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PR 2690 – Der fünfte Akt

PR 2690 – Der fünfte Akt

Titel: PR 2690 – Der fünfte Akt
Autoren: Marc A. Herren
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Mutterschiffes und die Kommandoeinheiten der Roboter betroffen.
    In aller Eile schlossen sie die letzten Startvorbereitungen ab. Istinfor blickte immer wieder auf sein Armbandchronometer.
    Zwei Minuten bis zur Selbstzerstörung der KJUSSA.
    »Bereit!«, gab Rofer durch, der auf dem Pilotensitz Platz genommen hatte.
    »Los!«, befahl Istinfor.
    Die K-1 schwebte auf ihrem Prallfeld zum anderen Ende des Hangars. Das große Schott öffnete sich quälend langsam.
    Weniger als eine Minute.
    Als die Öffnung im Schott groß genug war, steuerte Rofer das Beiboot hindurch.
    Istinfor hielt die Luft an. Es wurde knapp, aber es würde reichen, falls ...
    »Feindkontakt!«, meldete Rofer. »Gerade wurden wir von Zielerfassungssignalen getroffen.«
    »Es ist die HARJASUT!«, rief Nisstach, der im Sessel des Zweiten Piloten saß.
    »Bekommen wir eine Funkverbindung?«, fragte Istinfor.
    Das Beiboot wurde durchgeschüttelt. Tief in seinem Innern krachte etwas.
    »Überladungsenergie durchgeschlagen!«, gab Rofer durch. »Schirmüberlastung bei hundertfünfzig Prozent!«
    »Ausweichmanöver!«, befahl Istinfor. »Und was ist mit der Funkverbindung?«
    Rofer, der junge Xylthe auf seinem ersten Kampfeinsatz, schrie.
    Dann kam das Licht.

3.
    Phase 4: Alaska Saedelaere
     
    (Die Prinzessin spaziert mit dem Boten am Ufer des Sees entlang. Wolken verdecken die untergehenden Zwillingssonnen.)
    PRINZESSIN: »Das Wetter hat sich geändert. Ist es ein Sturm, der da im Anmarsch ist?«
    BOTE: »Manchmal müssen Wolken aufziehen, damit man die Strahlen der Sonne wieder zu schätzen weiß.«
    PRINZESSIN: »Ich habe sie nie so dunkel gesehen. Und seht Ihr den Riss im Schlosse Elicon? Hat er sich nicht verbreitert seit heute Morgen?«
    BOTE, bleibt stehen: »Uns scheint, als hätten sich einzig Eure Gedanken verdüstert, seit wir den Ballsaal verlassen haben. Was bedrückt Euch, schöne Prinzessin?«
    PRINZESSIN: »Der Tanz mit Euch hat meinem Herzen Flügel verliehen. Ganz leicht war es mir zumute, als ich in Euren Armen lag. Als Ihr mich über das Parkett wirbeltet. Als Ihr Eure Komplimente auf mich niederregnen ließet.«
    BOTE: »Für uns beide war es ein Tanz in den Wolken. Unser Auftrag hier ist ein offizieller. Aber Wir können nicht leugnen, dass Uns ganz eigene Gefühle leiten, wenn Wir in Eure Augen blicken.«
    PRINZESSIN: »Ist es so, wie Ihr sagt?«
    BOTE: »Nie würden Wir Euch anlügen, Schönste. Umso mehr drückt es auf Unser Herz, dass Ihr trotz der schönen Worte nur die aufziehenden Wolken im Sinne habt.«
    PRINZESSIN: »Eine Ahnung ist es, dass das Böse am Horizont lauert. Und die Gewissheit ist es, dass Ihr unseren Hof schon bald wieder verlassen werdet. Bevor ... bevor wir die Gelegenheit haben, uns besser kennenzulernen.«
    BOTE, lächelnd: »Wer sagt denn, dass Wir sofort zu Unseren Herren zurückkehren müssen? Eine Frist wurde Uns nicht eingeräumt, nur ein Auftrag erteilt. Und da dieser bereits ausgeführt ist, sehen Wir keinen Grund, unnötige Eile walten zu lassen.«
    PRINZESSIN, hakt sich bei ihm unter: »Eure Worte vertreiben die Wolken in meinem Herzen. Kommt mit, guter Bote. Wir wollen keine Zeit verlieren!«
    (Sie zieht ihn mit sich, ins Schloss Elicon. Als sie im Flügel verschwinden, in dem die Prinzessin wohnt, tritt gerade der Kanzler aus dem Ballsaal.)
    BOTE: »Aus dem Blick des Kanzlers schießen giftige Pfeile. Wie Uns scheint, schätzt er den Anblick nicht, der sich ihm bietet.«
    PRINZESSIN: »Der Kanzler ist ein guter Mann. Aber er hat nie begriffen, dass ihm das Herz der Prinzessin nie gehören wird.«
    BOTE: »Dann verstehen Wir seine Gram. Welch Pein muss es sein, nicht zu bekommen, wonach es einen sehnt.«
    PRINZESSIN: »Der Kanzler sehnt sich nach vielem. Ich bin nur eines seiner Begehren.«
    (Sie betreten das Gemach der Prinzessin.)
    BOTE, sich umsehend: »Auch Eure Räumlichkeiten sind ein Augenschmaus. Was Uns aber erstaunt – keinen einzigen Spiegel erblickt Unser Auge. Wie kann jemand so schön sein wie Ihr und sich nicht ab und zu selbst betrachten?«
    PRINZESSIN: »Die Eitelkeit ist ein zweischneidiges Schwert. Aber auch ich betrachte mich manchmal. Allerdings nicht in einem Spiegel, sondern in der Oberfläche des Sees der Tränen.«
    BOTE: »Weshalb tut Ihr das?«
    PRINZESSIN: »Weil darin die Königin ruht. Meine Mutter überlebte die Marter meiner Geburt nicht. Sie wurde nach alter Tradition dem See übergeben.«
    BOTE: »Tief bestürzt vernehmen Wir Eure Worte.«
    (Die Prinzessin geht zu
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