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PR 2664 – Hinter dem Planetenwall

PR 2664 – Hinter dem Planetenwall

Titel: PR 2664 – Hinter dem Planetenwall
Autoren: Hubert Haensel
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nicht auf dieser Welt gelandet. Weil die Lufthülle lediglich einen sehr geringen Sauerstoffanteil auswies, aber hohe Werte an Edelgasen und Methan. Vor allem jedoch, weil sich in der Atmosphäre stärkste Gewitterstürme entluden ...
    ... eine Interaktion mit den Partikelströmen des Hyperorkans, das stand mittlerweile fest. Seitdem die fünfdimensionalen Energien wieder tobten, schien der Planet in grellen Farben zu glühen.
    Auch die Sonne zeigte heftige Turbulenzen. Gewaltige Protuberanzen griffen weit in den Raum hinaus. Zeitweise hatte es den Anschein, als wollten eruptive Sonnenfackeln die innere Welt verschlingen.
    Zwei Monde umkreisten den dritten Planeten auf weit entfernten Bahnen. Auf dem äußeren, einer zerklüfteten Felswüste, war die APAS I vor zwei Tagen niedergegangen.
    Ipthey-Hüriit war versucht gewesen, das System nach einer Kreatur der Zuflucht zu benennen oder nach der namenlosen Kreatur der Hoffnung. Letztlich hatte er darauf verzichtet, weil die Hoffnung auf einen baldigen Weiterflug zusehends geschwunden war. Und was die Zuflucht anbelangte, steckte eher die gefleckte Kreatur der Trugbilder dahinter, denn ohne den Schutz des Paratronschirms wäre die APAS I zum Totenschiff geworden. Der auftreffenden harten Strahlung hätte nicht einmal die isolierende Mehrschichtbauweise der Schiffszelle lange standgehalten.
    Die Reparaturarbeiten schritten zügig voran. Dem Admiral wurde die Zeit dennoch bereits qualvoll lang. Auf Berichte gestrandeter Besatzungen, Tage wären ihnen wie Ewigkeiten erschienen, hatte er stets mit kühler Ignoranz reagiert. Besonders arkonidische und terranische Einheiten schienen diese Art der Ungeduld für sich gepachtet zu haben. Aber nun erging es ihm ähnlich, Ipthey-Hüriit ertappte sich zum dritten Mal an diesem Tag dabei, dass sein Blick die Datums- und Zeitanzeige suchte.
    Unverändert der 2. Januar 1470 Neuer Galaktischer Zeitrechnung. Als sei die Zeit eingefroren.
    »Morgen, spätestens übermorgen werden die Schäden so weit behoben sein, dass wir starten können«, meldete ein Offizier der Schadenskontrolle.
    Leicht spöttisch bog Ipthey-Hüriit den Hals nach hinten und presste die Lippen aufeinander. Einen Kommentar hielt er für überflüssig.
    »Verzeih, Admiral. Natürlich müssen wir ein neuerliches Abflauen des Orkans abwarten. Wenn wir unter den gegebenen Umständen starten ...«
    »... wäre die APAS schon nach wenigen Lichtmonaten ein Wrack«, unterbrach Ipthey-Hüriit den Offizier schroff. »Hoffnungen, die sich nicht erfüllen, sind die schlimmste Gefahr. Jeder sollte sich darauf einstellen, dass wir länger auf dem Mond ausharren müssen.«
    »Ortung!« Der Ruf hallte aus allen Akustikfeldern durch die Zentrale.
    Ipthey-Hüriit ignorierte den Offizier, der zu einer Bestätigung ansetzte, und sah auf. Die Wiedergabe auf der Hologalerie ließ kaum etwas erkennen.
    »Im Bereich des äußeren Planeten«, wurde die Meldung ergänzt. »Die erfassten Daten werden erst noch umgesetzt, aber ... Diskusschiffe!«
    »Ausgeschlossen!«, widersprach Ipthey-Hüriit. »Kein Schiff könnte den momentanen Bedingungen trotzen.«
    »Die Bauweise ist unverkennbar. Größenerkennung und Typ-Klassifizierung sind noch nicht möglich ...«
    »Eine Rettungsflotte, obwohl wir keinen Notruf gesendet haben?«, unterbrach Ipthey-Hüriit erstaunt.
    »Die Datenumsetzung wird überspielt!«, meldete die Ortung anstelle einer Antwort.
    Verzerrte Schemen, mehr zeigte die optische Darstellung nicht. Drei schwer zu identifizierende düstere Flecken inmitten des Hyperorkans. Während Ipthey-Hüriit versuchte, den ausgefransten Konturen eine bekannte Form zuzuordnen, erschien in der Projektion ein vierter Schatten. Sekunden darauf verdichtete sich der fünfte.
    »Das ist Unsinn!«, sagte der Admiral. »Ein Schiff allein wäre schon nahezu eine Unmöglichkeit. Aber fünf?«
    »Es sind sechs mittelgroße Diskusschiffe. Die Ortungsdaten werden interpoliert.«
    Ungläubig wiegte Ipthey-Hüriit den Kopf. Kein galaktisches Volk baute seine Raumschiffe in Diskusform, von den kleinen Space-Jets der Menschenvölker abgesehen. Der Typ des Diskusschiffs schien den Jülziish vorbehalten zu sein.
    Handelte es sich tatsächlich um eine eigene kleine Flotte, die ebenfalls vor dem Toben der Roten Kreatur Zuflucht suchte?
    Endlich erschienen von der Hauptpositronik eingeblendete Maßangaben – nichts über Energieversorgung oder Masse, keine Typerkennung, sondern einfach nur die Maßangaben als
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