Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR 2655 – Garrabo schlägt Phenube

PR 2655 – Garrabo schlägt Phenube

Titel: PR 2655 – Garrabo schlägt Phenube
Autoren: Arndt Ellmer
Vom Netzwerk:
Galaktikums war Bostich.
    »Die Westside-Systeme des interstellaren Hyperfunknetzes laufen fast alle über den Halo-Sektor und Aurora«, erläuterte die Mikropositronik. »Dort werden sie von den arkonidischen Satelliten auf die terranischen umgelegt. Nach entsprechender Prüfung jedes einzelnen Funkspruchs vermutlich.«
    »Die JULES VERNE ist wahrlich kein Schiff, das man übersehen kann.« Nach seinen Informationen stand sie nach wie vor am Sektor Null in unmittelbarer Nähe des verschwundenen Solsystems, 27.277 Lichtjahre von Travnor entfernt.
    Der Automat ließ Tormanac mit dessen Unmut allein.
    Irgendwann sprang da Hozarius auf und ging in der Suite umher. Als er sich die Schritte intensiv genug eingeprägt hatte, setzte er die Wanderung mit geschlossenen Augen fort. Meditation half nicht nur als Vorbereitung bei einem Dagor-Kampf, sie verkürzte die sich scheinbar endlos dehnenden Zentitontas zu einer erträglichen Zeitspanne.
    »Ich erhalte ein erstes Antwortsignal«, sagte die Mikropositronik nach einer Weile. »Die implementierten Kodes sind echt.«
    »Das will nichts heißen.« Was arkonidische Geheimdienste vollbrachten, traute Tormanac erst recht den Badakk und ihrem mutmaßlichen Anführer QIN SHI zu. Der Hyperfunkverkehr wurde mit Sicherheit nicht nur von der Ark'Tussan überwacht.
    »Die Funksignale sind vielfach verschlüsselt. Niemand kann dich belauschen.«
    »Das weiß ich.« Dennoch hielt Tormanac da Hozarius es für ratsam, misstrauisch zu bleiben. Die Fremden agierten mit einer unbekannten, hochstehenden Technik. Möglich, dass sie auch hinter dem Verschwinden des Solsystems steckten. Und wenn dies so war: Weshalb sollten sie keine Funksprüche entschlüsseln können?
    Ich sollte zufrieden sein, dass wenigstens Mapocs Spezialisten mich nicht belauschen können, überlegte er.
    Die Mikropositronik meldete: »Die Verbindung mit der JULES VERNE ist aufgebaut. Wir empfangen die Kodesignale von NEMO.«
    »Tormanac da Hozarius an Ronald Tekener«, sagte der Arkonide. »Ich befinde mich auf Travnor im Perlitton-System. Ich muss dich sprechen.«
    Ein Rauschen und Knistern drang aus dem Akustikfeld. Tormanac hielt unwillkürlich den Atem an.
    Die JULES VERNE konfigurierte die Hyperspur des Funkspruchs neu. Dadurch erhielten sie gegenüber heimlichen Lauschern einen Vorsprung, bis diese die Hyperfunksendung erneut vermessen und entschlüsselt hatten.
    »Die Prüfsignale für die Bildverbindung treffen ein«, meldete der Automat.
    Tormanac spannte den Körper an. Millitontas noch, bis sich das Holo aufbaute. Erst flirrte der Rand, dann stabilisierte sich die ovale 3-D-Projektion. Sie zeigte das narbige Gesicht eines Terraners, der amüsiert die Lippen schürzte.
    »Zhdopandel, ich grüße dich«, klang es aus dem Akustikfeld.
    »Das Licht Arkons leuchte über dir, Ronald Tekener! Ich habe wichtige Informationen für die USO.«
    »Welchen Grund hättest du sonst, dich mit mir in Verbindung zu setzen?«
    Tormanac fand, dass es sich irgendwie gelangweilt anhörte. »Du hast Wichtigeres zu tun, ich verstehe das«, beeilte er sich zu sagen, ohne gleichzeitig die Würde seines Auftritts außer Acht zu lassen. »Ich werde deine Zeit nicht lange beanspruchen.«
    In knappen Worten berichtete er von dem, was er in Erfahrung gebracht hatte. Und dass er es für die Spuren einer außergalaktischen Macht hielt, die vielleicht etwas mit dem Verschwinden des Solsystems zu tun hatte.
    Tekener hörte aufmerksam zu. »Travnor also«, meinte er, als Tormanac schwieg. »Welchen Zusammenhang zwischen Perlitton und Sol gibt es?«
    »Wir wissen es nicht. Ich halte es für möglich, dass es auf etlichen unbedeutenden Planeten geheime Basen der Invasoren gibt. Ich überspiele dir jetzt die Holoaufzeichnungen und die Daten aus dem Labyrinth unter dem Trichterbau.«
    Die Übermittlung dauerte wenige Augenblicke; danach wartete Tormanac geduldig, bis der Terraner sich alles angesehen hatte.
    Tekeners Gesicht blieb unbewegt, aber er hob den Blick blitzschnell an und richtete ihn auf den Arkoniden.
    »Diese Wanne, das Becken der wahren Gedanken, wie du es nennst, dient der Beeinflussung von Lebewesen?«
    »Einiges deutet darauf hin. Die Untersuchungen haben erst begonnen.«
    Tekeners Blick nahm wieder denselben abweisenden Ausdruck an wie zu Beginn.
    Gut, überlegte Tormanac, wenn du all das für bedeutungslos hältst, nur weil es sich nicht auf Arkon ereignet hat, sondern in einem eher unbedeutenden Sonnensystem, werde ich einen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher