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Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen

Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen

Titel: Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen
Autoren: Julie Kagawa
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mir klar, nachdem mein Shirt und ein Hosenbein voller Blut waren. Keirran stand stocksteif neben mir. Auf seiner Schulter summte Razor besorgt. Was ist denn? , dachte ich. Hast du etwa Angst, ich könnte Daddy verraten, wie du beinahe zugelassen hättest, dass sie mich aufspießen? »Nur ein Kampf mit ein paar Wachen.« Ich zuckte mit den Schultern, verzog dann aber das Gesicht, als dabei die Wunde wieder aufriss. »Wie sich herausgestellt hat, ist es keine so gute Idee, es mit mehreren gepanzerten Gegnern gleichzeitig aufzunehmen.«
    »Ach, echt?« Puck scheuchte Keirran zur Seite und zeigte auf einen Felsblock. »Hinsetzen. Junge, Junge, sehe ich vielleicht aus wie eine Krankenschwester? Warum blutest du eigentlich immer, wenn ich dich zu Gesicht bekomme? Du bist ja schlimmer als Eisbubi.«
    Ash ignorierte den Seitenhieb, während Puck anfing, meine diversen Schnitte und Wunden zu verbinden – effizient, aber nicht besonders sanft. »Wo sind sie?«, wollte der ehemalige Winterprinz wissen.
    Ich biss die Zähne zusammen, als Puck einen Stoffstreifen um meinen Arm wickelte. »Es gibt einen Steig unter einer Brücke, der direkt zu ihrem Versteck führt«, erklärte ich anschließend und zeigte in die Richtung, aus der wir gekommen waren. »Aber ich wäre vorsichtig. Es gibt verdammt viele von denen.«
    »Tu ihnen nichts«, platzte Keirran plötzlich heraus. Alle, selbst Razor, sahen ihn erstaunt an. »Sie sind nicht gefährlich«, fuhr er flehend fort, während ich ihn anstarrte, als hätte er den Verstand verloren. Er achtete gar nicht auf mich. »Sie sind nur … fehlgeleitet.«
    Puck blickte von meiner Schulter auf und schnaubte. »Tut mir leid, aber reden wir von denselben Feen? Von diesen gruseligen, kleinen Viechern, die uns auf dem Schloss umbringen wollten? Bösartige Gnome mit Zähnenhänden, die versuchen, allen den Schein auszusaugen? Klingelt da was bei dir?« Er stand auf und wischte sich die Hände ab. Ich stemmte mich ebenfalls hoch und versuchte vorsichtig, das Bein zu belasten. Es war plötzlich nur noch taub, sodass ich mich fragte, was Puck wohl damit gemacht hatte. Ein Zauber, Schein, irgendetwas in der Art? Was auch immer, ich würde mich bestimmt nicht darüber beklagen.
    »Es wird niemand mehr sterben«, beharrte Keirran. »Die Königin hat mir versprochen, dass sie damit aufhören.«
    »Sie haben eine Königin?« Ashs Stimme war mörderisch sanft, und sogar Puck wirkte plötzlich besorgt. Keirran erkannte seinen Fehler und holte tief Luft.
    »Na toll, noch eine Königin.« Puck setzte ein fieses Grinsen auf. »Vielleicht sollten wir kurz vorbeischauen und uns vorstellen, Eisbubi. Du weißt schon: Hey, wir waren gerade in der Gegend und haben uns gefragt, ob Ihr vielleicht Pläne schmiedet, um das Nimmernie zu übernehmen. Hier ist unser Präsentkorb.«
    »Vater, bitte.« Keirran begegnete Ashs stechendem Blick. »Lass sie in Ruhe. Sie versuchen nur, irgendwie zu überleben.«
    Der dunkle Prinz durchbohrte Keirran fast mit seinem Blick. Dann, nach einer gefühlten Ewigkeit, schüttelte er den Kopf. »Wir sind nicht gekommen, um einen Krieg anzuzetteln«, sagte er, woraufhin Keirran sich sichtlich entspannte. »Sondern um nach dir und Ethan zu suchen. Die Höfe werden entscheiden müssen, wie man am besten auf das Auftauchen einer weiteren Königin reagiert. Im Moment bringen wir euch erst mal nur von hier weg. Aber, Keirran …« Er warf seinem Sohn einen derart eisigen Blick zu, dass dieser zusammenfuhr. »… die Sache ist noch nicht vom Tisch. Zu Hause erwartet dich die Königin. Ich kann nur hoffen, dass du dann eine gute Erklärung parat hast.«
    Meghan , dachte ich, während Keirran und Puck mich stützten, sodass ich zwischen ihnen den Pfad entlanghumpelte. In meinem Kopf schwirrten so viele Fragen herum, die sich alle um sie und Keirran drehten. Ich musste unbedingt mit meiner Schwester reden – nicht nur, um sie nach meinem Neffen und dem »anderen« Zweig der Familie zu fragen, sondern auch, um ihr zu sagen, dass ich sie nun verstand. Ich hatte begriffen, warum sie uns damals verlassen hatte. Oder zumindest fing ich an, es zu begreifen.
    Im Moment war ein solches Gespräch nicht möglich, aber bald. Durch Keirran hatte ich wieder eine Verbindung zum Feenreich und zu meiner Schwester, denn nun, wo wir uns kennengelernt hatten, würde es wohl nicht einmal die Eiserne Königin höchstpersönlich schaffen, ihn von mir fernzuhalten.
    »Ach ja.« Puck seufzte schwer und schüttelte den
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