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PR 2691 – Der Howanetzmann

PR 2691 – Der Howanetzmann

Titel: PR 2691 – Der Howanetzmann
Autoren: Hubert Haensel
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Zwerggalaxis Dranat.
    Im Arbeitsholo des Kommandanten erschien das System der Steuerwelt. Vier Planeten umkreisten die orangefarbene Sonne. Der zweite war eine kleine, nahezu atmosphärelose Welt, übersät mit Kratern und geprägt von Tiefebenen und weitläufigen Gebirgszügen.
    »Hier ist einiges aufgeboten«, bemerkte der Kommandant nach einem Blick auf die vielfältigen Ortungsdaten. »Ich hoffe nicht, dass wir das Wichtigste verpasst haben.«
    »QIN SHI hat wie erwartet Sholoubwas Steuerwelt übernommen. Sie fungiert nun als Anker«, sagte der Bordrechner. »Das BOTNETZ wurde aktiviert.«
    »Und QIN SHI ...?« Der Kommandant richtete die Ohren auf. Über die Blicksteuerung schlug er die schiffsinternen Kontrollen auf. Eben hatte er befürchtet, die Tarnung der kobaltblauen Walze könne nicht aktiv sein. Aber die Diffusor-Optik arbeitete ebenso wie die übrigen Sicherungssysteme.
    »QIN SHI befindet sich nicht in der Nähe«, antwortete der Bordrechner. »Über den Verbleib der Superintelligenz kann nur spekuliert werden.«
    »Danke, DAN!«, sagte der Kommandant. »Ich beteilige mich nicht an Spekulationen. Wir warten auf den richtigen Zeitpunkt. Dann greifen wir ein.«
    Der Kommandant nickte zufrieden, nur für sich selbst. Kurz lauschte er tief in sich hinein, denn er vermisste die Stimme seines Bewusstseinszwillings. Er vermisste überhaupt Gesellschaft, seit Alaska Saedelaere von Bord gegangen war, und das war etwas, das er nie für möglich gehalten hätte.
    Die LEUCHTKRAFT befand sich nun vor Ort. Genau dort, wo die Kosmokraten die Walze hatten sehen wollen, als Alaska Saedelaere sie zu nahe an die Anomalie herangebracht hatte.
    Zu jenem Zeitpunkt war einiges anders gewesen. Sie hatten Escalian nicht so deutlich orten können, dass ein Manövrieren überhaupt möglich gewesen wäre.
    »Der Vorhang geht auf, das Stück kann beginnen«, flüsterte das Kaninchen und dachte dabei an den aufgelösten Zwilling, der genau das sofort nach seiner Entstehung gesagt hatte. Seltsam, wie sich manches wiederholte. »Ich frage mich nur, ob wir am Ende tosenden Applaus bekommen werden.«
    »Du bist der Kommandant der LEUCHTKRAFT«, erinnerte DAN. »Als Kommandant solltest du nicht nach Beifall gieren, sondern das Wohl aller im Blick haben.«
    Das Kaninchen grinste breit. Es rieb sich die Hände. Schließlich ließ es das gereizte Knurren eines Raubtiers hören.
    »Der entscheidende Akt beginnt erst jetzt, DAN. Wir werden unser Bestes geben.«
     
    ENDE
     
     
    Mit dem Roman der kommenden Woche blenden wir um in die Anomalie, deren eigentlicher Herrscher ebenfalls QIN SHI ist. Nach dem Sturz der sayporanischen Regierung sind die neuen Führungskräfte um Aussöhnung mit den Terranern bemüht.
    Leo Lukas berichtet darüber in Band 2692, der nächste Woche überall im Zeitschriftenhandel unter folgendem Titel ausliegen wird:
     
    WINTERS ENDE
     

 
    Zwangsvereinigung?
     
     
    Eigentlich war der Plan der Peaner ebenso naheliegend wie einfach – in der Theorie. Ein nochmaliger Sieg über QIN SHI erschien nicht möglich; beim ersten Mal war es nur gelungen, weil die Superintelligenz schwach war und es den Baumwesen gelang, sie noch schwächer erscheinen zu lassen. Dennoch entsprach es der Mentalität der Peaner, eine Versöhnung zwischen TANEDRAR und QIN SHI zumindest zu versuchen. »Es ist unsere Pflicht«, sagte der Peaner schlicht. »Aber wir vernichten nicht. Vernichtung läuft der Harmonie zuwider. Wir haben lange darüber nachgedacht, und wir sehen in der Katastrophe, die mit QIN SHIS Ankunft über Escalian hereinbricht, auch eine Chance.« (PR 2688)
    Und weiter: »Sie gehören zueinander, sie sind Kinder der gleichen Zeit, der gleichen Galaxis und des gleichen Vorgehens. Wir haben bemerkt, dass die Harmonie in TANEDRAR nie vollkommen war, dass es stets eine Dissonanz gab, die unser Patenkind heikle Wege wählen ließ. Und nun sind wir uns sicher, woran es liegt: TANEDRAR war niemals vollendet. QIN SHI gehört dazu, nicht als Herrscher, sondern als gleichberechtigter Teil einer harmonischen Multiintelligenz. (...)
    Sie sind gefangen vom Plan und von der Verschlagenheit ihrer Schöpfer. Diese Oraccameo scheinen uns verderbt, und ihre Erinnerungen und Bewusstseine müssen geläutert werden. Solange sie tonangebend sind, wird mein Patenkind vor QIN SHI zurückschrecken, und QIN SHI wird versuchen, TANEDRAR zu vernichten und ihre Trümmer in sich aufzusaugen. Du weißt, was das bedeuten würde: Die Harmonie wäre nie
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