Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Action 32 Eismond Iridul

PR Action 32 Eismond Iridul

Titel: PR Action 32 Eismond Iridul
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
schlanken 192 Zentimeter herein. Nie war er im letzten halben Jahr, seit er sich auf Tferra aufhielt, jünger geschätzt worden als 28 Jahre. Dabei würde er erst im September dieses Jahres seine zwanzig terranischen Lenze feiern. Ab und zu blickte er in eine spiegelnde Vitrine und kontrollierte seine eingefetteten braunen Haare, die ihm verwegen über die Augen und hohen Wangenknochen fielen.
    »Patricia, das ist mein Freund Viadimi-ro Cantorra«, stellte ihn Ester einer übergewichtigen Frau vor, die sich in billigen Schmuck und eine penetrante Parfümwolke gehüllt hatte. »Er hat von seinem Vater eine berühmte Galerie geerbt.«
    »Meine Güte«, stieß die Frau in schrillem Falsett aus. »Eeeesterr! Wie konntest du mir diesen knackigen Chico verheimlichen? Wie lange kennt ihr euch schon?«
    »Nach meinem Gefühl bereits das ganze Leben«, hauchte Ilj akin mit einem entwaffnenden Lächeln. Er eigriff die Wurstfinger ihrer rechten Hand und hauchte drei Zentimeter oberhalb der geschmacklosen Fingerringe einen Kuss in die Luft.
    »Ein Gentleman der alten Schule!« Patricias teigiges Gesicht verzog sich zu einem verzerrten Lächeln, das ihre Schweinsbäckchen zum Glänzen und das Doppelkinn zum Wippen brachte.
    »Das Vergnügen ist ganz auf meiner Seite«, säuselte Vladimir. Dann wandte er sich an Ester. »Paloma, ich bitte um Verzeihung, aber ich muss mich kurz ins Ba-no zurückziehen. Ich bin gleich zurück.«
    »Vale!«
    »Senorita Patricia, Ester!«
    Vladimir deutete eine Verbeugung an und schob sich durch die Mitte der Haupthalle, in der sich die meisten Gäste tummelten. Ester und die Fette sollten ihn möglichst schnell aus den Augen verlieren.
    Er hatte den Plan des Museums tausendmal studiert, sich jeden Winkel genau eingeprägt. Selbst wenn keine Wand im ganzen Gebäude dicker als 40 Zentimeter war, so musste er doch mit seinen Psi-Kräften haushalten. Ihm blieben nicht mehr als vielleicht sieben Minuten, um Ester nicht misstrauisch werden zu lassen. In dieser Zeit durfte er nicht mehr als zwölfmal teleportieren. Sonst würde man ihm den Kräfteverschleiß unweigerlich ansehen.
    Nur kurz wallte der alte Zorn in ihm auf. Wo blieb die Gerechtigkeit, ihn mit einer der wichtigsten Gaben dieser Galaxis ausgestattet zu haben und sie dann so schwach
    - fast unnütz - ausfallen zu lassen? Einen Atemzug später hatte er den unnötigen Gedanken weggewischt und konzentrierte sich wieder auf seine Aufgabe.
    Iljakin betrat die Herrentoilette. Zu seiner Erleichterung fand er sie leer vor. Nicht, dass er darauf angewiesen wäre, doch jeder Zeuge war einer zu viel.
    Der Mutant betrat die hinterste Kabine und verschloss sie. Ein kurzer Blick auf das Chronometer verriet ihm, dass es 21:09 Uhr nach lokaler Zeitrechnung war. Um Viertel nach neun wollte er wieder bei Ester sein.
    Mit fliegenden Fingern entledigte er sich seiner Schuhe, der weißen Leinenhose und des braunen Wildlederhemds. Die Schuhe stellte er vor die Toilettenschüssel und ließ beide Hosenbeine darüberfallen, damit ein neugieriger Blick unter der Tür hindurch zu der Überzeugung führen musste, dass jemand auf der Schüssel Platz genommen hatte.
    Um seinen Bauch hatte er den dunkelblauen Einsatzanzug aus marsianischer Elastoseide gebunden. Vladimir löste ihn, suchte kurz die Kopföffnung und blies kräftig hinein. Sofort entrollte sich das ultraleichte Material, und Iljakin schlüpfte in den Anzug. Die Magnetsäume am Rücken verschlossen sich selbstständig. Die Elastoseide umhüllte ihn vollständig. Nur über den Augen lag das dünne Visier, das ihm verschiedene Optikmodi ermöglichen würde: Zoomen, Restlichtverstärkung und Infrarot.
    Die wichtigste Eigenschaft vollbrachte der Anzug ohne jegliche Technik: Er würde verhindern, dass Iljakin auf dem Weg in den Tresor verräterische Haare und Hautpartikel hinterließ.
    Um das rechte Handgelenk schnallte sich der Mutant einen Mikronadler, dessen Geschosse mit einem sofort wirkenden Nervengift versehen waren. An das linke Handgelenk kamen ein Chronometer und ein Bioresonanzindikator, der ihn vor in der Nähe befindlichen Personen warnen würde.
    Inzwischen zeigte das Chronometer bereits 21:11 Uhr an. Er hatte das Umziehen Dutzende Male geübt. Noch lag er genau in seinem Zeitplan.
    Mit einem letzten Blick auf den Indikator stellte er sich an die Seitenwand - und teleportierte. Wäre die letzte Kabine nicht frei gewesen, hätte er durch den Fußboden gehen müssen, was ihn vor allem auf dem Rückweg vor
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher