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PR Action 32 Eismond Iridul

PR Action 32 Eismond Iridul

Titel: PR Action 32 Eismond Iridul
Autoren: Perry Rhodan
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Zellduschen!
    Iljakin wusste, dass dieses Thema unter den terranischen Nachwuchsmutanten seit fast zweihundert Jahren diskutiert wurde. Längst nicht alle, die sich für die Menschheit einsetzten, kamen in den Genuss der Unsterblichkeit. Nur wer sich Rhodans Gnaden versichern konnte, erhielt die Chance, seinen Alterungsprozess durch einen Besuch der Kunstwelt Wanderer einzufrieren.
    Wie ein fleischgewordener Gott verteilte Rhodan die Unsterblichkeit an diejenigen, die seinen Zielen folgten. Nun, Ilja-kin musste sich solchen Zwängen nicht mehr stellen. Sein Weggang aus der Mutantenschule hatte ihn von dieser Bürde befreit, und Saquola bot ihm die ehrliche Möglichkeit, wie er den uralten Traum der Menschheit für sich doch noch verwirklichen konnte.
    »Sie kennen Ihre Befehle«, sagte Sa-quola in diesem Moment mit einem grimmigen Lächeln. »Ich wünsche uns allen viel Erfolg bei der Operation LIBERA-TO!«
    Kaer-Lek 14. Juli 2169
    Der Topsider ließ die Zellentür nicht aus den Augen. Der Wächter hätte vor mindestens fünf Minuten auf seinem Kontrollgang Kaer-Leks Zelle passieren und dabei einen Blick durch das zwei Handflächen große, vergitterte Fenster werfen sollen.
    Was, beim heiligen Gelege, hat diese Verspätung zu bedeuten?, fragte er sich.
    Mit dem Rücken an die Wand gelehnt, saß er auf der für einen Ferronen oder Menschen gefertigten Pritsche. Der Schwanz lag um ihn gewickelt auf seinem Schoß. Die hässlich kupierte Spitze mahnte ihn an die erste Nacht in der Ge-fangenschaft, als sie ihm mit einem Desintegrator den Strahler abgetrennt und es dabei nicht so genau genommen hatten, was nun Knochen und was Waffe war.
    Doch das waren die Gesänge der Vergangenheit.
    Kaer-Leks Instinkt sagte ihm, dass sein Warten bald ein Ende hatte. In dieser Nacht wurde etwas geschehen, was alles veränderte.
    Seine rechte Hand tastete an der Kante der Pritsche entlang, bis sie den gesuchten Gegenstand ertastete. Vorsichtig löste Kaer-Lek den in einer Fuge arretierten Löffel und legte die Hand samt Besteckteil hinter seinen Rücken.
    Der Löffel bestand zwar nicht aus Zinn wie derjenige, mit dem seinem Vater die Flucht von Tyr-la-heel gelungen war, doch Kaer-Lek genügte die darin wohnende Symbolik.
    Die allgegenwärtige Feuchtigkeit hatte dem Beton der Zellen wand zugesetzt. In den letzten Jahrzehnten hatte sie das Material durchfressen und porös werden lassen.
    In ruhigen Bewegungen ließ Kaer-Lek die Spitze des Löffels über den Beton kratzen. Schon nach wenigen Bewegungen spürte er, wie sich der Baustoff löste und auf die weichen Schuppen seiner linken Handfläche rieselte.
    Seine Gedanken wanderten zu seinem Vater. Nur zu gerne hätte er erfahren, wie es ihm damals gelungen war, aus dem als absolut ausbruchsicher geltenden Tyr-la-heel zu fliehen.
    Minute um Minute verging, ohne dass sich der Wächter im vergitterten Fenster seiner Zellentür hätte blicken lassen. Die untrügliche innere Uhr sagte dem besten Kopfgeldjäger seines Volkes, dass tatsächlich etwas Außergewöhnliches geschehen sein musste.
    Noch nie in den mehr als zwei Jahren, die er schon in dieser Zelle zubrachte, war ein Wächter mehr als drei Minuten zu früh oder zu spät auf getaucht. Inzwischen mussten sogar mehr als fünfzehn Minuten vergangen sein.
    Plötzlich hörte und fühlte der Topsider, wie sich eine Erschütterung durch den Boden fortpflanzte. Ein untrügliches Zeichen für eine Veränderung.
    Kaer-Lek setzte beim Kratzen mehr Kraft ein. Er wusste, dass er auf diese Weise die Wand nicht durchbrechen konnte. Sie musste nicht nur etwa doppelt so dick wie seine Schwanzwurzel sein, höchstwahrscheinlich war sie in ihrem Kern mit unzerstörbaren Materialien verstärkt worden. Dem Tbpsider standen keine Messgeräte zur Verfügung, die seine Annahmen bestätigt hätten, aber seine Berufung zum Kopfgeldjäger brachte es mit sich, dass er über Dinge wie Gefängnisse und Fluchtmöglichkeiten Bescheid wusste.
    Er hielt den Blick weiterhin starr auf das Fenster in der Tür gerichtet, verstaute den Löffel wieder an seinem alten Platz und ergriff die Plastikschale, die er neben dem Bett abgestellt hatte. Darin klebten die Reste der fettigen Suppe, die er an diesem Tag als einzige Nahrung erhalten hatte.
    Vorsichtig nahm er die linke Hand hinter dem Rücken hervor. Darauf hatte sich ein ausreichend großes Häufchen Betonstaub angesammelt. Er achtete darauf, nichts zu vergeuden, leerte den Staub in die Schale und vermischte ihn mit den
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