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Ponyhof Kleines Hufeisen - 05 - Stella, unser Pferdekind

Titel: Ponyhof Kleines Hufeisen - 05 - Stella, unser Pferdekind
Autoren: Andrea Pabel
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stillen bei dem Schecken für seine Geduld und das Vertrauen, das er ihnen stets entgegengebracht hatte. Stefan konnte nichts sagen, seine Kehle war wie zugeschnürt. Ganz schnell fuhr er Max über die Mähne.
    Cornelia setzte sich neben dem Pony ins Stroh und nahm seinen Kopf auf ihren Schoß. Mit einem qualvollen Seufzer ließ Max den Kopf sinken, er entspannte sich unter Cornelias streichelnden Händen ein wenig.
    Stefan ging mit Sabine hinaus. Er hatte den Arm um ihre Schultern gelegt, und sie hielt sich schluchzend an ihm fest. „Der arme kleine Max! Heute früh war er noch so munter! Und jetzt muß er sterben!“
    Stefan schluckte hart. Es war schwer zu begreifen, wie schnell sich alles verändern konnte, wie unerwartet der Tod auf den Ponyhof gekommen war.
    Bald darauf kamen Cornelia und Dr. Schröder aus dem Stall. Auch Cornelia hatte geweint, aber sie hatte sich wieder gefaßt. Gemeinsam gingen sie ins Haus. Sabine konnte nichts essen, aber sie war froh, daß ihre Mutter da war und ihr eine Tasse heißen Tee brachte.
    „Nun ist alles vorbei“, sagte Cornelia, „Max muß nicht mehr leiden. Er wird uns fehlen, aber immerhin hat er die letzte Zeit seines Lebens glücklich bei uns verbracht.“
    Dr. Schröder stellte einige Papiere aus, dann verabschiedete er sich. „Gut, daß Sie alle bei Max waren. Ich wollte, alle Pferdebesitzer würden das tun, ja, sich dazu verpflichtet fühlen. Doch oft haben die Leute Angst vor dem Tod und drücken sich darum, bei ihrem Tier zu bleiben und ihm in der letzten Stunde zu helfen. Gerade dann brauchen sie uns!“
    „Ja, und auch wenn sie geschlachtet werden sollen, empfinden sie Angst und Panik. Nachdem ein Pferd uns das ganze Leben lang gedient hat, ist es nur recht, daß wir es nicht aus Feigheit und Gleichgültigkeit im Stich lassen, wenn es sterben muß. Max hatte wohl keine Angst, er ist in seiner Box eingeschlafen. So sollten alle Pferde sterben dürfen!“ Cornelia gab dem Arzt die Hand. Dann ging Dr. Schröder.
    Sie saßen noch eine Weile zusammen. Leo lag zusammengerollt auf Cornelias Schoß. „Ich muß Herrn Huber Bescheid sagen und dann auch die Tierkörperverwertung anrufen, damit Max abgeholt wird.“
    „Können wir ihn nicht im Garten beerdigen?“ fragte Sabine zögernd.
    „Nein, das ist gesetzlich verboten. Pferde sind zu groß dazu“, erklärte Cornelia.
    „Was wird Grauchen nun machen?“ meinte Stefan plötzlich. Die scheue Katze hatte immer bei ihrem Freund in der Futterkrippe geschlafen. Bestimmt würde sie ihn vermissen.
    „Wir werden ihr Heu in die Krippe legen. Vielleicht will sie ihren Schlafplatz behalten“, sagte Cornelia. „Es könnte sein, daß sie sich jetzt mehr an Leo anschließen wird. Oder auch an uns!“ Sie kraulte den runden Kopf des Katers, und Leo begann leise zu schnurren. „Vergeßt nicht, Kinder, daß das Leben weitergeht. Wir wollen uns trotz al-lern auf das Frühjahr freuen. Es wird nicht mehr lange dauern, bis Wolkenmähne ihr Fohlen bekommt. Es wird neues Leben auf den Ponyhof kommen!“
    Sabine putzte sich geräuschvoll die Nase. Cornelia hatte ja recht. Sie würden Max vermissen und sich immer an ihn erinnern. Aber die anderen Tiere brauchten sie auch. Bald würde ein neues Pferdekind über die Wiesen galoppieren und sie auf andere Gedanken bringen.

Sabine hält Stallwache
    Die Kinder des Ponyhofes trauerten um den geliebten kleinen Schecken. Wann immer Sabine an der leeren Box vorbeiging, gab es ihr einen Stich.
    Grauchen schlief weiterhin in Max’ Futterkrippe; oft lief sie kläglich miauend durch den Stall. Sie suchte ihren Freund. Sie schloß sich aber, wie Cornelia vermutet hatte, noch mehr an Kater Leo an. Sabine sah die beiden oft auf gemeinsamen Streifzügen durch die Wiesen und den Obstgarten.
    Sabine kam nun jeden Tag, um nach Wolkenmähne zu sehen. Der Bauch der Stute wölbte sich nun zusehends, sie bewegte sich schwerfällig und stand oft in der Frühlingssonne und döste vor sich hin. Sie verlor nun ihr Winterhaar in dicken Flok-ken, die Sabine ihr täglich gewissenhaft auskämmte. „Es macht gar nichts, daß ich dich nun nicht reiten kann“, sagte sie, während sie die Stute zum Putzplatz führte. „Es ist einfach schön, mit dir auf dein Fohlen zu warten.“
    Oft überlegte sie, wie es wohl aussehen und was für einen Namen Michaela aussuchen würde. Sie hatten zusammen lange Listen mit isländischen Namen durchgesehen, aber Michaela hatte sich noch nicht entschieden.
    Mit langen
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