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Ponyhof Kleines Hufeisen - 05 - Stella, unser Pferdekind

Titel: Ponyhof Kleines Hufeisen - 05 - Stella, unser Pferdekind
Autoren: Andrea Pabel
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versorgt ist, das weißt du ja! Mach nur deine Reise und hab kein schlechtes Gewissen!“
    Sabine aber zitterte vor Wut. Michaela kniff wieder einmal! Sie drückte sich vor der Verantwortung, die sie für ihr Pferd haben sollte, und Cornelia unterstützte sie auch noch dabei. Es war wirklich das Letzte! Wie konnte sic Wolkenmähne ausgerechnet jetzt im Stich lassen? Ohne ein Wort zu ihrer Freundin zu sagen, wandte sie sich ab und ging davon.
    Cornelia fand sie etwas später mit Leo bei einem Holzstoß hinter dem Haus sitzen. „Ich verstehe ja, daß du es schäbig findest, daß Michaela sich um die Geburt drückt“, begann die junge Frau. „Aber das ist wirklich nichts für sie. Du weißt, wie sensibel Wolkenmähne ist. Michaelas Angst und Aufregung würden sich schnell auf die Stute übertragen und die Geburt sicher erschweren. Bei einer Geburt sollten nur ruhige, erfahrene Leute dabeisein. Ich brauche alle meine Kraft, um mich um Wolkenmähne zu kümmern, da kann ich mich nicht auch noch mit Michaela und ihrer Zickigkeit befassen!“
    Sabine wurde rot, daran hatte sie nicht gedacht. Klar, Michaela wäre keine Hilfe, im Gegenteil. Sie nickte stumm und streichelte Leo über das rote Fell.
    „Ich weiß, daß du es gut meinst“, Cornelia nickte ihr zu. „Aber sei ein bißchen geduldiger mit Michaela. Auf ihre Art hat sie ja Fortschritte gemacht, sie kümmert sich mehr um Wolkenmähne, als noch vor ein paar Monaten, und sie hat sich sogar getraut, sie selbst zu reiten. Du kannst nicht immer von dir selbst ausgehen. Für Michaela ist das schon eine ganze Menge. Mit einer Geburt wäre sie wirklich überfordert!“
    Sabine starrte zu Boden und schwieg. Da war er wieder, der Kloß in ihrer Kehle. Es war einfach ungerecht, daß so ein wunderbares Pferd wie Wolkenmähne nicht ihr gehörte, sondern Michaela. Die brauchte doch gar kein eigenes Pferd - nur weil ihre Eltern es gut fanden. Tränen stiegen in ihre Augen, aber sie schluckte sie krampfhaft herunter.
    Cornelia erklärte ihr ihren Plan. Tagsüber würde Stefan jede halbe Stunde nach Wolkenmähne sehen, nachts würden sie selbst und Sabine sich jede Stunde abwechseln.
    Sabine setzte Leo auf den Boden und stand auf. „Ich rede mit meinen Eltern. Dann komme ich mit meinem Schlafsack und einer Taschenlampe wieder!“ Schnell verabschiedete sie sich von Cornelia.
    Als Sabine zu Hause ihre Sachen packte, läutete das Telefon. Es war Katrin. Hastig erzählte Sabine der Freundin von ihrem Plan, im Stall zu übernachten.
    „Das mache ich auch!“ rief Katrin spontan. „Ich war schon einige Male bei einer Geburt dabei. Ob es Cornelia recht ist? Vielleicht kann ich euch helfen!“
    „Ruf sie an“, schlug Sabine vor. „Wenn sie einverstanden ist, treffen wir uns später alle zusam-men auf dem Ponyhof!“
    Es wurde bereits dämmerig, als die Mädchen von Janoschs freudigem Gebell begrüßt wurden.
    Cornelia lud sie zum Abendessen ein. Während sie Butterbrote, Käse und Tomatensalat aßen, besprachen sie die Einzelheiten der Geburt.
    „Ruft mich sofort, falls ihr die ersten Anzeichen bemerkt“, sagte Cornelia. „Ihr wißt ja, woran ihr merkt, daß es soweit ist, nicht wahr?“
    Sabine nickte. Sie hatte alles noch einmal in einem Pferdesachbuch nachgelesen. „Schwitzen, nervöses Hin-und-Hergehen, hastiges Fressen und Zittern sind Anzeichen der bevorstehenden Geburt“, wiederholte sie gewissenhaft.
    „Richtig“, Cornelia war zufrieden. „Wenn sie sich mehrmals hinlegt und dann wieder aufsteht, ist das der Geburtsbeginn. Und wenn sie liegenbleibt, setzen die schweren Wehen ein!“ Sie sah die Mädchen an. „Holt mich dann sofort, auch wenn ihr euch ganz sicher seid. Ich stehe lieber hundertmal umsonst auf, als daß ich nicht rechtzeitig da sein könnte. Oft sind Minuten ausschlaggebend, vergeßt das nicht. Ich verlasse mich auf euch!“
    Katrin und Sabine versprachen, sie sofort zu wecken, wenn die Geburt beginnen würde. Dann räumten sie gemeinsam den Tisch ab und spülten das Geschirr. Als die Küche aufgeräumt war, sahen sie zu dritt noch einmal nach der werdenden Mutter.
    Die kleine Stute blinzelte erstaunt in das Licht der Taschenlampen, als sie auf die Weide kamen. Wolkenmähne stand dicht bei ihrem Freund Glo-faxi und schonte ein Hinterbein.
    Cornelia untersuchte das Euter noch einmal. „Die Harztropfen sind noch da, die Geburt kann jederzeit beginnen ...“
    „Oder erst in ein paar Tagen“, vollendete Sabine den Satz. Das wußte sie ja nun schon. Aber
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