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Plötzlich verliebt (German Edition)

Plötzlich verliebt (German Edition)

Titel: Plötzlich verliebt (German Edition)
Autoren: Petra Röder
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Sie musste ihn also doch kennen, denn sein Skype-Name war moneyman36. Mit zittrigen Händen begann ich eine Antwort zu tippen, was nicht so leicht war, da ich keine Ahnung hatte, was ich schreiben sollte.
     
    moneyman36:
    Sorry, war eben im Bad. Wie geht es dir?
     
    So, das war allgemein gehalten und unverfänglich. Dieser Dreamgirl88 würde bestimmt nicht auffallen, dass es nicht Ryan war, der ihr antwortete. Ich sah auf den Bildschirm und wartete auf ihre nächste Nachricht. Dabei raste mein Herz und ich hielt den Atem an.
     
    Dreamgirl88:
    Danke, mir geht es gut, aber ich vermisse dich. Wann hast du denn wieder Zeit für mich?
     
    Mir wurde schlecht. War es wirklich möglich, dass Ryan mich betrog? Das konnte nicht sein. Ich suchte händeringend nach einer plausiblen Erklärung, doch mir wollte partout nichts einfallen. Mittlerweile zitterte ich am ganzen Körper. Bevor ich jedoch endgültige Schlüsse zog, musste ich hundertprozentig sicher sein, dass mein Freund etwas mit dieser Tussi hatte.
     
    moneyman36:
    So lange ist es doch nicht her, dass wir uns gesehen haben.
     
    Dreamgirl88:
    Für mich sind zehn Tage ohne dich eine unerträglich lange Zeit. Ich sehne mich nach deinen Berührungen und möchte endlich wieder eine ganz Nacht mit dir verbringen, so wie in Washington. Kannst du dir nicht etwas einfallen lassen und am Wochenende zu mir kommen? Sag ihr einfach, du hättest einen geschäftlichen Termin. Sie ist doch so naiv, dass sie dir jede Ausrede abkauft. Ich verspreche dir auch, dass du es nicht bereuen wirst. Außerdem habe ich ein neues Massage-Öl, das ich zu gerne an dir ausprobieren würde.
     
    Hallo? Was glaubte diese Schlampe eigentlich, wer sie war? Andererseits musste ich mir eingestehen, dass sie nicht ganz unrecht hatte. Keine Ahnung, wie lange das schon mit den beiden so ging und ich hatte nichts mitbekommen.
    Wie in Trance begann ich im Zimmer hin und her zu laufen und versuchte mich daran zu erinnern, wo Ryan vor zehn Tagen gewesen war. Ich entsann mich, dass er angeblich bei einem Kunden in New Jersey eine Besprechung gehabt hatte und erst spät in der Nacht zurückgekehrt war.
    Dann fiel mir sein "so" wichtiges Geschäftstreffen in Washington ein. Er war ein ganzes Wochenende geblieben, weil es sich angeblich um einen sehr großen Kunden gehandelt hatte, für den er sich besonders viel Zeit nehmen musste. Jetzt wusste ich, was er in Wirklichkeit dort getan hatte.
    Ich las die Nachricht erneut und verzog angewidert das Gesicht. Sie sehnte sich nach seinen Berührungen und würde gerne das neue Massage-Öl an ihm testen.
    Vor meinem inneren Auge sah ich meinen hochgewachsenen, dunkelhaarigen Freund, wie er sich mit einer drallen Blondine im Bett herumwälzte und der Knoten, der sich in meinem Bauch gebildet hatte, zog sich noch fester zusammen. Ich wusste, dass er auf Blondinen stand, denn er hatte oft genug versucht, mich zu dieser Haarfarbe zu überreden. Doch ich liebte mein braunes, schulterlanges Haar und hatte mich immer vehement dagegen gewehrt, mir die Haare zu färben.
    Ich hatte schokobraune Augen und die passten so gar nicht zu einer blonden Mähne, wie ich fand. Außerdem hatte ich einen sehr hellen Teint. Als Blondine würde ich aussehen wie eine lebende Leiche.
    Was sollte ich denn jetzt nur machen? Es war offensichtlich, dass ich nicht die einzige Frau in Ryans Leben war. Das konnte und wollte ich nicht akzeptieren. Langsam wich der erste Schock und ich war wieder in der Lage einen klaren Gedanken zu fassen.
    Seltsamerweise schmerzte die Tatsache, dass er mich betrog, nicht sehr. Stimmte mit mir etwas nicht? Normalerweise hätte ich doch am Boden zerstört sein müssen, aber je länger ich darüber nachdachte, umso ruhiger wurde ich.
    Nach und nach kam die Erkenntnis und traf mich wie ein Schlag mitten ins Gesicht. Ich war nicht traurig und wütend, weil Ryan mich betrogen hatte. Einzig mein verletzter Stolz war es, der mir zu schaffen machte. Das bedeutete aber auch, dass ich … dass ich für ihn gar keine echte Liebe empfand.
    Ich war völlig verwirrt und musste mich erst einmal setzen. War das wirklich möglich? Sicher, ich verspürte eine gewisse Zuneigung und der Sex war nicht von schlechten Eltern, aber wenn ich jetzt genauer darüber nachdachte … Oh mein Gott!
    »Himmel, ich bin mit einem Typen zusammen, den ich gar nicht wirklich liebe«, murmelte ich entsetzt.
    Mit einem Mal wurde mir klar, dass ich nie das Kribbeln empfunden hatte, welches sich angeblich
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