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PR Action 32 Eismond Iridul

PR Action 32 Eismond Iridul

Titel: PR Action 32 Eismond Iridul
Autoren: Perry Rhodan
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1. Iljakin 26. August 2166
    »Wir sind nicht tot!«, zischte Iljakin in plötzlich aufflammendem Zorn. »Sag mir, wie dick der Boden ist!«
    »Vlad!«, drang die Stimme des Aeroki-neten Lehno Christensen aus dem Helmempfänger. »Mir steht hier drin zu wenig Luft zur Verfügung, um die Würmer aufhalten zu können!«
    Übergangslos brach Iljakin der Schweiß aus den Poren. Wenn die Psi-Würmer Lehno erreichten und die Psi-Kraft aus seinem Körper saugten, war alles zu Ende.
    »Son!« Der Teleporter und Telekinet konnte in diesem Moment nicht auf die Gefühle des Japaners Rücksicht nehmen, der Höflichkeit über alles schätzte. »Wie dick?«
    »Dreißig Zentimeter«, meldete der Japaner, der die Analysegeräte bediente. »Ich muss Sie aber warnen, der Boden ist ...«
    »Ja, ja, ja!«, unterbrach Iljakin den Frequenzseher. »Ich schaff das schon!«
    Der junge Mutant umschlang den schmächtigen Körper des Japaners und ließ sich mit ihm sanft auf den Boden gleiten.
    Ich muss es einfach schaffen! Jetzt oder nie! Konzentrier dich!
    Iljakin musste seit drei Jahren mit dem Prädikat »schwächster Teleporter der Mutantenschule« leben. Mickrige fünfzig Zentimeter weit konnte er springen.
    Lächerliche fünfzig.
    Die Fünfzig verfolgte ihn. Fünfzig Kilogramm konnte er telekinetisch bewegen, mit fünfzig Kilo fünfzig Zentimeter springen. Es war ein Hohn.
    Nun hatte er endlich die Gelegenheit,
    sich an der Seite des legendären Son Oku-ra und des Jungstars Lehno Christensen zu bewähren, der die Gabe hatte, Luftmassen nach seinen gedanklichen Wünschen zu formen. Er musste seine Chance packen - jetzt oder nie!
    In diesem Moment schrie Lehno panisch auf. »Der Psi-Wurm hat mich erwischt! Hilf mir, Vlad!«
    Der Teleporter atmete tief ein. Dann sprang er.
    Sofort nach der Rematerialisation fühlte Iljakin, dass er mit dem Japaner in den Armen wie ein Stein nach unten stürzte.
    »Wie tief?«, schrie er gegen das Entsetzen an.
    »Mindestens zweihundert Meter, Mister Iljakin«, sagte Son Okura ruhig. Verdammt! Vladimir Iljakin wusste in diesem Moment, dass er verloren hatte. Selbst wenn es ihm gelingen sollte, kurz vor dem Aufprall nochmals zu telepor-tieren, würde sie die kinetische Energie des Sturzes, die noch in ihren Körpern gespeichert war, unweigerlich zerschmettern.
    Prallfelder griffen nach ihnen und bremsten den Sturz ab, bis sie im freien Raum hingen. Dann sprangen gleißende Scheinwerfer an, und eine wohlbekannte Stimme ertönte.
    »Mister Iljakin, gratuliere! Sie haben eben drei Mitglieder des Mutantenkorps getötet!«
    Vladimir war es, als griffe eine eisige Klaue nach seinem Herzen.
    »Ich erwarte Sie in fünf Minuten in meinem Büro!«
    »Aye, Sir!« Seine Stimme war nicht mehr als ein Röcheln.
     
    *
     
    Der Teleporter und Telekinet verschränkte seine Arme, weil er dem Chef des Mutantenkorps nicht zeigen wollte, wie stark seine Hände zitterten.
    »Drei Jahre, Mister Iljakin«, sagte John Marshall nachdenklich. Er blickte von der Akte des Marsgeborenen auf und sezierte Iljakin mit dem Blick seiner hellbraunen Augen. »Seit zwei Jahren konnten Sie weder bei der Sprungweite noch beim Transportgewicht, noch bei Ihren telekinetischen Fähigkeiten Fortschritte aufweisen.«
    »Ich habe die Zahl der Seriensprünge auf sechzehn verdoppelt!«, gab er hastig zu bedenken. Viel zu hastig. Und viel zu emotional.
    Trotz seiner misslichen Lage war in ihm der brennende Zorn erwacht, der immer zutage trat, wenn sich Iljakin ungerecht behandelt fühlte.
    John Marshall schwieg, blickte ihn nur stumm an.
    Entsetzen breitete sich in dem jungen Mutanten aus. Er war es gewohnt, dass er wegen solch unbedachter Äußerungen scharf zurechtgewiesen wurde. Marshalls Schweigen traf ihn aber härter als jede noch so intensive Standpauke.
    Der Chef des Mutantenkorps war bekannt für sein Einfühlungsvermögen und die menschlichen Umgangsformen. Damit unterschied er sich stark von Menschen wie dem Geheimdienstchef Allan D. Mercant, der von vielen seiner Untergebenen für geradezu gefühllos gehalten wurde. Umso stärker schmerzte Iljakin die Distanz, die sich mit jedem Wort zwischen ihnen aufbaute. Der junge Mutant konnte den Entschluss förmlich greifen, zu dem Marshall gelangt war.
    Iljakin konnte nur hoffen, dass der Chef des Mutantenkorps dem Kodex folgte und nicht von seiner Gabe des Gedankenlesens Gebrauch machte. Dann wäre alles gescheitert, woran er in den drei Jahren gearbeitet hatte. Zu groß war die Verunsicherung in ihm,
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