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PR 2655 – Garrabo schlägt Phenube

PR 2655 – Garrabo schlägt Phenube

Titel: PR 2655 – Garrabo schlägt Phenube
Autoren: Arndt Ellmer
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Wassers käme ebenfalls infrage, um abzutauchen«, sagte Tormanac. »Er mündet ins Meer.« Er wandte sich an den Naat. »Was ist mit den Raumschiffen am Boden?«
    »Laut Mapoc werden sie überwacht«, antwortete Ghlesduul. »Jedes Schiff muss bei der Landung eine Passagierliste übermitteln. Ebenso vor dem Start.«
    »Nun gut.« Eine absolute Kontrolle war nicht möglich, dazu waren die Schiffe zu voluminös. Und blinde Passagiere gab es immer wieder.
    Tormanac da Hozarius' Gedanken richteten sich auf die übrigen Sektoren der Stadt. In den verwinkelten Gassen der Kashba existierten viele Häuser und sogar unterirdische Wohnbereiche, die nur Eingeweihte zu Gesicht bekamen. Der Energiefriedhof Tronshertan mit seinen zahllosen Emissionskegeln bildete das ideale Versteck für Fremde, die Hightech benutzten.
    Die besten Schlupfwinkel aber existierten im Keruhmo-Vermächtnisfeld, einem Areal mit Ruinen und Riesenstatuen von vermutlich lemurischer Herkunft. Dieser Sektor der Krone von Tecknoth galt als unantastbar. Für die Badakk konnte das ein Grund sein, sich dort zu verbergen.
    Die Station lag unter einem Trichterbau am Rand des Feldes. Der kurze Fluchtweg erschien Tormanac plausibel. Deshalb waren die Fremden so schnell und spurlos verschwunden.
    Er setzte sich mit Mapoc in Verbindung und legte ihm seine Gedanken dar. »Ein paar hundert HÜ-Schirmprojektoren müssten ausreichen, um vorerst alle kritischen Stadtviertel vom Rest des Planeten abzuriegeln.«
    Der Shekur war fassungslos. »Damit würden wir den Warenverkehr zwischen der Stadt und dem Raumhafen unterbinden. Das ist keine gute Idee.«
    »Etwas müssen wir tun.«
    »Also gut. Ich erkundige mich, wo wir so viele Projektoren herbekommen. Dem Keruhmo-Vermächtnisfeld und seinen Anwohnern entsteht kein großer Schaden, wenn es abgeriegelt wird.«
    »Die Kashba wäre der nächste Ort ...«
    »Das kann ich nicht verantworten.«
    Mapoc da Akkats Stimme klang abweisend, er unterbrach die Verbindung.
    Der Arkonide nahm sich die Überwachungssysteme des alten Raumhafens vor, soweit ihm die Daten zugänglich waren.
    Das Transitgebäude und seine Umgebung durchforstete er besonders gründlich.
    Die Taster und Orter zeigten nichts an. In der Nacht strichen Tausendfüßler um das Gelände. Die meisten verfingen sich in elektrischen Schirmfeldern. Viel mehr als Holzkohle blieb nicht von ihnen übrig.
    »Wenn du schon jeden Stein umdrehen willst, beginne im Zentrum der Stadt und arbeite dich gleichmäßig nach außen vor«, schlug Ghlesduul vor. »Du wirst staunen. Es dauert hundert Jahre, bis du durch bist.«
    Tormanac stellte sich in Gedanken das Garrabo-Brett vor und die Figuren in der Ausgangsposition. Manchmal musste man den zweiten oder dritten Schritt vor dem ersten machen, um ans Ziel zu kommen. Erfahrene Spieler wussten, dass es nur dann richtig funktionierte, wenn man die Spielweise des Gegners kannte.
    Bisher wussten sie über die Badakk und QIN SHI nichts. Tormanac kannte bisher eine einzige Möglichkeit, etwas über sie in Erfahrung zu bringen, um für seine nächsten Züge einen Vorteil zu erhaschen.
    Ich muss mich gedulden, bis die USO den Agentenpart in diesem Spiel übernimmt.
    Je mehr Informationen er Tekener zur Verfügung stellen konnte, desto schneller kamen sie vorwärts.
    Tormanac da Hozarius machte sich an die Arbeit. Aus Tausenden von alltäglichen Meldungen etwas herauszufiltern, was auf den unsichtbaren Gegner hindeutete, gehörte nicht gerade zu seinen Lieblingsbeschäftigungen. Es war Kärrnerarbeit, die er gewöhnlich anderen überließ.
    In diesem Fall konnte es nur Chefsache sein.

4.
     
    Garrabo war ein uraltes arkonidisches Strategiespiel für zwei Personen. Historiker behaupteten, dass keine bessere Möglichkeit existierte, um strategische Überlegungen zu lernen und zu trainieren.
    Vor Tormanac da Hozarius hing die Flachprojektion der größeren Variante mit zehn mal zehn Quadraten. Zwei mal zwölf Figuren stellten zweimal die zwölf Berlen Taigonii dar, die Heroen aus den Mythen und Sagen Arkons.
    An der Grundlinie standen in der Mitte die beiden stärksten Figuren, Osmaá Laron und Vretatou. Zum Schutz befanden sich in zweiter Reihe die Zhygor'ianta vor ihnen, die Lichtkämpfer. Links und rechts daneben waren an der Grundlinie die Schwertkämpfer, Bogenschützen, Läufer und Barden aufgereiht.
    Beide Spieler hatten ihren Eröffnungszug bereits hinter sich. Tormanac dokumentierte es dadurch, dass er seinen rechten Bogenschützen zwei
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