Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR 2638 – Zielpunkt Morpheus-System

PR 2638 – Zielpunkt Morpheus-System

Titel: PR 2638 – Zielpunkt Morpheus-System
Autoren: Marc A. Herren
Vom Netzwerk:
du für deine Berechnungen?«, fragte sie den Mathematiker.
    »Sobald das Hirn des Quolnäer Keretzen den hyperenergetischen Impuls ausstrahlt, sollte ich bereits den größten Teil der Daten zusammenhaben. Bestenfalls also ein paar wenige Sekunden, vielleicht auch eine Minute.«
    »Ich habe die Analyse der Durchsage abgeschlossen«, verkündete die Anzugpositronik. »Es handelt sich um einen Countdown. Er wird in 242 Sekunden ablaufen.«
    »Ein automatischer Selbstzerstörungsmechanismus«, stieß Mondra aus. »Das Schiff wird sich in vier Minuten selbst zerstören!«
    Sie blickte auf ihr Innendisplay. Die Analyse der Zellprobe war beinahe abgeschlossen. Zusätzlich blendete die Positronik ihr den Countdown ein.
    Weniger als vier Minuten!
    »Wir müssen uns beeilen!«, sagte sie mit gepresster Stimme. »Sonst haben wir den Ausflug umsonst unternommen.«
    Felten blickte sie erschrocken an. »Wir müssen ihn so schnell wie möglich herausschneiden und wegbringen!«
    Sie blickte ihn an. »Das bringt nichts, Martin! Erstens fehlt uns dazu die Zeit, zweitens hat die Raumlinse zu wenig Stauraum, und drittens würde er den Transport höchstwahrscheinlich sowieso nicht überleben. Sieh dir seine Verletzungen an!«
    »Aber er lebt doch noch ...«
    Die Positronik enthob Mondra weiterer Erklärungen. »Die Analyse der Zellprobe ist abgeschlossen. Ich habe in meinen Datenbanken keine übereinstimmenden Daten gefunden.«
    »Das war mir klar«, sagte Mondra. »Ich benötige eine Injektion, die den Untersuchten aus seiner Bewusstlosigkeit weckt.«
    »Medizinische Verträglichkeitstests für dieses Wesen brauchen eine Durchlaufzeit von mindestens zwei Stunden«, gab die Anzugpositronik zu bedenken.
    »Dazu reicht die Zeit nicht! Ich benötige die Injektion jetzt!«
    »Übernimmst du dafür die Verantwortung?«
    Ärger stieg in Mondra Diamond auf. Sie wusste, dass die Positronik nur gemäß ihrer Programmierung handelte, aber ihr brannte die Zeit unter den Nägeln.
    »Selbstverständlich übernehme ich die Verantwortung!«
    »Danke! Die Injektion wird hergestellt.«
    Ungeduldig wartete sie darauf, dass die Medoeinheit die Spritzen herausgab. Sie sah, dass der Countdown bei einhundertsiebzig Sekunden angelangt war.
    Weniger als drei Minuten!
    Mit einem begleitenden Piepsen gab die Medoeinheit ein dünnes Röhrchen frei.
    »Das Serum ist hoch dosiert, dennoch sollte es mit einer Wahrscheinlichkeit von sechsundachtzig Prozent für den Stoffwechsel des Patienten verträglich sein«, verkündete die Positronik.
    Mondra nahm das Stäbchen heraus. »Bereit?«
    Sie sah Feltens blasses Gesicht hinter dem Visier des SERUN-Helmes. Er nickte.
    Entschlossen presste sie das Stäbchen gegen die weiche Stelle unterhalb des linken Auges in der Hoffnung, dass das Serum von dort aus rasch in den Blutkreislauf des Quolnäer Keretzen gelangte.
    Nichts geschah.
    Verzweifelnd sah sie auf die Anzeige des Countdowns, der bei 142 angelangt war.
    Wie lange würden sie benötigen, um das Schiff zu verlassen? Zwanzig oder dreißig Sekunden?
    Der Quolnäer Keretze riss seine Augen auf. Erstickte Laute drangen zwischen den fleischigen Lippen hervor. Die Masse blockierte den Kiefer des Wesens, sodass es seinen Mund nicht öffnen konnte.
    Mondra blickte in die riesengroßen Pupillen des Fremden, die hin und her wanderten, ohne einen Moment stillzuhalten.
    »Bekommst du Daten herein?«
    Felten kontrollierte die Displays seiner Messinstrumente. »Nein, nichts!«
    Weshalb ...
    In Gedanken stieß Mondra einen wüsten Fluch aus. Sie hatte den Deflektor vergessen! Hastig gab sie den Befehl, ihn auszuschalten.
    Als sie für den Quolnäer Keretzen sichtbar wurde, richteten sich dessen Pupillen sofort auf sie. Mondra glaubte Erstaunen und gleich darauf unbeschreibliche Wut in der Mimik des fremden Wesens zu lesen.
    »Jetzt!«, rief Felten. »Ich bekomme ...«
    Seine Worte verloren sich in einem Gurgeln. Gleichzeitig schlug eine nie gekannte Schmerzwoge über ihr zusammen. Jede einzelne Nervenzelle ihres Körpers schien in Flammen zu stehen.
    In weiter Ferne hörte sie Felten schreien und Velderbilt fluchen. Die Ertruserin war offenbar von der Pein weniger stark betroffen.
    »Hilf mir, Sinaid!«, rief der Mathematiker
    Durch einen Tränenschleier sah Mondra, wie die riesigen Arme der Ertruserin Felten umschlangen und ihn näher an den Quolnäer Keretzen heranbrachten. Er streckte die Arme aus und schob die Steine näher an den Kopf des fremden Wesens.
    Sofort nahm die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher