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Plötzlich verliebt (German Edition)

Plötzlich verliebt (German Edition)

Titel: Plötzlich verliebt (German Edition)
Autoren: Petra Röder
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Hüften gestemmt und funkelte mich herausfordernd an.
    »Ich glaube, wir beide müssen mal ein ernstes Wörtchen miteinander reden«, sagte sie in einem Ton, als wäre sie meine Mutter und ich das verzogene Kind, das zu spät nach Hause gekommen war.
    Dabei wühlte sie in ihrer Versace-Handtasche, zog einen kleinen Parfümflakon heraus und besprühte sich ausgiebig. Ich wedelte mit der Hand, um den aufdringlichen Geruch zu verteilen.
    »Bist du sicher, dass du genug aufgelegt hast? Ich bekomme nämlich immer noch etwas Luft«, stellte ich ironisch fest und öffnete das Fenster einen Spalt. Anabel ignorierte meine Bemerkung und deutete stattdessen auf den Stapel Kopien, den ich auf meinem Schreibtisch abgelegt hatte.
    »Wir sollten jetzt endlich die Info-Mappen bestücken, damit morgen für die Schulung alles vorbereitet ist«, erklärte sie in geschäftsmäßigem Ton. Da war es schon wieder. Dieses kleine Wort, das meinen innerlichen Wutpegel in astronomische Höhe schnellen ließ. Diesmal sogar bis zum Anschlag.
    Ich warf einen raschen Blick auf meine Armbanduhr. Es war 13.00 Uhr. Spontan beschloss ich, den Rest des Tages freizunehmen. Die fehlenden Stunden würde ich im Laufe der Woche wieder nacharbeiten. Ich ging zu meinem Schreibtisch, während Anabel mich misstrauisch beobachtete, schaltete meinen Computer aus und nahm meine Handtasche.
    »Ich mache Schluss für heute. Um die Info-Mappen kannst du dich ja alleine kümmern. Bis morgen«, zwitscherte ich und hob im Hinausgehen die Hand zum Abschied. Es kostete einiges an Beherrschung, mich nicht noch einmal nach meiner Kollegin umzudrehen. Zu gerne hätte ich mich an ihrem dümmlichen Gesichtsausdruck sattgesehen.
    Im Aufzug sinnierte ich darüber nach, was ich mit dem restlichen Tag anfangen sollte und kam zu dem Entschluss, dass ich Ryan mit einem opulenten Abendessen überraschen würde. In meiner Wohnung war es ungemütlich geworden, da jetzt alles verpackt war und überall Kartons herumstanden.
    Seit dem Tag, an dem mich Ryan gefragt hatte, ob ich nicht zu ihm ziehen wollte, war ich stolze Besitzerin eines Zweitschlüssels für seine Wohnung. Ich würde auf dem Nachhauseweg etwas einkaufen und dann direkt in sein Apartment fahren und alles vorbereiten. Ryan liebte gutes Essen.
    Außerdem konnte ich ihm so beweisen, dass ich sehr wohl in der Lage war zu kochen - wenn ich es nur wollte. Und dass meine bisherigen Versuche, die alle kläglich gescheitert waren, rein gar nichts zu bedeuten hatten. Es dürfte doch nicht so schwer sein, mit Hilfe eines Rezeptes, etwas Adäquates auf den Tisch zu bringen.
    Ich trat aus dem Bürogebäude und reckte mein Gesicht der Frühlingssonne entgegen. Es war herrlich warm und überall wo Pflanzen gesät worden waren, blühten diese in unzähligen Farben.
    Gut gelaunt und voll Tatendrang stieg ich in meinen Nissan Micra. Zu meinem Erstaunen sprang der Wagen beim ersten Versuch an. Ein Glückstag, wie ich grinsend feststellen musste.

Kapitel 2
     
     
    Lebensmittel einzukaufen, ohne eigentlich zu wissen, was man kochen wollte, war anstrengender, als ich gedacht hatte. Da ich es vermeiden wollte, dass mir diverse Zutaten fehlten, warf ich alles in den Einkaufswagen, was mir zwischen die Finger kam.
    Jetzt schleppte ich die vier vollgestopften Tüten zum Aufzug, der mich geradewegs zu Ryans Apartment brachte. Vor seiner Tür stellte ich meinen Monstereinkauf auf dem Boden ab und begann in meiner Handtasche nach dem Schlüssel zu suchen. Eigentlich war es mehr ein Müllbeutel mit Henkeln, wie ich wieder einmal feststellen musste.
    Ich schnippte ein klebriges Fruchtbonbon vom Schlüsselbund, das sich dort hartnäckig festgeklammert hatte, und schloss die Tür auf. Sofort traf mich der unverwechselbare Geruch, der auch Ryan selbst anhaftete. Es roch nach seinem Rasierwasser.
    »Ryan?«, rief ich und lauschte angestrengt. Keine Antwort. Gut, er war also noch im Büro. Mein Freund war Anlageberater und hatte sich erst vor drei Jahren mit seiner eigenen Firma selbstständig gemacht. Um in der Branche Fuß fassen zu können, hatte er die letzten Monate wie ein Besessener gearbeitet und sich einen nicht unbeachtlichen Kundenstamm aufgebaut.
    Ich hievte meine Einkäufe auf die Arbeitsplatte der modernen Einbauküche und begann den Inhalt auszupacken. Nachdenklich sah ich auf diverse Fleisch- und Gemüsesorten, die ich gekauft hatte, wusste jedoch immer noch nicht, was ich eigentlich kochen wollte.
    Mein Blick fiel auf Ryans Laptop, der auf
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