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PR Action 32 Eismond Iridul

PR Action 32 Eismond Iridul

Titel: PR Action 32 Eismond Iridul
Autoren: Perry Rhodan
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Suppenresten. Dann klaubte er sich Portion um Portion aus der Schale und rieb sie sich in die empfindliche Schuppenhaut an seinem Hals, um die Gehörgänge und in den Armkehlen.
    Kaer-Lek konnte das wohlige Knurren nicht unterdrücken, das tief aus seiner Seele entsprungen schien. Seit er sich damals am Ufer des Sees auf den Anschlag auf den Thort vorbereitete, hatte er nie mehr die Gelegenheit gehabt, sich der Körperpflege zu widmen.
    Eine blaue Flamme glomm in seiner Brust auf, brannte heller und stärker mit jeder Winzigkeit der Betonstaubmasse, die er sich zwischen die Schuppen rieb.
    Wieder fühlte er ein schwaches Beben, das von fernen Explosionen zeugte.
    Heute Nacht wird es geschehen!
    Als hätte dieser Gedanke Gestalt angenommen, erschien ein Gesicht hinter dem vergitterten Fenster an der Tür.
    Es gehörte zu keinem der Wächter. Kaer-Lek bleckte die Zähne.

3.
    »Was soll ich sagen? Ich habe ihn schon gekannt, als er noch eine Frisur trug, die den heutigen Raumhelmen nicht unähnlich war. Obwohl man sich schon damals von seinem Charisma fangen ließ wie eine Maus vom Speck und sein Ego ganze Testhallen der U.S. Space Force ausfüllte, war Perry Rhodan für mich vor allem eines gewesen: ein ganz normaler Mensch.
    Heute treibt der Personenkult um ihn manchmal gar seltsame Blüten. Die einen halten ihn für einen Erlöser, die anderen für den Antichristen. Manchmal tut er mir leid, wenn er immer wieder betonen muss, dass er weder das eine noch das andere ist.
    Perry Rhodan ist ein Raumfahrer, ein Forscher und ein Visionär.
    Und ein ganz gewöhnlicher Mensch, der auch mal furzt, wenn er im Leitstand eines Raumschiffs steht.«
    Auszug aus dem Dokumentarfilm »Mein Freund Perry«. Interviewpartner: Reginald Bull.
    Bull 14. Juli 2169
    Reginald Bull lehnte sich ein wenig im Stuhl, den er als zu hart und zu klein empfand, zurück und ließ die Bilder und Eindrücke auf sich wirken.
    In den Holobildschirmen spielten sich in völliger Lautlosigkeit beängstigende Szenen ab. Zu einem anderen Zeitpunkt hätte man die Bilder, die von Angst, Verzweiflung und Zerstörungswut sprachen, ohne zu überlegen, einem Polit-, vielleicht sogar einem Kriegsfilm zugeordnet.
    Das Blut, die Tränen und der blanke
    Hass in den Augen der Lebewesen, die in verblüffender dreidimensionaler Echtheit auf den Bildschirmen dargestellt wurden, waren authehtisch. Alles geschah genau zu diesem Zeitpunkt. Irgendwo im WegaSystem.
    Bull fühlte das Feuer der Emotionen in seiner Brust brennen. Er saß in einem isolierten Besprechungsraums des Roten Palastes, des derzeitigen Nervenzentrums des Wega-Systems. Und konnte trotzdem nichts tun, um den Ferronen zu helfen -weder denen, die angriffen, noch denen, die angegriffen wurden.
    Vor seinen Augen spielten sich Dinge ab, die er im sonst so friedlichen System der blauen Riesensonne niemals erwartet hätte.
    Die durch das dunkle Korps ausgeführten Nadelstiche in den Leib der Wega-Bevölkerung hatten furchtbare Wunden hinterlassen.
    Mit jedem Gebäude, das eingestürzt, jedem Kubikmeter Wasser, der einer gesprengten Staumauer entflossen, jeder öffentlichen Dienstleistung - und sei es nur ein Verbindungstunnel des Gleiterverkehrs -, die zum Erliegen gekommen war, hatte die Verzweiflung der Ferronen neue Nahrung erhalten. Sie hatte in ihnen Aggressionen geweckt, die sich in erster Linie gegen die eigene Regierung richteten. In ihren Augen hatten es der Thort und seine Minister versäumt, angesichts der Krise konsequent durchzugreifen und das Leid der Bevölkerung zu mindern.
    Während es in den letzten zwei Stunden keine Angriffe des dunklen Korps mehr gegeben hatte, strömte die Zivilbevölkerung auf die Straßen und öffentlichen Plätze und forderte die Absetzung von Tsamal II.
    Alle, die sich ihnen in den Weg stellten, bekamen ihre Wut und Entschlossenheit zu spüren. Das System stand am Rande eines fürchterlichen Bürgerkrieges. Bull wusste, dass es nun nur noch eines Funkens bedurfte, um das Pulverfass endgültig explodieren zu lassen.
    Dieser Funken konnte sich in den 120
    Raumschiffen der Springer und Überschweren verbergen, die sich immer noch in Drohformation im System aufhielten, sich aber mittlerweile jenseits der Bahn des dreißigsten Planeten neu formiert hatten.
    Niemand konnte mit Sicherheit sagen, weshalb sie sich nach den ersten Angriffen wieder zurückgezogen, aber das System nicht verlassen hatten. Ihr wahres Motiv lag im Dunkeln verborgen wie vieles andere auch, was mit den
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