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PR 2686 – Angriff der Nanokrieger

PR 2686 – Angriff der Nanokrieger

Titel: PR 2686 – Angriff der Nanokrieger
Autoren: Leo Lukas
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Superintelligenz QIN SHI und von deren Hilfsvölkern in der Galaxis Chanda genutzt worden. Mitglieder seines »Bunds der Sternwürdigen« hatten sie in Delorians Auftrag gekapert und für die neue Aufgabe umfunktioniert.
    Durch die Modifizierung mittels »Rohlingen«, die von der Stadt Aures beim »Vertrag von Sanhaba« als hochwertige Technik zur Verfügung gestellt worden waren, schufen sie nun eine Barriere, recht ähnlich dem Sextadimschleier, der lange Zeit das Stardust-System abgeschottet hatte.
    Dabei kamen keine »gewöhnlichen« fünfdimensionalen hyperenergetischen Einflüsse zur Wirkung, sondern Effekte, die als einziges Merkmal durch eine schwache sechsdimensionale Streuemission erkannt werden konnten. Die üblichen Messgeräte registrierten sie zwar als solche, vermochten sie jedoch nicht sinnvoll einzuordnen.
    Versuchten Raumschiffe durch die Blase vorzustoßen, erfolgte zunächst die Unterbrechung des Überlichtfluges. Dann wurde auch die Sublicht-Fortbewegung beeinflusst – ganz unabhängig davon, ob Hightech-Triebwerke oder primitive Chemoraketen zum Einsatz kamen.
    Das betroffene Schiff raste in einen »watteartigen Widerstand«, der sich mehr und mehr verfestigte und somit zur Abbremsung führte. Bei weiterer Beschleunigung drohte die Überlastung der Triebwerke, im Extrem bis zur Explosion.
    Auch ein langsames Vordringen stieß unweigerlich an Grenzen. Ab einem gewissen Punkt ließ sich das Schiff gar nicht mehr bewegen, sondern hing am, genauer gesagt, im Rand der geheimnisvollen Barriere fest.
    Selbst eine Umkehr war nur unter größten Schwierigkeiten zu schaffen. Der »verhärtete« Widerstand der Barriere bannte das Schiff quasi an die einmal erreichte Position. Von dort aus gelang eine Flucht nur mit Geschwindigkeiten von lächerlich wenigen Zentimetern pro Sekunde.
    Soweit bisher bekannt, vermochte nichts diese Sextadimblase zu durchdringen. Selbst Ortungen waren unmöglich, wenn nicht kurzzeitig spezielle Strukturschleusen geschaltet wurden.
    Wie eben in diesem Augenblick. Laut den am Rand der Holos eingeblendeten Anzeigen erfolgte der Durchflug der gesamten Flotte klaglos.
    Reginald Bull atmete auf. Die TOLBA war fort.
    Eine Sorge weniger
    Eine Sorge mehr.
     
    *
     
    Als Nächstes stand ein Gespräch mit Henrike Ybarri an, der Ersten Terranerin; danach ein Gespräch mit deren Tochter. Anicee Ybarri war neuerdings Herrin über etwa 40.000 Zapfenraumer, davon zweitausend große Einheiten.
    Nicht, dass sich Bully übermäßig auf dieses Treffen gefreut hätte. Allein der Gedanke an die Jugendliche, die Sprecherin des Umbrischen Rates war, verursachte ihm ein Kribbeln an der Innenseite seiner Bauchdecke.
    Zum Glück hatten seine Assistenten ihm nicht viel Zeit dafür eingeplant, gerade einmal zwanzig Minuten. Danach war die Solare Flotte beziehungsweise die Wachflotte Solsystem in eine Position zu bringen, von der aus die feindlichen Zapfenraumer nötigenfalls in Schach gehalten werden konnten.
    Außerdem mussten um elf Uhr Terrania-Standardzeit zwei weitere Flottenkontingente in Marsch gesetzt werden: eins in Richtung Brückenplanet, das andere zur Ephemeren Pforte.
    Reginald Bull verschränkte knackend seine Finger und fletschte die Zähne.
    Irgendwie mochte er das ja: endlich wieder ein prall gefüllter Vormittag in der Solaren Residenz.

2.
    Die Liebesfrucht
     
    Der Impuls ereilte Ynirt an der Grenze zwischen Traum und Wirklichkeit.
    Er wurde von der Wisperstimme geweckt. Seine Lider waren geschlossen. Dennoch sah er den Antuu sich winden.
    Der Leib des schlangenartigen, unvergleichlich hoch entrückten Wesens wirkte, als habe jemand pures Sonnenlicht hineingegossen. Sein furchterregender Schädel war ein einziges feuerrotes Pulsieren; heller, als jede Sonne je sein könnte.
    Gern hätte Ynirt, der Gaukler, seinen Blick abgewendet. Aber auch wenn er hochfuhr, alle fünf Augen aufriss, den Kopf verdrehte und sich die Armfalten gegen die Ohröffnungen presste – immer würde er Antuu sehen und die Wisperstimme hören.
    » Es ist geboren «, sagte die Stimme, die keinen Widerspruch duldete.
    »Nun denn.« Ynirt ließ seinen Leib erschlaffen, zum Zeichen, dass er sich ins Unabwendliche fügte. »Ist meine liebe Frau Päo wohlauf?«
    Wie üblich dauerte es eine unbestimmbare Zeitspanne, bis der Antuu antwortete. Das Flehen und die Wehklagen brauchten eine Zeit, um jenen Seinsgrund zu überwinden, welcher den Antuu von der Welt der Gyvien trennte; unsichtbar, aber für alles Feste
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