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PR 2655 – Garrabo schlägt Phenube

PR 2655 – Garrabo schlägt Phenube

Titel: PR 2655 – Garrabo schlägt Phenube
Autoren: Arndt Ellmer
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darauf aufmerksam. Der Shekur exzerpierte den Faden aus der Projektion, holte ihn vor sich in die Luft und musterte ihn.
    »Silbergrau, ziemlich lang, an der Spitze teilt er sich«, beschrieb Mapoc da Akkat nachdenklich das, was er dort sah. »Ich würde sagen, das ist Haarspliss.«
    »Du meinst ...«
    »Es ist ein Haar von dir. Du hast es verloren.«
    Mapoc bemerkte seinen skeptischen Blick. »Von Porlt stammt es nicht, das liegt auf der Hand. Von einem Unither kann es auch nicht stammen. Also bleibst du übrig.«
    Der Faden zerflirrte vor Tormanacs Augen in der Luft. Er gab sich mit dieser Auskunft vorerst zufrieden.
    Mapoc da Akkat ließ sie zurück und suchte den Teil der Festung auf, den er als Hochsicherheitsabteilung bezeichnete. Dort hielten sich unter der Aufsicht von Robotern die Unither auf, die der Shekur an diesen Ort verlegt hatte.
    Tormanac und der Naat bekamen sie nicht zu Gesicht. Als Mapoc wiederauftauchte, trug er ein zufriedenes Gesicht zur Schau.
    Die drei Männer kehrten zum Gleiter zurück.
     
    *
     
    Der Gedanke, dass sich irgendwo zwischen den Gängen des echten Labyrinths unter dem Trichterbau Hohlräume verbargen, nahm mit den Stunden die Gestalt einer fixen Idee an. Tormanac da Hozarius veranlasste Mapoc, weitere Taster im Normal- und Hyperbereich herbeizuschaffen, die auch die Frequenzbereiche Infrarot und Ultraviolett abdeckten.
    Es musste irgendwo etwas geben, einen versteckten Hohlraum mit einem abgeschirmten Transmitter oder – im schlimmsten Fall – eine winzige Hyperverfaltung, die den Badakk die Flucht ermöglicht hatte. In früheren Zeiten, als die Nakken in der Milchstraße aktiv gewesen waren, hatten diese für alle erdenklichen Dinge Raum-Zeit-Falten benutzt. Wer konnte ausschließen, dass die Badakk Ähnliches verwendeten?
    Vielleicht hätte Tormanac aber auch jede Menge Zeit sparen und den Gedanken ignorieren können.
    Eines hielt ihn davon ab: Tekener würde in ungefähr 30 Stunden eintreffen, und der Vizechef der USO würde sofort nach solchen Dingen fragen.
    Nein, der Shekur und auch Tormanac selbst durften sich keine Blöße geben, wenn sie von dem »Smiler« ernst genommen werden wollten.
    Ghlesduul schleppte zusätzliche Positroniken herbei. Der Naat koppelte die einzelnen Systeme aneinander, dann begannen die Messungen erneut, aber diesmal gleichzeitig von zwei und drei Seiten, sofern es möglich war.
    Tormanac ließ gleichzeitig nach Metallkonzentrationen forschen und nach Restemissionen hyperenergetischer Prozesse. Die Leitfähigkeit von Gestein spielte manchmal eine Rolle, um ein energetisches Gitter ähnlich einem Käfigtransmitter zu erzeugen. Auch wenn die Emissionen des Transmittervorgangs vollständig unterdrückt werden konnten, winzige Restspuren gab es immer wieder. Sie klangen zudem nicht gleichmäßig ab, sondern schwankten. Mal waren sie kaum erkennbar, wenig später wieder etwas deutlicher.
    Tormanac da Hozarius widmete seine Aufmerksamkeit dem tragbaren Holoprojektor. Die zwei Meter durchmessende Kugel enthielt ein Raster des Labyrinths sowie der Umgebung. Nach verborgenen Hohlräumen suchte er vergebens. Spuren von Restwärme oder flüchtige Emissionen hatten die Automaten bisher ebenfalls nicht gefunden. Die unterirdische Station der Badakk wies nicht einmal einen zweiten Ausgang auf.
    Aber genau das deutete darauf hin, dass irgendwo eine andere Fluchtmöglichkeit existieren musste, ein Transmitter oder ein Aufrissprojektor. Bisher ließen die Trümmer der von den Badakk zerstörten Maschinen keinen solchen Schluss zu.
    Was tue ich, wenn der gegnerische Garrabo-Spieler unsichtbare Figuren benutzt?, überlegte Tormanac und gab sich gleich die passende Antwort: Feinen Sand streuen, damit ich die Abdrücke der Figuren erkennen kann.
    In diesem Fall hinterließen sie aber nicht einmal im Sand Spuren. Die Fußböden waren gereinigt, vereinzelte Sandkörner stammten von arkonidischen Stiefeln.
    Die Badakk konnten die Station nur durch den einzigen Zugang verlassen haben.
    Der Arkonide wandte sich an den Shekur. »Diese Wesen haben mich in das Becken gelegt und sind danach geflohen. Haben sie gehofft, mich ebenfalls zu einem ihrer Sklaven machen zu können?«
    Ghlesduul stapfte heran. »Davon solltest du ausgehen. Deshalb haben sie dich in der Gallertmasse versenkt. Kurz darauf erhielten sie den Befehl zum Rückzug und ließen dich liegen.«
    »Meinst du, der Befehl kam von QIN SHI?«
    »Von wem auch immer.«
    Tormanac folgte der Leuchtmarkierung nach
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