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Ponyhof Kleines Hufeisen - 05 - Stella, unser Pferdekind

Titel: Ponyhof Kleines Hufeisen - 05 - Stella, unser Pferdekind
Autoren: Andrea Pabel
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Ernst werden. Janosch soll es sich nicht angewöhnen, die Pferde zu jagen!“
    Das sah Sabine ein. Sie band Wolkenmähne an, während Cornelia Janosch mit sich ins Haus nahm. Sabine holte die Bürste und machte sich daran, die goldbraune Stute liebevoll zu putzen. Mit weichen Bewegungen fuhr sie über ihr Fell, bis es glänzte und keine Haare mehr in der Bürste blieben. Dann kamen die silberweiße Mähne und der Schweif an die Reihe. Den Schweif mußte Sabine als erstes waschen, sie holte warmes Wasser und ein mildes Shampoo. Wolkenmähne entspannte sich, aber sie blieb doch immer wachsam und sah sich ständig nach ihrem Fohlen um.
    Das Stutfohlen mit dem Stern erkundete den Hof. Es roch an den Fensterläden und am Mistkarren und sprang mit einem erschrockenen Satz zurück, als ein Windstoß die Plastikplane über dem
    Holzstoß aufbauschte. Mit langen Sätzen flüchtete es an die Seite der Mutter und trank zur Beruhigung ein paar Schlucke Milch, ehe es sich wieder auf seine Erkundungsreise machte. Das Fohlen war gerade bei der Tür der Futterkammer, als Grauchen und Leo um die Ecke kamen und zu ihren Futternäpfen wollten.
    Der rote Kater hielt einen Augenblick inne und begrüßte das Pferdekind mit einem leisen überraschten Ruf.
    Die Ohren des Fohlens spielten aufmerksam, es senkte den Kopf, um das kleine Wesen mit den langen Schnurrhaaren besser erkennen zu können.
    Sabine beobachtete die Begegnung des Fohlens mit den Katzen gespannt. Alles war ja neu für Wolkenmähnes Tochter. Zum ersten Mal im Leben sah sie eine Katze!
    Die Graue schob sich geschmeidig an der Nase des Fohlens vorbei und verschwand in der Futterkammer. Sie hatte Hunger und wollte nicht warten.
    Leo aber fand das Fohlen hochinteressant. Vorsichtig näherte er seinen Kopf den winzigen Nüstern und rieb sich kurz daran. Aber als das Fohlen prustete, fauchte er erschrocken und folgte der Grauen mit einem großen Satz in die Futterkammer.
    Als Sabine mit Wolkenmähne fertig war, holte sie den Eimer mit Kraftfutter. „Hier kannst du in Ruhe fressen!“ Sie setzte sich neben die Islandstu-te auf einen umgestülpten Eimer.
    Nach ein paar Minuten kam das Fohlen zögernd auf Sabine zu. Es war neugierig, aber auch scheu, schließlich mußte es mit Menschen erst vertraut werden.
    Sabine hielt ganz still, um das Fohlen nicht zu erschrecken. Es reckte den Kopf, und machte noch einen Schritt auf das Mädchen zu.
    Sabine griff nicht nach dem Fohlen, sie versuchte auch nicht, es zu streicheln. Sie wollte dem Pferdekind Gelegenheit geben, sie freiwillig kennenzulernen. Bisher waren es ja immer die Menschen, die auf das Fohlen zugingen, nun kam die kleine Stute zu ihr.
    Vorsichtig nahm das Kleine Sabines Geruch auf, schnoberte über ihre Arme und Hände und blieb dann kurz ganz nahe bei ihr stehen. Wie hübsch die kleine Stute war! Die großen runden Augen schimmerten feucht, es hatte dichte, gerade Wimpern und rosa, zarte Nüstern. Die winzigen Hufe waren gut geformt, die Beine gerade und lang, der Rük-ken kurz und kräftig. Ob es wohl die Anlage zum Rennpaß von seiner isländischen Mutter geerbt hatte? Der Züchter in Island hatte versprochen, ein Foto des Hengstvaters zu schicken. Er war ein vielversprechender Junghengst, das war alles, was Cornelia bisher in Erfahrung gebracht hatte.
    Als Wolkenmähne gefressen hatte, kam Cornelia aus dem Haus. „Bring sie für ein paar Stunden auf
    die Weide“, schlug sie vor. „Sie braucht das frische Grüne jetzt, um nahrhafte Milch zu produzieren.“ „Ich habe sie auf unseren Spaziergängen ja schon an Gras gewöhnt“, meinte Sabine.
    Die anderen Pferde durften erst Anfang Mai auf die Koppeln, bis dahin sollte das Gras noch wachsen. Aber Sabine war froh, daß Cornelia für Wolkenmähne eine Ausnahme machte.
    Die braune Stute machte sich begeistert über das erste zarte Grün her. Sicher schmeckte es ihr besser als das Heu, das sie den ganzen Winter über gefressen hatte.
    Das Fohlen ließ sich erschöpft ins Gras sinken; es legte sich flach auf die Seite und war im Handumdrehen eingeschlafen.

Das Fohlenfest
    Die Scherers kamen mit ihrer Tochter Michaela noch am gleichen Nachmittag bei der Rückfahrt von Österreich auf den Ponyhof. Alle waren von Wolkenmähnes Fohlen begeistert. „Wie schön sein dunkelbraunes Fell ist!“ rief Michaela.
    „Der Stern auf ihrer Stirn ist wirklich wunderhübsch!“ fand ihre Mutter. „Schneeweiß!“
    Sabine war fast den ganzen Tag bei Wolkenmähne geblieben, nun stand sie
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