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PR Action 32 Eismond Iridul

PR Action 32 Eismond Iridul

Titel: PR Action 32 Eismond Iridul
Autoren: Perry Rhodan
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Probleme gestellt hätte. Nun konnte er den einfacheren Weg durch den Putzraum und einen Gang nehmen, der während der Vernissage nicht für Publikum zugelassen war.
    Er rannte - so schnell er konnte - durch die Gänge, sprang durch die Wände und wich zweimal sich nähernden Personen aus. Kurz zog er in Erwägung, anstelle der Teleportation den Mikronadler einzusetzen. Durch die zusätzlichen Sprünge würde er schon sehr nahe an das sich selbst verordnete Maximum von zwölf Teleportationen kommen. Iljakin entschied sich dennoch gegen den Nadler. Je weniger Spuren er im Museum hinterließ, desto besser.
    Durch einen mit typisch überfrachteter Tapete und zentimeterdickem Teppich ausgestatteten Gang eilte er auf das Arbeitszimmer des Museumsdirektors zu. Vladimir verhielt an der Wand links neben der Tür, blickte kurz auf die Geräte an seinem linken Handgelenk. 21:12 Uhr und niemand im Büro.
    Iljakin teleportierte durch die Wand. In nur Sekundenbruchteilen hatte er sich im Raum orientiert, den er bisher nur von einer Planskizze her kannte. Er war äußerst spartanisch eingerichtet: ein breiter Schreibtisch, je ein großformatiges Gemälde an jeder Wand und mehrere schmale Podeste, auf denen filigrane Skulpturen standen.
    Er ging an dem Schreibtisch vorbei, stellte sich an die Wand, kreuzte die Arme über der Brust und teleportierte direkt in den kleinen Tresorraum, der nur durch den Direktor und von zwei Mitgliedern des Verwaltungsrates betreten werden konnte. Wie er vorher mehrfach überprüft hatte, waren aus Spar- und traditionellen Gründen keine Psi-Fallen installiert worden.
    Vladimir Iljakin stellte die Optik auf Infrarot um. Die beiden Seitenwände waren mit Tresorfächem in verschiedenen Größen ausgestattet. Sie aufzubrechen hätte viel zu lange gedauert. Der Mutant interessierte sich nur für das röhrenförmige Podest, das in der Mitte des Raumes stand. Unter einer transparenten Glocke lag das Objekt seiner Begierde: ein rosaroter Diamant, in dem man aus einem bestimmten Blickwinkel einen sitzenden Panther erkennen konnte.
    Mit ruhiger Hand zog er aus dem Chronometer - das bereits 21:13 Uhr anzeigte
    - ein flaches Metallband. Es besaß eine Erinnerungsfunktion für die ursprüngliche Form. Nachdem es im Chronometer auf gerollt auf seinen Einsatz gewartet hatte, musste er es nur kurz an beiden Enden straff auseinanderziehen, und schon formte es sich zu einem zwanzig Zentimeter langen, nur einen viertel Millimeter dicken Stab. Sorgfältig steckte er ihn unter der Glocke hindurch und beschwerte damit den Drucksensor, auf dem der Diamant lag.
    Unwillkürlich musste er grinsen. Die Canarios waren so stark auf ihre Traditionen fixiert, dass sie ganze Jahrhunderte der technologischen Entwicklung ignorierten.
    Mit der rechten Hand drückte er den
    Stab auf den Sensor, während er mit seiner telekinetischen Kraft nach der Glocke griff. Zehn wertvolle Sekunden verstrichen, bis er das unangenehm runde Ding im sicheren Griff hatte und anheben konnte.
    Mit einer einzigen, fließenden Bewegung eigriff er den Diamanten und ließ ihn durch den Metallsaum an seinem Kehlkopf im Anzug verschwinden. Dann setzte er die Glocke sorgfältig wieder auf das Podest. Nun drückte ihr Gewicht den Stab auf den Sensor. Zweifellos würde man ihn nach der Entdeckung des Dieb-stahls untersuchen, aber eine Rückverfolgung des Werkzeugs bis zu Vladimir IIjakin war unmöglich.
    Kurz gestattete er sich ein Grinsen. Was würde er darum geben, wenn ihn John Marshall jetzt sehen könnte! Seine damaligen Worte schmerzten Vladimir immer noch. Abends nahm er Tranquilizer, um beim Einschlafen nicht stundenlang Sklave seiner eigenen Gedanken sein zu müssen.
    Iljakin wandte sich um und teleportierte zurück ins Arbeitszimmer des Direktors, als das Chronometer gerade auf 21:14 Uhr umsprang.
    Ich habe zu viel Zeit verloren/, dachte er verärgert.
    Das konnte er nicht ändern. Nun hieß es, so schnell wie möglich wieder zur Toilette zu gelangen, ohne dass ihm auf dem Weg ein Fehler unterlief.
    Während Vladimir durch die Gänge hastete, fühlte er, wie der Diamant langsam unter seinem Anzug am Körper hinab rutschte. Vor der nächsten Wand verhielt er kurz und steckte ihn in seine Unterhose, damit er ihn nicht beim Laufen behinderte.
    Er gelangte ohne Unterbrechung zurück in den Putzraum und - nach einer kurzen Überprüfung mit dem Bioreso-nanzindikator - wieder in seine Kabine in der Herrentoilette.
    21:16, lautete die Zahlenkombination auf
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