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Ponyhof Kleines Hufeisen - 05 - Stella, unser Pferdekind

Titel: Ponyhof Kleines Hufeisen - 05 - Stella, unser Pferdekind
Autoren: Andrea Pabel
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rief er dann. „Und was für ein schönes! Ein bildhübsches kleines Mädchen!“ „Ein Stutfohlen!“ Sabine umarmte Katrin stürmisch. Sie hatte insgeheim auf eine kleine Stute gehofft und freute sich riesig.    ,
    „Dürfen wir jetzt zu ihr?“ wollte Katrin wissen. „Noch nicht“, mahnte Cornelia. „Zuerst soll das Kleine trinken. Die Kolostralmilch ist sehr wichtig für ein Fohlen. In dieser ersten Milch sind alle wertvollen Bestandteile enthalten, die das Fohlen braucht, damit seine Verdauung in Gang kommt!“
    Das Kleine versuchte tatsächlich auch schon, sich an seine Mutter heranzudrängen. Aber es stand verkehrt herum, es suchte bei den Vorderbeinen der Mutter nach dem Euter.
    Wolkenmähne schob ihr Fohlen in die andere Richtung, aber es verstand sie nicht. Endlich drehte die Stute sich um, so daß das Fohlen nun richtig stand. Instinktiv reckte es den Kopf unter den Bauch der Mutter, und nach einiger Zeit hatte es die Milchquelle endlich gefunden. Es trank schmatzend und schien nicht genug bekommen zu können.
    „Ein kräftiges, großes Fohlen!“ sagte Cornelia zufrieden. „Es ist wirklich hübsch!“
    „Wie selbständig Pferdekinder schon sind, verglichen mit Menschenbabys!“ bemerkte Stefan. „Kaum ist ein Fohlen auf der Welt, kann es schon aufstehen und herumgehen!“
    „Schade, daß Michaela nicht hier ist“, sagte Sabine. Das blonde Mädchen tat ihr auf einmal leid, obwohl sie so wütend auf sie gewesen war. Wegen ihrer Angst und Unsicherheit hatte Michaela dieses unvergeßliche Erlebnis versäumt. Sie wußte noch nicht einmal, daß das Fohlen ihres Pferdes inzwischen geboren war. Sabine war klar, daß es nur dürftige Worte gab, die den Zauber der letzten halben Stunde wiedergeben konnten. Michaela würde das Wunder dieser Geburt nicht nachvollziehen können, ohne dabeigewesen zu sein.
    Sabine sah Wolkenmähne an. Sie konnte es kaum erwarten, ihrem Pflegepferd zu sagen, wie stolz sie auf sie und ihre wunderschöne Tochter war.
    „Ruf bitte Doktor Schröder an“, sagte Cornelia zu Stefan. „Er müßte jetzt kommen, um die Nachgeburt zu untersuchen und das Fohlen gegen Fohlenlähme zu impfen.“
    Stefan nickte und ging ins Haus.
    Das Fohlen hatte genug getrunken, es legte sich wieder hin und ließ schläfrig den Kopf sinken.
    Die anderen Pferde sahen zu Wolkenmähne hinüber, Glofaxi kam freundlich brummelnd zu ihr. Aber Wolkenmähne ging mit flach angelegten Ohren und entblößten Zähnen auf ihren Freund zu und vertrieb ihn energisch.
    „Am ersten Tag lassen die meisten Stuten keine anderen Pferde in die Nähe ihres Fohlens“, sagte Katrin. „Das ist die kritische Zeit der Prägung des Kindes auf die Mutter. Die beiden müssen sich aneinander gewöhnen, und da will die Stute von keinem anderen Pferd gestört werden, nicht einmal von Glofaxi!“
    Sabine war von der Vehemenz, mit der Wolkenmähne ihr Fohlen verteidigte, beeindruckt. Auch den Menschen gegenüber war die Stute stets mißtrauisch. Als Sabine mit Cornelia zu ihr ging, sah sie sich immer wieder besorgt nach ihrem Fohlen um.
    „Keine Angst, kleine Wolke, wir tun deinem Kind nichts“, versicherte Sabine ihr. „Du hast eine sehr schöne Tochter!“ Sanft streichelte sie der Stute die Stirn.
    Als wenig später der Tierarzt kam, halfterten sie Wolkenmähne auf. Die Stute schnaubte erregt und sah Dr. Schröder mißtrauisch an, aber Sabine redete ihr beruhigend zu.
    Mit Cornelias Hilfe gab der Tierarzt dem Fohlen eine Spritze. Es strampelte und wehrte sich gegen Cornelias Griff, aber sie hatte die Arme fest um den kleinen Fohlenkörper gelegt und hielt es, bis es sich beruhigt hatte. „Es soll keine schlechte Erinnerung von seinem ersten Kontakt mit den Menschen haben“, sagte sie, während sie das Fohlen streichelte, bis es sich in ihren Armen entspannte und den Kopf vertrauensvoll sinken ließ. „Wir sind deine Freunde, meine Kleine!“ Nach etwa zehn Minuten ließ Cornelia das Fohlen los. Mit unbeholfenen Schritten stakste es zu Wolkenmähne, die es mit einem Brummein zu sich rief.
    „Jetzt lassen wir die beiden erst einmal in Ruhe und kochen Wolkenmähne eine gehörige Portion Mash! Das wird ihr nach der Geburt guttun!“
    Sabine wäre am liebsten gar nicht nach Hause gegangen. Noch lange stand sie am Zaun und sah zu Wolkenmähne und ihrem Fohlen hinüber. Das Kleine schlief lang ausgestreckt, und die Stute stand schützend über ihm; auch sie ruhte sich aus.
    Wie würde Michaela die kleine Stute nennen? Bitter,
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