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Ponyhof kleines Hufeisen - 10 - Der Spuk in der Mühle

Titel: Ponyhof kleines Hufeisen - 10 - Der Spuk in der Mühle
Autoren: Andrea Pabel
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mit einer Taschenlampe direkt auf sie zugerannt!
    Sabine schrie auf. Die Gestalt sprang über den Gartenzaun, direkt auf Luna zu. Die Stute wurde vom Strahl der Taschenlampe geblendet, sie scheute und raste in wildem Galopp davon. Die dunkle Gestalt hastete hinter der flüchtenden Stute her ins Moor.
    „Stefan!“, rief Sabine ängstlich. „Wo bist du? Ist dir was passiert?“
    Einen Augenblick lang herrschte beängstigendes Schweigen, dann hörte sie Stefans Stimme. „Nein, ich bin nur mit diesem Typ zusammengeknallt!“ Sabine öffnete das Garagentor und knipste ihre Taschenlampe an.
    Stefan rappelte sich vom Boden hoch. „Wir sind im Dunkeln zusammengestoßen“, sagte er hastig. „Der kam gerade aus dem Haus gerannt. Wahrscheinlich hat ihn dein Schrei alarmiert und er wusste, dass er entdeckt worden ist!“
    Im Strahl der Taschenlampe sah Sabine, dass die Haustür offen stand. „Schnell, wir müssen die Polizei anrufen! Das war ein Einbrecher!“, rief Sabine. „Oder sollen wir zuerst Luna suchen? Wer weiß, wo sie in ihrer Panik hinläuft!“
    „Auf alle Fälle war das kein Gespenst, sondern ein Mensch mit einem ganz schön harten Kopf“, Stefan rieb seine Stirn. „Es dauert nicht lange, die Polizei anzurufen“, sagte er. „Los, komm!“
    Sie banden Glofaxi am Zaun fest und gingen in die Mühle. Stefan machte das Licht im Flur an; sie gingen in die Küche, wo das Telefon stand. Hier war der Kühlschrank weit offen, ein angeschnittener runder Käse und eine halbe Wurst lagen auf dem Tisch, ein Glas Milch und eine Packung Chips daneben. Mehrere Butterbrote türmten sich auf einem Teller, daneben lagen Orangen und ein paar Äpfel.
    „Na, so was“, wunderte sich Stefan. „Dieser Einbrecher hat Hunger gehabt!“
    Es sah wirklich merkwürdig aus, so als wollte sich jemand auf Vorrat zu essen einpacken. Sie hatten den Unbekannten wohl mitten in seinen Vorbereitungen gestört, so dass er Hals über Kopf geflüchtet war. „Wer weiß, was hier sonst noch alles fehlt!“ Stefan griff zum Telefon und wollte den Notruf wählen, als er innehielt. „Du, die Leitung ist tot!“
    Es bestand kein Zweifel: Von der Mühle aus konnten sie nicht telefonieren. „Komm, wir müssen Luna finden und so schnell wie möglich zum Ponyhof zurückreiten!“ Sabines Stimme überschlug sich fast vor Aufregung.
    Sie machten das Licht aus und gingen nach draußen.
    Dort stand Glofaxi unruhig scharrend am Zaun. Auf einmal kam Sabine ein schrecklicher Gedanke.
    „Was machen wir, wenn der Kerl Luna eingefangen hat und mit ihr abhaut? Er ist mit seiner Taschenlampe hinter ihr hergelaufen!“
    „Ach, du lieber Himmel!“ Jetzt war auch Stefan ernsthaft besorgt. Sie wussten beide, wie oft Pferde gestohlen wurden. Isländer waren zumeist auch teure Pferde, auch Sattel und Zaumzeug konnte man verkaufen. Vielleicht hatte der Unbekannte statt der Beute im Haus lieber Luna mitgenommen! Entsetzt starrten sie sich an.
    „Schnell! Wir müssen unbedingt hinterher!“ Stefan nahm Glofaxi am Zügel und begann zu laufen.
    „Du wärst viel schneller, wenn du reiten würdest“, keuchte Sabine.
    „Ich lasse dich hier nicht allein!“ Stefan schüttelte den Kopf. „So weit werden die beiden nicht sein. Ich glaube nicht, dass dieser Einbrecher reiten kann. Am besten reitest du jetzt und ich laufe euch nach!“ Doch das wollte Sabine nicht. Es war besser zusammenzubleiben. Um Luna wiederzufinden mussten sie ins Moor, ob sie wollten oder nicht. Sie wussten ja nicht, was und wer sie dort erwartete. Hoffentlich hatte die graue Stute den untrüglichen Instinkt ihrer isländischen Vorfahren, der sie nicht vom Weg abkommen ließ und vor trügerischem Boden und den schwarzen Moorlöchern warnte!
    Sabine und Stefan rannten so schnell sie konnten. Sie riefen immer wieder nach Luna. Der Mond tauchte den Weg vor ihnen in mildes Licht, aber für die silberhelle Vollmondnacht hatte nun keiner mehr Augen. Der Spaß an einem romantischen Mondscheinritt war ihnen gründlich vergangen.

Das große Geheimnis
    „Ich kann nicht mehr!“, keuchte Sabine schließlich. Sie hatte Seitenstechen und bekam keine Luft mehr.
    Stefan ging langsamer und nahm Glofaxis Zügel kürzer.
    Der Islandschimmel wieherte plötzlich und Stefan und Sabine lauschten.
    „Da! Hast du das gehört?“, flüsterte Sabine. Und tatsächlich! Jetzt erklang ein helles Wiehern als Antwort. „Gott sei Dank!“ Sabine war total erleichtert. „Sie kann nicht mehr weit sein. Vielleicht kommt sie
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