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Plötzlich verliebt (German Edition)

Plötzlich verliebt (German Edition)

Titel: Plötzlich verliebt (German Edition)
Autoren: Petra Röder
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dem Esszimmertisch stand. Im Internet wird sich doch siche r ein passendes Rezept für meine Zutaten finden lassen , dachte ich und klappte den Deckel des Computers nach oben.
    Nachdem Windows hochgefahren war, begann ich zu suchen und wurde schnell fündig. Rasch überflog ich die Zutatenliste für "Rindergeschnetzeltes auf Champignon-Kartoffelbett mit Bohnen im Speckmantel an Rotweinsoße".
    Ich hatte alles, was man für dieses Gericht benötigte und die Zubereitung las sich auch recht einfach. Ich klickte auf das Druckersymbol und lief in Ryans Arbeitszimmer, wo das ausgedruckte Rezept schon auf mich wartete. Anschließend rauschte ich voller Elan in die Küche und machte mich gut gelaunt ans Werk.
    »Champignons bürsten und vierteln«, las ich laut. Was bitteschön sollte das bedeuten und womit bürstete man einen Champignon? Ich sah mich suchend in der Küche um.
    Hinter dem Spülbecken lag eine kleine Drahtbürste, die Ryan immer benutzte, um hartnäckige Fettspritzer von den Fliesen zu entfernen. Ich zuckte die Achseln, nahm die Bürste und begann mit meiner Arbeit.
     
    »Dann eben ohne Champignons«, murmelte ich fünf Minuten später und warf das, was von den Pilzen übrig war, in den Mülleimer. Die Drahtbürste schleuderte ich gleich hinterher.
    Man konnte doch wohl erwarten, dass Rezepte so formuliert waren, dass jeder sie verstand. Jedenfalls wusste ich jetzt, dass eine Drahtbürste ungeeignet war, um Pilze zu bürsten.
    Ich briet das Fleisch an und schälte die Kartoffeln, so wie es angegeben war. Alles funktionierte wunderbar und nach kurzer Zeit zog ein herrlicher Duft durch die Wohnung. Die Soße bereitete mir dann allerdings doch wieder Kopfzerbrechen, denn im Rezept stand, man solle eine Messerspitze gewürfelten Knoblauch hinzugeben. Den Knoblauch hatte ich bereits geschnitten, aber jetzt starrte ich auf die vier unterschiedlich großen Messer, die vor mir auf der Arbeitsplatte lagen.
    Zwischen dem kleinen Gemüsemesser und dem riesigen Fleischmesser lagen Welten und ich hatte keine Ahnung, welches ich für die Messerspitze Knoblauch benutzen musste.
    Fluchend lief ich zum Laptop. Irgendwo würde ich schon eine Erklärung finden. Ich setzte mich und gab bei Google den Begriff "Messerspitze" ein. Nachdem ich auf einigen archäologischen Seiten gelandet war, auf denen die Rede von mittelalterlichen Speer- und Messerspitzen war, entschloss ich mich den Zusatz "Rezept" hinzuzufügen.
    Während ich eine Internetseite überflog, auf der alle Maßeinheiten erklärt wurden, die man beim Kochen verwendete, erklang ein leises "Bing" und Skype leuchtete in der Taskleiste auf.
    Für einen kurzen Augenblick war ich versucht, den Button anzuklicken, doch dann schüttelte ich den Kopf und stand auf. Wahrscheinlich war es einer von Ryans Geschäftspartnern und das ging mich nun wirklich nichts an. Gerade als ich mich auf den Weg zurück in die Küche machte, erklang ein weiteres "Bing" und ich hielt inne. Vielleicht ist es ja wichtig, dachte ich und presste unentschlossen die Lippen zusammen.
    Als das Signal einer eingehenden Message zum dritten Mal ertönte, setzte ich mich und klickte das Symbol an. Stirnrunzelnd las ich die Nachricht.
     
    Dreamgirl88:
    Hallo Süßer. Du bist schon zu Hause?
     
    Melde dich doch kurz bei mir, vielleicht können wir uns heute noch sehen?
     
    Oder ist SIE wieder bei dir?
     
    Ich starrte verwirrt auf den Bildschirm und las die Mitteilung mehrmals, bevor ich den Inhalt verstand. Mein Pulsschlag beschleunigte sich und ich sog scharf die Luft ein. Hatte Ryan etwa eine Affäre?
    »So ein Quatsch. Ryan ist treu«, beruhigte ich mich und atmete tief durch. Wahrscheinlich war das nur eine dieser Nachrichten, die irgendwelche geilen Hühner an Gott und die Welt verschickten, um ahnungslose und leichtgläubige Mitmenschen zu animieren, teure Telefonnummern anzurufen.
    Mir selbst war es so ergangen, nachdem ich Skype zum ersten Mal installiert hatte. Ich erhielt unzählige Nachrichten von wildfremden Usern, bis ich mein Profil so geändert hatte, dass mich nur noch meine Kontakte anschreiben konnten. Das hatte Ryan offensichtlich noch nicht getan.
    Lächelnd öffnete ich die Privatsphäre-Einstellungen um dies für ihn zu korrigieren, als eine neue Nachricht aufblinkte.
     
    Dreamgirl88:
    Ryan? Wieso antwortest du denn nicht?
     
    Sprachlos glotzte ich auf die Worte, während sich mein Herz schmerzhaft zusammenzog. Woher wusste dieses Weibsbild, dass der Name meines Freundes Ryan war?
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