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PR 2687 – Alles gerettet auf ewig

PR 2687 – Alles gerettet auf ewig

Titel: PR 2687 – Alles gerettet auf ewig
Autoren: Wim Vandemaan
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Datenträger mit Informationen über die Suspensionstechnik ausgehändigt, als wäre er auf eine solche Nachfrage gefasst gewesen. Ein seltsames Faustpfand.
    Tatsächlich hatte Bull nun keinen Zweifel mehr, dass die Suspension ihren Zweck erfüllen würde. Und er hatte das Gefühl, dass mit der Kristalllinse nicht nur Vertrauen geschaffen werden sollte, sondern eine Art Technologietransfer.
    Wer weiß, wozu diese Technik uns noch nützlich sein wird, dachte er.
    Noch während der Fahrt zurück an die Planetenoberfläche aber stieg ein anderer Gedanke in ihm auf. Er war sicher, dass er in der subplanetaren Halle mehr gesehen hatte als die transzendentale Fluchtburg der Sayporaner.
    Er hatte seine Antwort auf die Frage an Delorian, wie denn der Übergang in das verheißene, unverwundbare Land vonstattengehen sollte.
    Die Suspensionsbänke waren nichts anderes als das Tor zu Delorians künstlichem Paradies.
     
    *
     
    Stariou Jalhay stand inmitten der Zentrale wie sein eigenes kolossales Denkmal. Er war mit seinen 1,99 Metern ein Klotz von einem Mann.
    »Ich würde zu gern hören, was die drei miteinander reden«, sagte Olaa Ahadi. Die Pilotin mit dem langen nachtschwarzen Haar hielt ihren Blick wie die anderen auf das Zentralholo gerichtet. Bull und die beiden Sayporaner waren fast unwirklich scharf zu sehen, als hätte jemand mit einem dunklen Stift ihre Konturen nachgezeichnet.
    Vielleicht, weil diese Konturen im diffusen Abendlicht Banteiras zerrannen.
    »Sie reden nicht viel«, sagte Jalhay. Seine Stimme war leiser, als man es von ihm erwartet hätte. Weit hinter Bull und den beiden Konsuln ragte das Schiff des Xylthen-Protektors Glaudak, die OQUN LOOC, in den Abendhimmel von Saypor.
    War Paigaross an Bord, der Inspektor der Bergungsakademie? Hatte er sich mit den neuen Konsuln des Weltenkranz-Systems arrangiert? War er verhaftet worden – neu formatiert?
    Wahrscheinlich würde Jalhay es nie erfahren. Die Lebensgeschichten der Großen, wie Paigaross einer war, verwandelten sich im Lauf der Geschichte in unlesbare Randnotizen.
    Vor wenigen Tagen hatten sie aufeinander gefeuert, Terraner und Sayporaner oder Xylthen.
    Wenn auch in einem Gefecht, das von terranischer Seite aus nicht mit allen Mitteln geführt worden war. Ein Ablenkungsmanöver für Toufec. Delorians Agent.
    Nun lagen sich die Schiffe ungeschützt gegenüber, ruhende Monumente zweier Militärmächte, die ihren Frieden miteinander geschlossen hatten.
    Obwohl von einem Frieden in der Anomalie keine Rede sein konnte. Das Finale stand noch aus.
    Jalhay fuhr sich mit seiner breiten Handfläche über den Kahlkopf. Er hoffte, dass die Terraner mit dem Solsystem die Anomalie verlassen haben würden, wenn es zur Entscheidungsschlacht gegen QIN SHI kam.
    Und wenn nicht?
    Dann würden die SENCO AHRAT und die OQUN LOOC vielleicht Seite an Seite kämpfen.
    Vielleicht sogar zusammen mit Einheiten der Sayporaner.
    Sonderbarer Wechsel der Allianzen.
    »Er kommt.« Ahadi schob sich ein paar schwarze Strähnen hinters Ohr. Sie schien erleichtert.
    Jalhay sah, wie Bull sich in den Gleiter setzte, wie das Fahrzeug auf der Stelle wendete und dann auf die SENCO AHRAT zuglitt.
    Und er sah, wie die beiden sayporanischen Konsuln in einer rührend menschlichen Geste einen Arm hoben und ihm hinterherwinkten.
    Das Bild im Holo wechselte. Bulls Gesicht erschien in Großaufnahme. Er saß an den Armaturen des Gleiters und wirkte ungewohnt nachdenklich. »Startklar?«, fragte er.
    »Ja«, sagte Jalhay.
     
    *
     
    Keine halbe Stunde später war die SENCO AHRAT gestartet und auf dem Weg, das Weltenkranz-System zu verlassen.
    Etliche Dutzend terranische Einheiten standen auf den verschiedenen Raumhäfen von Saypor und schleusten weitere Umsiedler aus, Nachzügler des großen Exodus.
    Diese Schiffe waren die letzten terranischen Einheiten im Sonnensystem Banteiras.
    Es hatte ein kurzes Gespräch mit einem Mitglied des Umbrischen Rates gegeben, einem jungen Terraner, der auf Gadomenäa neu formatiert worden und von dort nach Saypor gekommen war. Der Ratsherr hieß Basil Horner und war von einer einnehmenden Bescheidenheit. Trotzdem hatte Jalhay ihm die Begeisterung angemerkt, mit der er bei der Sache war. Jalhay sah sich gern als Skeptiker, aber nach dem Gespräch hatte er das Gefühl, die Menschen wären bei Horner in guten Händen.
    Kurz darauf bat der Resident ihn in seine Privatkabine. Bull hatte Schuhe und Strümpfe ausgezogen, die Hose hochgekrempelt und badete die Füße in einer
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