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Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen

Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen

Titel: Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen
Autoren: Julie Kagawa
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Nichts entschwinden?«
    Fassungslos schüttelte ich den Kopf. »Tut mir leid, Ihnen das sagen zu müssen, aber ich habe mein Versprechen gegeben, diesen Ort nicht ohne den Eisernen Prinzen zu verlassen.« Ich zeigte mit dem Schwert auf Keirran, der ruckartig den Kopf hob und mich endlich ansah. Finster erwiderte ich seinen Blick. »Und dieses Versprechen werde ich halten, selbst wenn ich ihm dafür beide Beine brechen und ihn hier raustragen muss.«
    »Dann tut es mir leid, Ethan Chase.« Die Herrin lehnte sich zurück und bedachte mich mit einem traurigen Blick. »Ich wünschte, wir hätten zu einer Einigung gefunden. Aber ich kann nicht zulassen, dass du zur Eisernen Königin zurückkehrst, jetzt, wo du unseren Aufenthaltsort kennst. Bitte versteh mich – ich tue das nur, um mein Volk zu schützen.«
    Die Herrin hob die Hand, und im nächsten Moment zogen die Knochenritter ihre Waffen und stürmten los. Ihre Schwerter waren weiß und an einer Seite gezackt wie große Sägeblätter. Als der Erste mich erreichte, schlug ich seine Klinge beiseite und zielte mit der freien Hand auf seinen Kopf. Das alles passierte innerhalb eines Sekundenbruchteils, aber der Feenritter wich trotzdem aus, sodass mein Schwert ihn um wenige Zentimeter verfehlte.
    Verdammt, sind die schnell. Von der Seite griff ein Zweiter an, dem ich mich durch eine Drehung knapp entziehen konnte, dabei spürte ich jedoch, wie seine gezackte Klinge an meinem Shirt hängen blieb. Nachdem ich den nächsten Schlag abgewehrt hatte, musste ich mich hastig zurückziehen, da sofort die anderen Ritter nachdrängten und mir keine Zeit für einen Gegenangriff ließen. Sie trieben mich in eine Ecke, während ich mich verzweifelt gegen ihre Attacken und Hiebe zur Wehr setzte. Es waren einfach zu viele. Sie waren in der Überzahl, und sie waren gut . »Keirran!«, schrie ich, während ich hinter eine Säule hechtete. »Wie wäre es mit ein bisschen Hilfe?«
    Die Ritter kamen langsam um die Säule herum, und während dieser kurzen Verschnaufpause sah ich, dass der Eiserne Prinz noch immer reglos neben dem Thron stand und den Kampf beobachtete. Seine Miene war undurchdringlich, weder in seinem Gesicht noch in seinen Augen war irgendeine Emotion erkennbar, als die Ritter mich erneut umzingelten. Lähmende Angst ließ mir das Blut in den Adern gefrieren. Trotz allem glaubte ich noch immer, dass er mir Rückendeckung geben würde, wenn ich sie brauchte. »Keirran!«, schrie ich wieder und duckte mich unter einem Schlag durch. Das Schwert des Ritters traf die Säule und ließ dicken Staub auf mich herabrieseln. »Verdammt, was soll das? Annwyl ist in Sicherheit – hilf mir!«
    Er rührte sich nicht, aber für einen Moment verzerrte sich gequält sein Gesicht. Fassungslos vor Wut fuhr ich herum, umging die Deckung des Ritters, der mich gerade angriff, und stieß zu. Mein Schwert durchbohrte seine Rüstung und glitt tief zwischen zwei Rippen. Der Krieger krümmte sich, wich unsicher zurück und löste sich in Nebel auf.
    Doch durch das unüberlegte Manöver war nun mein Rücken ungeschützt, und ich war nicht schnell genug, um der Klinge auszuweichen, die von meinem Bein abglitt. Im ersten Moment tat es gar nicht weh. Aber als ich zurückwich, breitete sich ein leuchtender Blutfleck auf meiner Jeans aus, und der Schmerz überrollte mich wie eine lähmende Flut. Ich biss die Zähne zusammen und hinkte weiter. Die übrigen drei Ritter verfolgten mich gnadenlos, die Waffen zum Stoß erhoben. Und die ganze Zeit stand Keirran steif neben dem Thron, während die Herrin über seinen Kopf hinweg mit distanziertem Blick jede meiner Bewegungen verfolgte.
    Ich kann nicht glauben, dass er einfach so dasteht und zusieht, wie ich sterbe. Keuchend und mit der Kraft der Verzweiflung wehrte ich einen synchronen Angriff der drei Ritter ab, musste dabei aber einen Treffer am Arm einstecken, sodass ich eines meiner Schwerter fallen ließ. Mein nächster Schlag erwischte einen der Ritter am Kiefer, der daraufhin schmerzerfüllt zurückwich, dafür zielte ein anderer direkt auf meinen Kopf, und ich erkannte, dass ich diesem Angriff nicht entgehen konnte.
    Gerade noch rechtzeitig riss ich mein Schwert hoch, doch die Wucht der abgefangenen Klinge schleuderte mich zur Seite. Das verletzte Bein gab nach, ich stürzte, die Waffe glitt aus meiner Hand und rutschte über den Boden. Benommen sah ich, wie die Ritter sich über mir aufbauten und die Schwerter zum tödlichen Schlag hoben.
    Das war’s
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