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PR 2681 – Welt aus Hass

PR 2681 – Welt aus Hass

Titel: PR 2681 – Welt aus Hass
Autoren: Leo Lukas
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nächsten Band von den Ereignissen, die durch QIN SHIS Auftauchen in Escalian herbeigeführt werden. Sein Roman wird in einer Woche unter folgendem Titel im Zeitschriftenhandel bereitliegen:
     
    SCHLACHT AN DER ANOMALIE
     

 
    Der Herr der Gesichter (II)
     
     
    Ich bin derjenige, in dessen Mächtigkeitsballung du eingedrungen bist. Ich bin derjenige, in dessen Gebiet du gewildert hast. Ich bin derjenige, der sich zurückholt, was nicht dir gehört! Mit diesen Worten offenbarte sich »Peregrin« dem Herrn der Gesichter und nahm sich zurück, was QIN SHI im Kugelsternhaufen bei Anthuresta an Lebenskraft aufgenommen hatte. QIN SHI wehrte sich zwar nach Kräften, aber gegen diese Macht hatte er nicht den Hauch einer Chance. Dann wurde er fallen gelassen, »Peregrin« stieß ein donnerndes Gelächter aus und verschwand.
    QIN SHI blieb hilflos zurück und versuchte, das Geschehene zu verarbeiten. »Peregrin« hatte ihn hereingelegt und getäuscht, indem er vorgegeben hatte, geschwächt zu sein. Der Herr der Gesichter fragte sich, wie die Wesensverwandtschaft, die er gespürt hatte, einzuschätzen war. Ebenso fragte er sich, ob es sich bei dieser Wesenheit ebenfalls um eine negative Superintelligenz handelte. Der rücksichtslose Angriff und der Diebstahl der Bewusstseinsmasse ließen jedenfalls darauf schließen.
    Für QIN SHI stand fest, dass »Peregrin« ein Täuscher gewesen war, ein Manipulator. Unter diesem Gesichtspunkt musste der Herr der Gesichter alles, was er ihm über den Aufbau und die Gesetze des Multiversums erzählt hatte, infrage stellen. »Peregrin« war nicht zu trauen. Weder seinen Worten noch seinen Taten. Erst sehr viel später erfuhr QIN SHI, dass sich die Superintelligenz ES nannte und dass zu ihrer Mächtigkeitsballung nicht nur Anthuresta gehörte. QIN SHI zog sich aus dem fremden Machtbereich zurück, ohne herausgefunden zu haben, ob es sich bei »Peregrin« oder ES um eine positive oder negative Superintelligenz handelte. Er hatte allerdings seine Lektion gelernt und würde ab nun um ES und andere höhere Wesen einen großen Bogen machen.
    Nicht nur bei Rhodan dürfte sich bei der Betrachtung dieses Gesichtsabschnitts aus QIN SHIS Leben der Eindruck einstellen, dass ES den Herrn der Gesichter bewusst in die Irre hatte führen wollen. Insbesondere, als er über die Leitwellen sprach und den Moralischen Kode als die »höchste aller Leitwellen« bezeichnete. Welches Spiel hat ES gespielt? Weshalb hat er QIN SHI nur diejenige Bewusstseinsmasse geraubt, die dieser in Anthuresta geerntet hatte? Weshalb hat ES die Gelegenheit nicht genutzt und die Gefahr, die vom Herrn der Gesichter ausging, ein für alle Mal beseitigt? Spielte hierbei Wissen aus der Großen Zeitschleife eine entscheidende Rolle? Oder hat es sich bei »Peregrin« gar nicht um ES, sondern den inneren Widerpart Anti-ES gehandelt? Dieser war damals noch ein Teil der Superintelligenz. Hat sich QIN SHI deshalb gefragt, ob Peregrin vielleicht ebenfalls eine negative Superintelligenz – oder vielleicht gar »beides« – war? Bis zur endgültigen Trennung von Anti-ES hat es diese Ambivalenz tatsächlich gegeben. Inzwischen hat sogar noch eine weitere Teilung stattgefunden – die in ES und TALIN ...
    Für QIN SHI jedenfalls endete die nachfolgende Schlafperiode erst um etwa 83.000 vor Christus. QIN SHI fühlte sich unendlich schwach. Inzwischen stand zwar die mit Lebenskraft gefüllte Weltengeißel bereit, aber so viel die negative Superintelligenz auch fraß, es ging ihr nicht besser. QIN SHI war wieder so schwach wie am Anfang seiner Entwicklung.
    Mehr noch: Solange er nicht genau über die Aufteilung der Mächtigkeitsballungen Bescheid wusste, lief er Gefahr, sich an Leben zu stärken, das eine andere Wesenheit ihr Eigen nannte. Und falls es die Hohen Mächte tatsächlich gab, musste er sie als Feinde einstufen, deren Macht und Einflusskraft jener »Peregrins« um ein Vielfaches überstieg. Ihnen würde es wahrscheinlich nur allzu leicht fallen, ihn zu vernichten oder in ihre Dienste zu zwingen. Die entscheidende Frage lautete, wie er sich ihnen dauerhaft entziehen konnte. QIN SHI erinnerte sich an eine alte Vorliebe seines Ursprungsvolkes: die Erschaffung von Miniaturuniversen. Damit würde er, so seine Überzeugung, aus der Wahrnehmung der Hohen Mächte verschwinden und sein Überleben auf Dauer sicherstellen können.
    Zehntausende Jahre vergingen. Nichts nahm QIN SHI den Hunger, die Unrast, die Angst vor den höheren Entitäten. Er
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