Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Action 19 Die Gläsernen Kinder

PR Action 19 Die Gläsernen Kinder

Titel: PR Action 19 Die Gläsernen Kinder
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Es ist faszinierend. Nie zuvor habe ich etwas Vergleichbares gesehen. Das Hirn hat keine Funktion eingebüßt und ist doch auf einem Bereich von etlichen Kubikzentimetern ...«
    Betty hörte nicht länger zu. Was sie hören wollte, hatte sie längst vernommen: Tanisha würde wieder gesund werden. Mehr interessierte sie momentan nicht. Später würde sie all diese Details hören wollen, doch zunächst war sie einfach nur erleichtert.
    Der Atem des Mädchens ging ruhig, und laut der Anzeigen ihrer Überwachungsinstrumente befanden sich sämtliche Biowerte auf stabilem Niveau. Puls und Blutdruck waren niedrig, aber es bestand keine Gefahr, zumal beide Funktionen medotechnisch unterstützt wurden.
    Sie versuchte, Tanishas Gedanken zu lesen, doch sie drang nicht durch. Das Mädchen lag in einem tiefen Heilschlaf. Die Mediker hatten es für richtig gehalten, sie in ein künstliches Koma zu versetzen, das nur bestimmte, automatische Körperfunktionen aktiv ließ.
    Die Augen bewegten sich ruckartig unter den geschlossenen Lidern. Tani-sha träumte. Betty hoffte, dass sie keine Schreckensbilder sah, keine Erinnerungen an die entsetzlichen Momente, die das Kind hatte durchleben müssen. Ob sie auch in Kontakt mit dem fremdartigen Bewusstsein des Opulu gestanden hatte? Welche Eindrücke waren in solchen Augenblicken wohl in ihr Bewusstsein geströmt?
    Nun, da es vorüber war, sinnierte die Mutantin darüber nach, welche Konsequenzen sich aus ihrem Handeln ergaben. Wie würden die Opulu auf Tanishas Befreiung reagieren? Das Mädchen hatte sich mit Gewalt aus der Beeinflussung gelöst und damit die Pläne der lebenden Monde durchkreuzt. Die Schuld daran trug letztendlich Betty, denn sie hatte Tanisha den Vorschlag gemacht.
    Doch was immer kommen mochte, Betty konnte sich keinen Vorwurf machen. Es war richtig gewesen, Tanisha zu befreien. Niemand durfte geopfert werden, um einen Gegner bei Laune zu halten. Und schon gar nicht ein Kind
    wie Tanisha, das so sehr unter der Fremdbeeinflussung litt.
    Sie musterte die Züge des Mädchens, konnte sich kaum davon ab wenden. Ihr wurde klar, wie lieb sie das Mädchen in den letzten Tagen gewonnen hatte. Es war, als habe sie schon immer nach ihm gesucht, um das Loch in ihrer Seele zu füllen ...
    Es ploppte hinter ihrem Rücken.
    Betty versteifte sich. War es etwa schon so weit? Tauchte eines der anderen gläsernen Kinder auf, um Tanisha zur Rechenschaft zu ziehen? Ihre Befreiung konnte dem Opulu nicht entgangen sein.
    Was immer der lebende Mond durch den Mund seines Ekhoniden-Sklaven fordern würde, Betty würde nicht zulassen, dass er Tanisha wieder in seine Gewalt brachte. Mit ihrem Leben würde sie das Mädchen verteidigen.
    Sie drehte sich um, und wie erwartet stand ein gläsernes Kind vor ihr. Sie konnte sich vage an den Ekhoniden erinnern, doch er war nicht allein gekommen. Jemand stand neben ihm, den Betty nie zuvor gesehen hatte. Der Unbekannte trug einen geschlossenen Raumanzug, dessen Helmvisier eine pulvrig weiße Schramme aufwies. An der Innenseite klebten kleine blutige Sprenkel.
    In der Stirn des gläsernen Kindes schimmerte ein roter Hellquarz; es richtete den Blick starr auf Betty, streifte dann kurz Tanisha in ihrem Krankenbett. »Er braucht Hilfe und hat eine Botschaft für euch.«
    »Was willst du?«, fragte Betty, doch sie sprach bereits ins Leere. Der Hellquarzträger war schon wieder teleportiert.
    Nur der zweite Ekhonide blieb zurück. Er hob seine Hand, öffnete mit zitternden Fingern seinen Raumhelm. Das Gesicht darunter wirkte erschöpft und eingefallen, als habe der Mann Entbehrungen und unmenschliche Pein erlitten. »Ich bin Jtubba. Der ... der andere trug mir auf. euch zu sagen, dass sie alle nur in Frieden leben wollen. Und dass sie diese Einsicht dem Bewusstsein eines Mädchens verdanken. Kannst du damit etwas anfangen?«
    Und ob sie das konnte. Eine Zentnerlast schien sich von Bettys Schultern zu lösen.
    Noch ehe sie etwas erwidern konnte, wurde die Tür auf gerissen, und Liarr stürmte in den Raum. Sie warf dem Neuankömmling einen verwirrten Blick zu. Was musste sie in diesen Augenblicken denken? Ein Fremder in einem Raumanzug stand unvermittelt in einem Krankenzimmer der Medoabteilung des Regierungssitzes auf Ekhas und sah sichtlich verloren aus.
    »Es ist in Ordnung«, sagte Betty. »Er stellt keine Gefahr dar.«
    »Gefahr?«, fragte Jtubba. »Wieso sollte ich ... und wer ... bist du - seid Ihr tatsächlich die Ultima? Wo bin ich?«
    Liarrs Blick
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher