Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR 2655 – Garrabo schlägt Phenube

PR 2655 – Garrabo schlägt Phenube

Titel: PR 2655 – Garrabo schlägt Phenube
Autoren: Arndt Ellmer
Vom Netzwerk:
war nicht der Tank, in den ihn die tonnenähnlichen Wesen gelegt hatten.
    Tormanac da Hozarius atmete tiefer ein, ohne es sich anmerken zu lassen. Sein Leben hing an einem seidenen Faden, das sagte ihm sein Instinkt. Er musste schneller auf den Beinen sein, als sie schießen konnten.
    Tormanac traute es sich zu. Er war durchtrainiert, sogar mehr als das. Sein Amt als Berater Bostichs I. brachte es mit sich.
    Sein Kopf wurde klar, die Erinnerungen an die Ereignisse vor der Paralyse kehrten in allen Einzelheiten zurück. Das Zusammentreffen mit den Zylinderwesen hatte sich eher zufällig ereignet, verursacht durch den Vorstoß der Unither.
    Unmerklich spannte der Arkonide seine Muskulatur an und bereitete sich auf den Sprung vor. Einer Raubkatze ähnlich nach vorn schnellen und dabei vom Boden hochkommen, das hatten ihm schon die Sportlehrer in seiner Jugend beigebracht. Es mit derselben Geschmeidigkeit zu tun wie ein jagendes Tier, hatte er von Shallowain gelernt.
    Ein paar Augenblicke noch ... Für Arkon!
    Langsam drehte er den Kopf zur Seite. Sofort stach es in seinem Nacken wie von tausend Nadeln. Es wurde doch nichts mit dem Schnellstart. Noch nicht. Tormanac da Hozarius starrte auf ein halbes Dutzend Paar Stiefel in seiner Nähe, undeutlich zu erkennen im schummrigen Licht. Dazwischen ragten zwei Säulen mit einem halben Meter Durchmesser auf.
    Der Arkonide entspannte sich. Er kannte dieses Wesen. Es war Ghlesduul, der Naat. Sein Leibwächter, sein Partner, der ihm das Fehlen des Extrasinns zu kompensieren half. Die beiden Säulenbeine bewegten sich auf ihn zu.
    Naats waren in Arkonidenaugen groß und plump, mit überlangen Armen und einem Kugelkopf, der direkt auf dem Rumpf saß. Ihre Haut war haarlos, schwarzbraun, lederartig. Sie hatten drei Augen. Die Nase bestand aus zwei winzigen, schnell verschließbaren Hautlappen.
    Naats wirkten unbeholfen, man unterschätzte sie gern. Die Funktionstüchtigkeit ihrer Feinmotorik allerdings wollte Tormanac lieber nicht ausprobieren. Als sich der Naat über ihn beugte, kehrte das Leben vehement in den Arkoniden zurück.
    »Ich kann allein aufstehen«, sagte Tormanac. Seine Stimme klang verwaschen und glitschig, aus den Mundwinkeln liefen Reste dieses ekelhaften Schleims.
    Eine Art Vorhang senkte sich zwischen die Säulen und ihn. Tormanac da Hozarius stemmte sich mit den Armen hoch, ging in die Hocke und schnellte federnd hoch. Schwindel erfasste ihn, er musste mit den Armen balancieren. Der Riese mit den Säulenbeinen legte ihm einen Umhang über die Schultern. Tormanac zog ihn hastig zusammen, sodass er nur die rechte Schulter und den Arm frei ließ. Der Arkonide legte den Kopf in den Nacken, schaute zu dem Naat empor, der den Helm seines Kampfanzugs offen trug.
    Es besteht keine unmittelbare Gefahr!
    »Ich danke dir, Ghlesduul!«, sagte Tormanac da Hozarius. »Du hast mich vor dem Tod bewahrt. Oder vor Schlimmerem!«
    Seine Beine gaben nach. Der Naat fing ihn auf.
     
    *
     
    Indirekte Beleuchtung füllte den Raum mit diffusem Licht. Es gab keine Einrichtung mit Ausnahme des Beckens, das weiter hinten stand. Die schleimige Flüssigkeit schwappte auf und ab. Pfützen am Boden deuteten darauf hin, dass Ghlesduul und seine Begleiter ihn aus diesem Becken geholt hatten.
    Tormanac musterte die Männer neben Ghlesduul. Ein paar der Gesichter kannte er bereits. Die Männer gehörten zur Sicherheitsabteilung von Mapoc da Akkat, dem Oberhaupt der Akkat-Familie, dessen Einladung Tormanac nach Travnor geführt hatte.
    Tormanac da Hozarius hielt Mapoc für ein hochrangiges Mitglied der Interessengruppe Ark'Tussan, die mit Imperator Bostich I. Gespräche über eine engere Zusammenarbeit führen wollte.
    Seit dem Attentat auf der Plejadenwelt Maharani rückte die Ark'Tussan deutlicher in den Fokus des Herrschers. Die Interessengruppe strebte nach einem in der Milchstraße führenden Kristallimperium. Wie es schien, wollte sie ihre Ziele mit Gewalt durchsetzen, mit den Methoden von Verschwörern und Terroristen. Mapoc da Akkat sprach von engeren Beziehungen zum Thron, von Kooperation und Zusammenarbeit, aber das umschrieb eher die offizielle Politik der Regierung von Travnor. Die Ark'Tussan verfügte daneben über einen militanten Flügel, der die Ziele einer umfassenden arkonidischen Hegemonie in der Milchstraße in möglichst kurzer Zeit verwirklichen wollte.
    Inzwischen konnte sich Tormanac da Hozarius wieder an alles erinnern, was er seit seiner Ankunft erlebt hatte, auch an den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher