dann stirbt Perry? Wir können nichts tun?«
    »Doch, das können wir.« Benjameen hatte die junge Ärztin noch nie so ernst gesehen. »Es gibt noch eine Möglichkeit. Aber es liegt an dir zu entscheiden, ob wir sie wagen. Du hast die Expeditionsleitung.«
    »Und diese Möglichkeit wäre?«
    »Wir müssen zur JOURNEE. Sofort.«
    Eine merkwürdige Benommenheit hatte von Aph Kismati Besitz ergriffen. Unzählige Male hatte sich der Kopfjäger in Gedanken Takegaths Ende ausgemalt. Und wie immer es ausgesehen hatte - ob er den Emporkömmling mit seinen Tentakeln erdrosselt hatte, ihn eine Sprengfalle zerfetzte oder ein anderer ihn umbrachte -, Aph Kismati war auf einer Welle der Ekstase geritten, wie sie ihm nur Sex beschert hatte, vor langer Zeit, als er noch einen erregbaren Körper besessen hatte.
    Jetzt lag der Mann, der ihm seinen rechtmäßigen Platz als Kommandant der KHOME TAZ verwehrt hatte, tot im Sand der Arena Virchos, und Aph Kismati wartete darauf, dass sich die Euphorie einstellte.
    Sie kam nicht.
    In der Zentrale der KHOME TAZ herrschte unwirkliche Stille. Anfangs hatten die Kopfjäger den Kampf Takegaths gegen Perry Rhodan mit wüsten Beschimpfungen und Anfeuerungsrufen für die eine oder andere Seite begleitet, aber je länger das Duell sich hingezogen hatte, desto leiser waren die Rufe geworden, um schließlich ganz zu verstummen. Nur Aldus Chamberlain, der ehemalige Terraner, hatte den Kopf zwischen den Händen vergraben und unentwegt »Oh, mein Gott, was habe ich getan! Oh, mein Gott, was habe ich getan!« gemurmelt.
    Perry Rhodan war dem Ende nahe gewesen, als der dicke Tefroder, den Takegath achtlos zur Seite geschleudert hatte, in den Kampf eingegriffen hatte.
    Keiner der Kopfjäger hatte protestiert, als Aph Kismati dem Navigator mit bebender Stimme befohlen hatte, auf Position zu bleiben, und das Ausschleusen von Kampfrobotern oder Beibooten untersagt hatte.
    Als sich Takegath auch nach langen Sekunden nicht mehr erhob, brach Aph Kismati das Schweigen. Er war der neue Kommandant der KHOME TAZ, es schien ihm wichtig, dass er die neue Ära persönlich einleitete.
    »Er ist tot«, verkündete er. »Takegath ist tot.«
    Aph Kismati sprach nur aus, was für jeden Gy Enäi offensichtlich war, doch es war, als wagten die Kopfjäger erst in diesem Augenblick, ihren Sinnen zu trauen. Einer von ihnen, der den Mund zu einem langen Rohr ausfahren konnte, aus dem er im Kampf Giftpfeile verschoss, stieß einen lang gezogenen Trompetenstoß aus.
    »Er ist tot!«, hallten die Rufe durch die Zentrale. »Tot! Tot! Tot!« Die Gy Enäi stießen das Wort immer wieder aus, wie eine Beschwörung. Dann kam ein neuer Ruf auf: »Das Droc! Holen wir uns das Droc aus seiner Kabine!«
    Immer mehr Kopfjäger stimmten ein. Innerhalb weniger Augenblicke hatte sich ein Zug formiert, der sich auf zu Takegaths Kabine machen wollte.
    Aph Kismati stoppte ihn mit einem donnernden Befehl. »Halt! Wo ist euer Verstand geblieben? Takegath war gerissen, seine Kabine ist eine vielfach gesicherte Festung! Er hat bestimmt Vorkehrungen für den Fall seines Todes getroffen. Wollt ihr wie Narren ins Verderben rennen?«
    Die Kopfjäger verharrten vor dem geöffneten Hauptschott.
    »Wir holen uns das Droc - später!«, fuhr Kismati fort. »Takegath war ein Narr, der den Tod gesucht hat, aber in einem hatte er Recht: Perry Rhodan ist eine Gefahr für den Gelben Meister!« Er deutete auf die Holos mit den Ortungsreflexen der JOURNEE und der SPIRIT. »Bringen wir
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